• 11.08.2012
      06:45 Uhr
      Spiele der Welt Planet Schule | SR Fernsehen
       
      • Hurling in England
      • Jogo da Pau in Portugal
      • Klootschießen und Boßeln in Deutschland
      • Klotzläufe in Brasilien
      • Kyudo in Japan

      Samstag, 11.08.12
      06:45 - 09:15 Uhr (150 Min.)
      150 Min.
      Stereo
      • Hurling in England
      • Jogo da Pau in Portugal
      • Klootschießen und Boßeln in Deutschland
      • Klotzläufe in Brasilien
      • Kyudo in Japan

       
      • Hurling in England

      Hurling ist ein zutiefst irischer Sport, der außerhalb der grünen Insel nirgendwo gespielt wird. In Irland jedoch begeistert er die Massen. Hurling aber ist nicht nur ein Sport - das älteste Mannschaftsspiel der Welt ist Teil der irischen Identität. Hurling hat die Iren in ihrer Geschichte immer begleitet und im Kampf gegen die Engländer bekam das Spiel sogar eine politische Bedeutung.
      Der Tag des Finales der All-Ireland-Hurling-Meisterschaft ist fast so wichtig wie der St.-Patricks-Day, der Nationalfeiertag des Landes. In den Wochen vor dem Spiel dreht sich in der Region, aus der eine der Favoritenmannschaften kommt, alles nur noch um Hurling. Der Film beobachtet die Vorbereitung für dieses Finale und porträtiert zwei junge Hurlingspieler. Einer von ihnen, der Starspieler des Counties, wird bei dem Endspiel in Dublin das entscheidende Tor schießen.

      • Jogo da Pau in Portugal

      Am Rande des Dorfplatzes prallen plötzlich Holzstöcke laut krachend aufeinander. Es sieht aus wie ein ernster Streit. Tatsächlich ist es nur ein Spiel: Jogo da Pau. Im Norden Portugals hat das Spiel mit dem Stock, dem "Pau", eine lange Tradition. Werkzeug und Waffe in einem, war der "Pau" Jahrhunderte lang selbstverständlicher Begleiter der Bauern und Hirten. Der lange herumwirbelnde Stock jagte jeden Räuber in die Flucht. Auch bei dörflichen Streitereien konnte man den "Pau" gut gebrauchen. Der alte Stockschnitzer erinnert sich noch gut: "Als ich ein Junge war, da sind wir immer alle mit dem Weidenstock auf die Feste gegangen, mit diesen Stöcken hier. Denn irgendwann, nach ein bisschen Reden und ein wenig Wein, gab's Prügeleien." Auch wenn das Stockfechten immer noch hart und rau ist, so geht es heute nicht mehr um das Ausfechten von Liebeshändeln und anderen Zwistigkeiten, jetzt ist Jogo da Pau ein Sport.

      • Klootschießen und Boßeln in Deutschland

      Die Friesen sind ein wehrhaftes Volk. Seeräuber und andere feindlich gesonnene Eindringlinge hat man hier einst mit wohlgezielten Lehmkugeln oder Steinen verjagt. Das Werfen musste geübt werden - so erklärt man heute in Friesland die urtümliche Wochenendbeschäftigung. Beim friesischen Nationalsport, dem Klootschießen und dem Boßeln, fliegen und rollen die Kugeln bis heute. Was früher Dorfkampf war, ausgetragen von Männern in langen weißen Unterhosen, ist heute auch zum "Leistungssport" geworden. Jung und Alt trainieren hart. Auch wenn friesische Bauern ihre Knechte heute nicht mehr nur nach ihrer "Boßelfähigkeit" einstellen, hat das Boßeln in Friesland nach wie vor Konjunktur. Alle Verbote, Fürstenedikte und Warnungen des Pfarrers vor dem "greulichen Kugelspiel" haben nicht gefruchtet.

      • Klotzläufe in Brasilien

      In stetem Rhythmus tönen die Schläge des Beils aus dem Wald. Dann fällt eine Palme krachend zu Boden. Kurze Zeit später jagen zwei Gruppen Indianer durch die Savanne und messen sich in einem Staffellauf der besonderen Art: Der Stab, den sie sich übergeben, ist ein gewaltiges Stück des Palmstamms. Die beiden 120 Kilo schweren Klötze tragen die Indianer 20 Kilometer weit ins Dorf. Die Frauen rennen genauso weit wie die Männer, allerdings "nur" mit 80 Kilo schweren Klötzen. Der Brauch der Krahô, einer von 200 Indianer-Nationen Brasiliens, muss irgendwann einen praktischen Grund gehabt haben. Durch die Rennen werden eher schmächtige Menschen zu kräftigen Jägern und Kriegern. Wichtige Eigenschaften für das Indianervolk, das im Wald am südlichen Rand Amazoniens lebt. Den Klotz ins Dorf zu schaffen fördert aber auch das Amchekin - Frohsinn und Wohlbefinden für die Gemeinschaft. Der Sport der Krahô ist ein Teil ihrer Weltanschauung: Die Welt kann nur im Gleichgewicht bestehen, zwischen Regen und Dürre, Sommer und Winter, Licht und Dunkel. 200 Jahre Kontakt mit den Weißen haben die Krahô an den Rand des Abgrunds gebracht. Viele vergaßen ihre Bräuche und verfielen dem Alkohol. Jetzt suchen die Krahô, im Einklang mit ihren Traditionen, einen eigenen Weg zum Überleben.

      • Kyudo in Japan

      Bei den Samurai galt das Bogenschießen als die höchste Kunst eines Kriegers. Und im Fall eines Versagens waren die Samurai bereit, ohne Zögern ihr Leben zu opfern. Disziplin, Selbstaufgabe, Gehorsam und Treue bis in den Tod, diese Tugenden bildeten den Ehrenkodex. Heute scheint das Bogenschießen ein japanischer Freizeitsport zu sein. Aber der "Weg des Bogens" ist sehr viel mehr. In Japan gilt Kyudo als geistige Schule zur Entwicklung der Persönlichkeit, die dem Schützen zur inneren Klarheit verhelfen soll. Auch die japanischen Wirtschaftsunternehmen haben den Wert des Kyudo erkannt, manche Firmen stellen ihren Mitarbeitern sogar Übungsräume zur Verfügung. Denn Kyudo, so die Unternehmensphilosophie, fördere nicht nur Konzentration und Disziplin, sondern auch den Respekt gegenüber den Vorgesetzten.

      Wird geladen...
      Samstag, 11.08.12
      06:45 - 09:15 Uhr (150 Min.)
      150 Min.
      Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024