Alexander hat seine Tasche gepackt. Von Montag bis Freitag wird er von nun an unterwegs sein. Er hat einen guten Job in Mainz gefunden. Direkt nach seinem Abschluss als Bautechniker an der Fachschule Gotha kann er dort anfangen. Zu Hause in Gera verabschiedet er sich von Freundin und Kind. Er wird sie nur noch an Wochenenden sehen. Gern wäre er in Thüringen geblieben, doch mit der Bezahlung in Mainz konnte keine hiesige Firma mithalten.
Alexander hat seine Tasche gepackt. Von Montag bis Freitag wird er von nun an unterwegs sein. Er hat einen guten Job in Mainz gefunden. Direkt nach seinem Abschluss als Bautechniker an der Fachschule Gotha kann er dort anfangen. Zu Hause in Gera verabschiedet er sich von Freundin und Kind. Er wird sie nur noch an Wochenenden sehen. Gern wäre er in Thüringen geblieben, doch mit der Bezahlung in Mainz konnte keine hiesige Firma mithalten.
Schon heute bleiben viele Stellen unbesetzt, suchen vor allem kleine und mittlere Betriebe vergeblich nach Fachpersonal. Dabei werden in Mitteldeutschland viele gute Fachkräfte ausgebildet, an zahlreichen Fach- und Hochschulen oder Technischen Universitäten. Nicht wenige Absolventen werden direkt von der Ausbildung weggekauft und landen in westdeutschen Firmen. Denn sie bekommen mehr Geld. Die Einkommen im Osten liegen noch immer 20 Prozent unter denen im Westen Deutschlands.
Weggehen bedeutet die Trennung von Familie, Freunden, der vertrauten Umgebung. Es könnte noch mehr bedeuten: den Verzicht auf ein gutes Kinderbetreuungssystem, auf leichtere Entwicklungs- und Aufstiegschancen und ein familienfreundliches Klima in kleineren Unternehmen. Einige Betriebe haben darauf reagiert. Sie bieten ihren Mitarbeitern Bedingungen, die neben dem Gehalt ein gutes Argument sein könnten zu bleiben: Betriebskindergärten oder Hilfe bei der Suche nach Betreuungsplätzen, flexible Arbeitszeiten, Aus- und Fortbildung. Ihre Botschaft lautet: Es sind einfache Dinge, die den Unterschied machen. Sie werben mit den Vorteilen, die Fachkräfte in Ostdeutschland finden können. Das könnte auch die politische Botschaft sein, die das Image der ostdeutschen Länder für Fachkräfte verbessert.
"Exakt - die Story" hat mit solchen gesprochen, die gehen und solchen, die im Osten bleiben. Hat Unternehmen und Ausbildungsstätten besucht und nach Möglichkeiten gefragt, dem Fachkräftemangel mit politischen Mitteln zu begegnen. Und hat herausgefunden, dass manches an diesem Problem vielleicht nur ins richtige Licht gerückt werden müsste.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 26.09.2023