• 07.07.2012
      11:00 Uhr
      alpha-Campus DOKU Chic mit gutem Gewissen - Kann Öko-Design den Planeten retten? | ARD alpha
       

      Design - Formgebung und Gestaltung - da denkt man zunächst an Verschönerung eines Produktes und weniger an Nachhaltigkeit. Eine neue Generation von Designern will das ändern. Der Film nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise zu den Möglichkeiten des neuen Produktdesigns: schick und nachhaltig, das schließt sich nicht mehr aus.

      Samstag, 07.07.12
      11:00 - 11:30 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

      Design - Formgebung und Gestaltung - da denkt man zunächst an Verschönerung eines Produktes und weniger an Nachhaltigkeit. Eine neue Generation von Designern will das ändern. Der Film nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise zu den Möglichkeiten des neuen Produktdesigns: schick und nachhaltig, das schließt sich nicht mehr aus.

       

      Ob schnittig konzipiertes E-Bike oder wasserfester Kinderstuhl aus Papier mit einer Beschichtung aus Bio-Kunststoff - ein ökologisches Produkt muss nicht hässlich sein. Viele Industrie-Unternehmen haben inzwischen erkannt, dass ein Wechsel von Weg-Werf-Produkten zu langlebigeren Gebrauchsgütern nicht nur überlebenswichtig, sondern auch "chic" geworden ist. Denn weltweit schwindende Rohstoffe und Ozeane voller Plastik-Müll stellen die Gebrauchsgüterindustrie vor neue Herausforderungen. Wissenschaftler suchen und erproben deshalb neue Bio-Werkstoffe, für die kein Erdöl benötigt wird und die nach Gebrauch wieder in den natürlichen Kreislauf zurückkehren können. So stellt z.B. Coca Cola derzeit die Produktion der PET-Flaschen auf 30 Prozent bio-basiertes Material um. Über Quoten für bio-basierte Werkstoffe wird in Brüssel bereits diskutiert.

      Neben Wissenschaftlern entdecken auch mehr Designer das Thema Nachhaltigkeit. Anstatt Güter für immer schnellere Produktions-Zyklen in immer neuen Varianten zu gestalten, setzen sie inzwischen verstärkt auf Ästhetik und Langlebigkeit. Dabei werden auch nachwachsende Rohstoffe, wie zum Beispiel Holz und seine vielen Möglichkeiten immer wichtiger. Welche Auswirkungen hat dieses Umdenken der Produktdesigner auf die Gesellschaft?

      Die Konsequenzen für die Konsumgüterindustrie und damit auch für unseren Alltag sind noch nicht alle absehbar. Nach Meinung der Experten kristallisiert sich jedoch eine wesentliche Entwicklung heraus: Die schwindenden Öl-Reserven, aber auch die immer rarer werdenden "Seltenen Erden" stellen unser Wirtschaftssystem vor ein grundsätzliches Problem. Welche Produkte können angesichts schwindender Rohstoffe noch produziert und den Konsumenten angeboten werden?

      Im Interesse der Produzenten von Gebrauchsgütern steht das möglichst billige Angebot bei kurzer Lebensdauer des Erzeugnisses im Vordergrund, um so viel und so oft wie möglich zu verkaufen. Die bereits herrschende Rohstoffknappheit - in Deutschland hat die Elektronik-Industrie jetzt schon massive Probleme bei der Beschaffung "Seltener Erden" - lässt den Produzenten jedoch nur eine Alternative: Das Produkt muss langlebiger werden, dafür aber auch teurer, denn es ist auch hochwertiger. Das Problem für den Konsumenten heißt nicht mehr, ob er bereit ist, statt lustvollem Shopping eher bewusst zu konsumieren (z.B. nur noch alle paar Jahre hochwertiges Schuhwerk zu kaufen, anstatt jedes Jahr billige Schuhe "Made in China"), da die Industrie in den nächsten Jahren gar nichts anderes mehr anbieten können wird als langlebigere Produkte, denn ihr fehlen zunehmend die Rohstoffe für Massenproduktionen.

      Die beiden Protagonisten und Design-Studenten Marc Zimmerhackl und Florian Schmid von der Hochschule München nehmen den Zuschauer mit auf eine Reise zu neuen Ideen und Herangehensweisen für nachhaltige Produkte. So hat der leidenschaftliche Surfer Marc Zimmerhackl einen Spielzeug-Bausatz entwickelt:

      • "Nuno" heisst die mechanische Krabbe, die aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt wird. Denn Marc, der das Meer liebt, will mit seinen Produkten die Plastik-Flut in den Ozeanen, die viele Meerestiere qualvoll tötet, nicht noch vergrößern.

      • Sein Kommilitone Florian Schmid hat in London bei einem Firmenpraktikum einen neuen Werkstoff entdeckt, den er für seine Abschlußarbeit einsetzt: "Concrete Cloth", kurz "CC" genannt, der im Straßenbau wiederverwendet werden kann. Concrete Cloth besteht aus Zement in einer geschmeidigen, gut formbaren Hülle, die beim Begießen mit Wasser aushärtet und zu Beton wird. Ursprünglich war "CC" von britischen Studenten als Zutat für ein schnell aufzustellendes und massives Zelt in Notstandsgebieten gedacht. Inzwischen wird der neue Werkstoff vom britischen Militär erfolgreich genutzt, um feuer- und kugelsichere Sanitätszelte einzusetzen, aber auch für Unterkünfte und Schutzräume in Krisengebieten.

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      Samstag, 07.07.12
      11:00 - 11:30 Uhr (30 Min.)
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