• 21.10.2011
      22:00 Uhr
      Nachtcafé Thema: Unser Leben macht uns krank - Moderation: Wieland Backes | SR Fernsehen
       

      Gäste:

      • Barbara Rütting
      • Andreas Biermann
      • Christian Frommert
      • Maarit Bebensee
      • Erk Schuchhardt
      • Prof. Dr. Götz Mundle
      • Evelyn Marquardt

      Freitag, 21.10.11
      22:00 - 23:30 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      VPS 22:00
      Stereo

      Gäste:

      • Barbara Rütting
      • Andreas Biermann
      • Christian Frommert
      • Maarit Bebensee
      • Erk Schuchhardt
      • Prof. Dr. Götz Mundle
      • Evelyn Marquardt

       

      Die Zahlen sind alarmierend: Immer mehr Menschen werden psychisch krank, leiden unter Angststörungen, Depressionen, Burn-Out. Fast 40% der Europäer betrifft es mittlerweile. Wie wird unser Leben wieder menschlicher und wir gesünder? Auf der Suche nach der Ursache kommen die Forscher immer wieder an den Punkt, dass es kein individuelles Problem ist, sondern ein viel größeres, komplexeres, globales: Unsere Gesellschaft befindet sich in einem Wandel, der uns offensichtlich schadet. Was ist es, worunter wir leiden?

      • Barbara Rütting

      Irgendwann konnte Barbara Rütting einfach nicht mehr. Jahrelang kämpfte sie als Abgeordnete der Grünen im Bayerischen Landtag für mehr Tierschutz - oft vergebens. Für ihren Einsatz bezahlte die ehemalige Schauspielerin einen hohen Preis. 2009 gab sie ihr Mandat wegen eines Burnouts vorzeitig ab. Mit Blick auf die Gesellschaft beobachtet sie: "Viele Menschen werden krank, weil ihr Engagement in unserer heutigen Welt nicht mehr wertgeschätzt wird.

      • Andreas Biermann

      Zweimal wollte sich der Ex-Fußball-Profi Andreas Biermann das Leben nehmen, dann ging der Spieler des FC St. Pauli mit seiner Depression an die Öffentlichkeit und ließ sich in eine Klinik einweisen. "Im Fußball muss jeder wie ein Roboter funktionieren, mich hat das krank gemacht , sagt der Vater von zwei kleinen Kindern. Diese Offenheit bleibt für den 30-Jährigen nicht ohne Konsequenzen: "Als Profi-Fußballer habe ich keine Chancen mehr. Die Vereine haben Angst um ihr Image. Depressionen sind nach wie vor ein Tabuthema.

      • Christian Frommert

      Christian Frommert bezeichnet sich selbst als Workaholic. Schon immer setzte er sich mit Leidenschaft für seine Jobs ein und scheute auch nicht vor heiklen Entscheidungen zurück. So ließ er 2006 als Sportkommunikationschef von T-Mobile den unter Dopingverdacht geratenen Radprofi Jan Ullrich suspendieren. Doch das Leben auf der Überholspur hinterließ Spuren: Seit ein paar Jahren ist Frommert magersüchtig. Trotzdem sagt er: "Meine Arbeit hält mich am Leben. Dafür nehme ich Stress in Kauf.

      • Maarit Bebensee

      Zwei Schwangerschaften in kurzer Zeit, dazu ein Vollzeitjob in Führungsposition? Maarit Bebensee sah darin kein Problem - bis zu ihrem Burnout. "Ich wollte einen super Job machen und eine super Mutter sein, wie das von Frauen heute erwartet wird. Das rächte sich. Heute muss ich keine Heldin mehr sein , sagt die Umweltingenieurin, die erst nach einem Jahr Auszeit in den Job zurückkehrte.

      • Erk Schuchhardt

      Wäre Erk Schuchhardt ihr Chef gewesen, wäre es wohl nicht zum Burnout gekommen. Der Geschäftsführer von Weleda Deutschland setzt ganz auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf: "Das ist einer der wichtigsten Punkte, wenn es um die Vermeidung von Stress geht. Doch vielen Unternehmen in Deutschland sei dies offensichtlich noch nicht klar. Laut Schuchhardt ein großer Fehler - auch aus wirtschaftlicher Sicht.

      • Prof. Dr. Götz Mundle

      Für den Burnout-Experten Prof. Dr. Götz Mundle sind die rasant steigenden Zahlen an psychischen Erkrankungen erschreckend. "Ein Burnout kann bis hin zum Herzinfarkt und Depressionen führen, viele Menschen können aufgrund der ständig steigenden Anforderungen bei der Arbeit kaum noch entspannen , sagt Prof. Mundle. Sein Rat: "Wir haben keine Wahl: Wir müssen lernen, mit diesem Druck umzugehen, denn der Druck wird eher steigen als sinken.

      • Evelyn Marquardt

      An der Bar: Evelyn Marquardt wollte alles richtig machen. Als beste Abiturientin ihres Jahrgangs begann sie ein Studium der Kulturwissenschaften. Um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, packte sie ein BWL-Studium oben drauf. Daneben jobbte sie und engagierte sich politisch - alles für einen perfekten Lebenslauf. Was sie nicht merkte: Dass dieses Leben sie krank machte. "Ich habe nur funktioniert und hatte keine Gefühle mehr , sagt die heute 31-Jährige.

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      Freitag, 21.10.11
      22:00 - 23:30 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      VPS 22:00
      Stereo

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