• 29.03.2020
      20:30 Uhr
      Hölderlin - Dichter sein. Unbedingt! SR Fernsehen
       

      Anlässlich des 250. Geburtstages von Friedrich Hölderlin im März 2020 erzählt "Dichter sein. Unbedingt!" die Geschichte einer künstlerischen Radikalisierung. Der Film montiert Spielszenen und dokumentarische Aufnahmen von Originalschauplätzen und Landschaften in Deutschland und Frankreich mit den Ermittlungen namhafter Expertinnen und Experten.

      Sonntag, 29.03.20
      20:30 - 22:00 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      VPS 20:15

      Anlässlich des 250. Geburtstages von Friedrich Hölderlin im März 2020 erzählt "Dichter sein. Unbedingt!" die Geschichte einer künstlerischen Radikalisierung. Der Film montiert Spielszenen und dokumentarische Aufnahmen von Originalschauplätzen und Landschaften in Deutschland und Frankreich mit den Ermittlungen namhafter Expertinnen und Experten.

       

      Stab und Besetzung

      Autor Rolf Lambert, Hedwig Schmutte

      Am 11.9.1806 wird Friedrich Hölderlin gewaltsam von seinem damaligen Wohnort Bad Homburg abtransportiert, nach Tübingen gebracht und in der psychiatrischen Abteilung einer Klinik interniert. 231 Tage wird er dort verbringen, nach damaligen, drastischen Methoden "therapiert" und schließlich als unheilbarer Fall der Familie eines Tübinger Schreiners zur Pflege übergeben. 36 Jahre lebt der Dichter in einem Turmzimmer des Hauses, bis zu seinem Lebensende.
      Die Umstände seiner gewaltsamen "Inhaftierung" geben der Nachwelt bis heute Fragen auf. War Hölderlin ein ausgeflippter Spinner? Ein überirdisches Genie, dessen Leben nur im Wahnsinn enden konnte? Unter welchen biografischen und politischen Umständen hat er gelebt? Wofür hat er gekämpft? Was hat er riskiert? Ist es denkbar, dass Hölderlin gar nicht verrückt war, dass er seine Krankheit nur spielte, um politischer Verfolgung zu entkommen? Verbürgt ist: Hölderlin stand auf einer Liste von Aufrührern, die angeblich dem Landesherrn nach dem Leben trachteten.
      "Dichter sein. Unbedingt!" montiert Spielszenen und dokumentarische Aufnahmen von Originalschauplätzen und Landschaften in Deutschland und Frankreich mit den Ermittlungen namhafter Expertinnen und Experten (u.a. Durs Grünbein, Daniela Danz, Uwe Schütte). Auf der Grundlage historischer und autobiografischer Quellen verfolgt der Film die Entstehungsgeschichte eines bahnbrechenden poetischen Werkes. Entlang der zentralen Lebensstationen und vor dem Hintergrund elementarer historischer Umwälzungen rekonstruiert er den kompromisslosen Lebensweg eines talentierten, hochgebildeten, sensiblen jungen Mannes, der in seiner Sprache an die äußerste Grenze von Literatur vordringt. Seinen Zeitgenossen blieb Hölderlins Dichtung unverständlich. Heute zählt er zu den weltweit bekanntesten und meistübersetzten deutschen Lyrikern.
      Für seine Zeitgenossen war Hölderlin eine Provokation und das ist er noch heute. Was er als Poet forderte, war ein Paradigmenwechsel, eine grundlegende Revolution der Gesinnungen und Vorstellungen, eine Erweiterung des politischen Begriffs - um den poetischen. Eine neue Definition von Freiheit. So erzählt der Film - anlässlich des 250. Geburtstages von Friedrich Hölderlin im März 2020 - die Geschichte einer künstlerischen Radikalisierung.

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      Sonntag, 29.03.20
      20:30 - 22:00 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      VPS 20:15

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