• 14.01.2014
      15:45 Uhr
      Bilderbuch Das Rheindelta zwischen Emmerich und Nimwegen | SR Fernsehen
       

      "Geheimnisvoll ist die Landschaft", sagt Heinz Drießen, Maler aus Emmerich, "der Himmel ist zu jeder Zeit interessant, und auch die Farben der Erde, der Wiesen, der Bäume, der Auen. "Drießen muss es wissen, schließlich malt er seit Jahrzehnten die Landschaft des Niederrheins. Der Niederrhein, ob nun holländisch oder deutsch, hat einen besonderen Menschenschlag hervorgebracht, die Landschaft mit dem hohen Himmel prägt die Menschen. Stur sei der Niederrheiner nicht, meint der Heimatdichter Paul Dirmeier, aber ihm fehle eine gewisse Leichtigkeit, und der Holländer sei eigentlich immer ein bisschen weltmännischer gewesen.

      Dienstag, 14.01.14
      15:45 - 16:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      "Geheimnisvoll ist die Landschaft", sagt Heinz Drießen, Maler aus Emmerich, "der Himmel ist zu jeder Zeit interessant, und auch die Farben der Erde, der Wiesen, der Bäume, der Auen. "Drießen muss es wissen, schließlich malt er seit Jahrzehnten die Landschaft des Niederrheins. Der Niederrhein, ob nun holländisch oder deutsch, hat einen besonderen Menschenschlag hervorgebracht, die Landschaft mit dem hohen Himmel prägt die Menschen. Stur sei der Niederrheiner nicht, meint der Heimatdichter Paul Dirmeier, aber ihm fehle eine gewisse Leichtigkeit, und der Holländer sei eigentlich immer ein bisschen weltmännischer gewesen.

       

      Es gibt viele Gemeinsamkeiten hüben und drüben der heute unsichtbaren Grenze, eigentlich trennt nur noch die Sprache den Holländer vom Niederrheiner, aber wenn dieser sein "Klever Platt" spricht, wird das auch in Nimwegen verstanden.

      Der Rhein verbindet, er ist die Lebensader dieser Gegend. Bei Millingen trennt er sich, ein Seitenarm führt nach Arnheim, ein anderer, Waal genannt, nach Nimwegen. Dies sind holländische Provinzstädte mit ganz eigenem Charakter. Arnheim ist bekannt durch die "Brücke von Arnheim", sie wurde Ende 1944 heftig umkämpft, der gleichnamige Film machte die Stadt weltweit bekannt. Aber Arnheim hat mehr zu bieten: mittelalterliche Keller zum Beispiel, den Nationalpark Hooge Veluwe mit seinem berühmten Kröller-Müller-Museum oder dem riesigen Freilichtmuseum, einem "Mini-Holland" aus der guten alten Zeit.

      Auch Nimwegen wurde vom Krieg heimgesucht, alliierte Bomberpiloten hielten die Stadt irrtümlich für das deutsche Kleve. Der Krieg begegnet einem oft in dieser Gegend, mehrere Soldatenfriedhöfe künden von den Schlachten, die hier geschlagen wurden. Nimwegen ist eine charmante Stadt am Ufer der Waal, bekannt nicht nur durch das Velorama, das nationale Fahrradmuseum, sondern auch durch das Afrika-Museum in seiner Nähe.

      Der Film stellt beide Städte vor, aber natürlich werden auch die deutschen Orte am Niederrhein besucht. Kalkar zum Beispiel, berühmt geworden in den 70er Jahren als Ort des "Schnellen Brüters", nun ist das Atomkraftwerk ein Vergnügungspark. Emmerichs neue Rheinpromenade ist der Stolz der Stadt, aber auch das Schifffahrtsmuseum mit einem Mini-U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg lohnt einen Besuch. Schloss Moyland beherbergt die größte Josef Beuys Sammlung der Welt, der Sammler van der Grinten erinnert sich an die Freundschaft mit Beuys und an den Beginn seiner Sammelleidenschaft.

      Hanf wird in dieser Gegend angebaut, versuchsweise, aber nicht um der Sucht zu frönen, sondern um daraus Textilien herzustellen.

      Der Film stellt Land und Leute vor, wirft ein Auge auf Eigentümliches, Besonderes und Alltägliches. Ruhige Landschaftsbilder wechseln sich ab mit Dokumentaraufnahmen aus den Kriegstagen. Und Menschen erzählen natürlich: Britische Kriegsveteranen zum Beispiel, auf Erinnerungsreise, zufällig getroffen, noch heute geht ihnen der Krieg nicht aus dem Kopf.

      Trennendes gibt es eigentlich nicht mehr zwischen den "Nederrijnern" und den Niederrheinern, es ist ein friedliches Miteinander, grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist eine Selbstverständlichkeit geworden.

      Film von Manfred Behrens

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      Dienstag, 14.01.14
      15:45 - 16:30 Uhr (45 Min.)
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      Stereo

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