• 26.07.2021
      18:50 Uhr
      Wir im Saarland - Grenzenlos extra Kriegspanoramen - Die Entdeckung eines Massenmediums | SR Fernsehen
       

      Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 ist heute fast vergessen - verschüttet von zwei Weltkriegen. Dabei beeinflussen die Bilder, die damals entstanden, das Denken bis heute. In den Herzen vieler europäischer Metropolen entstanden Rotunden, die in ihrem Innern gewaltige Rundgemälde beherbergten und ein Millionenpublikum erreichten: das erste Bild-Massenmedium. Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen ein deutsches und ein französisches Kriegspanorama, deren Aufgabe es war, das neue politische Selbstverständnis beider Staaten in den Köpfen der Betrachter*innen zu verankern.

      Montag, 26.07.21
      18:50 - 19:20 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

      Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 ist heute fast vergessen - verschüttet von zwei Weltkriegen. Dabei beeinflussen die Bilder, die damals entstanden, das Denken bis heute. In den Herzen vieler europäischer Metropolen entstanden Rotunden, die in ihrem Innern gewaltige Rundgemälde beherbergten und ein Millionenpublikum erreichten: das erste Bild-Massenmedium. Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen ein deutsches und ein französisches Kriegspanorama, deren Aufgabe es war, das neue politische Selbstverständnis beider Staaten in den Köpfen der Betrachter*innen zu verankern.

       

      Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 ist heute weitestgehend vergessen - verschüttet von den beiden Weltkriegen, die ihm folgten. Dabei beeinflussen die Bilder, die damals entstanden, das Denken zum Teil bis heute. Denn dieser Konflikt einigte die zersplitterten deutschen Staaten zum Kaiserreich, während in Frankreich Napoleon III. abdanken musste und auf ihn die Dritte Republik folgte.

      Dieser Krieg verhalf auch dem ersten Bild-Massenmedium zum Durchbruch: den Kriegspanoramen. In den Herzen vieler europäischer Metropolen entstanden Rotunden, die in ihrem Innern gewaltige Rundgemälde beherbergten und ein Millionenpublikum erreichten. Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen ein deutsches und ein französisches Panorama, deren Aufgabe es war, das neue politische Selbstverständnis beider Staaten in den Köpfen der Betrachter*innen zu verankern: Das Panorama von Sedan des deutschen Malers Anton von Werner symbolisierte den Gründungsmythos des neuen deutschen Kaiserreiches. Das Panorama von Rezonville der französischen Künstler Alphonse de Neuville und Edouard Detaille zeigte der gedemütigten Nation: Die alten Eliten sind weg, aber die einfachen Soldaten kämpfen weiter.

      Beide Panoramen wurden später zerstört, doch die Dokumentation rekonstruiert sie und vermittelt so eine Ahnung von der gewaltigen Wirkung, die sie vor fast 150 Jahren auf ihr Publikum hatten. Sie zeigt auf, wie diese Bilder Französinnen und Franzosen sowie Deutsche dauerhaft geprägt haben.

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