• 26.05.2012
      20:15 Uhr
      DAS BAYERISCHE JAHRTAUSEND (6/10) 16. Jahrhundert: Augsburg | ARD alpha
       

      Augsburg ist zu Beginn des 16. Jahrhunderts eine Stadt der Gegensätze. Eine finanzstarke Bürgerschicht hat sich gebildet. Die Fernhändler leben im Überfluss, investieren ihr Geld in neue Unternehmen oder verleihen es gegen Zins. Etwa 30.000 Einwohner hat Augsburg, darunter 2.000 Weber - die Weberei ist das wichtigste Gewerbe der Stadt. Nicht alle profitieren vom hohen Lebensstandard. Vieles wird teurer, vor allem Nahrungsmittel, der Lohn der Arbeit bleibt jedoch konstant.

      Samstag, 26.05.12
      20:15 - 21:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Augsburg ist zu Beginn des 16. Jahrhunderts eine Stadt der Gegensätze. Eine finanzstarke Bürgerschicht hat sich gebildet. Die Fernhändler leben im Überfluss, investieren ihr Geld in neue Unternehmen oder verleihen es gegen Zins. Etwa 30.000 Einwohner hat Augsburg, darunter 2.000 Weber - die Weberei ist das wichtigste Gewerbe der Stadt. Nicht alle profitieren vom hohen Lebensstandard. Vieles wird teurer, vor allem Nahrungsmittel, der Lohn der Arbeit bleibt jedoch konstant.

       

      Stab und Besetzung

      Derhbuch Christian Lappe
      Regie Tilman Wolff

      Der Augustinermönch und Theologieprofessor Martin Luther fordert 1517 eine grundlegende Reform der Kirche. Seine Thesen finden großen Widerhall, der bis nach Augsburg dringt. Nirgendwo sonst in Deutschland werden mehr reformatorische Flugblätter gedruckt als in Augsburg. So erreicht die Reformation auch Menschen, die nicht lesen können, zum Beispiel durch satirische Holzschnitte.

      Im Zuge der Reformation entlädt sich auch aufgestaute Wut über die gesellschaftlichen Verhältnisse. Immer wieder kommt es zu Aufruhr. Luther und sein Mitstreiter, der Theologe Philipp Melanchton, wollen die Einheit der Christen bewahren. Was als eine Grundlage der Verständigung gedacht war, wird auf dem Augsburger Reichstag von 1530 zur Gründungsurkunde der evangelischen Kirche, die "Confessio Augustana", das Augsburger Bekenntnis.

      Augsburg entwickelt sich im 16. Jahrhundert zu einem der bedeutendsten Handels- und Wirtschaftszentren der Welt. 1540 wird in Augsburg die älteste Börse Deutschlands gegründet. Und 25 Jahre nach der Spaltung der Kirche, 1555, wird im Augsburger Religionsfrieden das Nebeneinander der beiden christlichen Konfessionen im Reich, der katholischen und lutherischen Lehre, festgeschrieben.

      Zehn Jahrhunderte, zehn Paradigmen und zehn bayerische Städte stehen im Zentrum der Sendereihe DAS BAYERISCHE JAHRTAUSEND. Zehn Filme charakterisieren die historischen Marksteine vom frühen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert, die prägend waren für die Entwicklung des Freistaats in seiner heutigen Form. Mit dieser dreifachen Fokussierung soll anschaulich gemacht werden, was den jeweiligen Ort in der Epoche besonders auszeichnet. Die 45-minütigen Folgen schildern, woher die Tradition und das Selbstverständnis einer Stadt oder einer Region rühren und worin die Bedeutung ihres damit verbundenen Beitrags für eine allgemeine Geschichte besteht. Die Sendereihe stellt die über ein Jahrtausend hindurch in der Mitte Europas historisch wirksamen Kräfte vor und spürt den Ursachen, Prozessen und Wirkungen dieser Kräfte auf dem Gebiet des heutigen Bayern nach. Verbreitet ist ein monolithisches, dynastisch motiviertes, altbayerisches Geschichtsbild von Bayern. Dem setzt die Sendereihe DAS BAYERISCHE JAHRTAUSEND ein aus unterschiedlichen Traditionslinien herrührendes, mitunter widersprüchliches, offenes Geschichtsverständnis entgegen.

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