Kaum einer hat Südtirol so bekannt gemacht wie Luis Trenker, der Bergsteiger, Architekt und Filmregisseur. Seine Heimat, das Grödner Tal, die Seiser Alm, sind die Orte seiner Filme.
Kaum einer hat Südtirol so bekannt gemacht wie Luis Trenker, der Bergsteiger, Architekt und Filmregisseur. Seine Heimat, das Grödner Tal, die Seiser Alm, sind die Orte seiner Filme.
Stab und Besetzung
Redaktion | Werner Reuß |
Personenhinweise | Zum 20. Todestag von Luis Trenker |
Kulisse und Thema war darin häufig die grandiose Bergwelt der Dolomiten, die er von Kindheit an immer vor Augen hatte: Langkofel und Plattkofel, Schlern, die Sella-Gruppe und die Marmolada. Die Berge waren zugleich Teil der Inszenierung in seinen Spielfilmen. Auf den Spuren von Luis Trenker lassen sich bemerkenswerte landschaftliche und kulturelle Sehenswürdigkeiten Südtirols entdecken.
Luis Trenker, der eigentlich Alois Franz Trenker hieß, wurde am 4. Oktober 1892 in St. Ulrich im Grödnertal, Südtirol geboren. Damals gehörte die Region noch zum Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn.
Trenker hatte schon während seiner Schulzeit in den Ferien als Bergführer und Skilehrer gearbeitet. 1921 knüpfte er – parallel zu seinem Architekturstudium - erste Kontakte zum Film. Er wurde für den Spielfilm "Berg des Schicksals“ als Bergführer engagiert. Nachdem sich herausstellte, das der eigentlich dafür ausgewählte Hauptdarsteller nicht klettern konnte, verpflichtete ihn der Regisseur Arnold Franck auch gleich für die Hauptrolle.
Es folgten eine Reihe weiterer Filme, ab 1928 auch als Regisseur und Drehbuchautor. Da Trenker sich weigerte, sich in der NS-Zeit künstlerisch unterzuordnen, wurde er mit Berufsverbot belegt. Erst 1949 setzte er seine Filmarbeit fort, zunächst mit Dokumentarfilmen über die Bergwelt, ab 1955 wieder mit Kinofilmen. Luis Trenker starb am 12. April 1990 mit 97 Jahren in Bozen und wurde im Ortsfriedhof seiner Heimatgemeinde St. Ulrich in Gröden im Familiengrab beerdigt.
Wenn der Wanderer heute der Filmwelt Luis Trenkers nachspürt, eröffnen sich ihm die schönsten Wanderrouten in den Dolomiten, und die Orte, die von der Geschichte und großen Kultur Südtirols zeugen. Bozen - der Mittelpunkt Südtirols - war lange Trenkers Wohnort. Bozen profitierte nach seiner Gründung und Erhebung zur Stadt vor mehr als 800 Jahren von der günstigen Lage zwischen den ehemals bedeutenden Handelsdrehkreuzen Venedig und Augsburg. Zu den viermal im Jahr veranstalteten Messen kamen Handelsleute aus Nord und Süd.
Bozen wurde über Jahrhunderte von reichen italienischen Kaufleuten bewohnt. Diese holten auch viele Künstler in der Nachfolge des Florentiner Malers Giotto di Bondone (1267-1337), einem entscheidenden Wegbereiter der italienischen Renaissance, nach Südtirol. Im 14. Jahrhundert entstanden in der einzigartigen Mischung deutscher und italienischer Maltradition die Fresken der "Bozener Schule", zu bewundern in vielen Kapellen und Kirchen der Region.
Rund um Bozen liegen auch zahlreiche Burgen und Burgruinen, die heute noch von den Kämpfen um die Vormachtstellung in diesem von alters her begehrten Landstrich erzählen. Seit dem 12. Jahrhundert wurden hier vom Adel Burgen errichtet. Mit rund 40 Burganlagen auf engstem Raum hat das Bozner Becken die größte Burgendichte Europas. Meist wurden die Symbole für Reichtum und weltliche Macht an exponierten Punkten gebaut, damit sie weithin sichtbar waren und natürlich auch strategisch günstig für die Erhebung von Steuerabgaben lagen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 21.03.2023