"Hierher kommt das ganze Spektrum - vom Arbeitslosen bis zum selbstständigen Unternehmer. Manchmal war bloß eine Kundenrechnung nicht bezahlt worden, und schon ist es passiert", erzählt Sabine Voigt, während sie einen Brillantring auf Echtheit prüft. Wenn die Kunden zum ersten Mal in das Ladengeschäft in der Fußgängerzone von Ulm kommen, kostet es oft noch Überwindung. Aber trotzdem sind die Zeiten, in denen sich das Gewerbe eher versteckt hat, spätestens seit einigen Monaten vorbei.
"Hierher kommt das ganze Spektrum - vom Arbeitslosen bis zum selbstständigen Unternehmer. Manchmal war bloß eine Kundenrechnung nicht bezahlt worden, und schon ist es passiert", erzählt Sabine Voigt, während sie einen Brillantring auf Echtheit prüft. Wenn die Kunden zum ersten Mal in das Ladengeschäft in der Fußgängerzone von Ulm kommen, kostet es oft noch Überwindung. Aber trotzdem sind die Zeiten, in denen sich das Gewerbe eher versteckt hat, spätestens seit einigen Monaten vorbei.
Susanne Rothfuss und ihr Mann Gunnar Wamsler sind pünktlich zur Krise mit der Traditionspfandleihe aus dem Hinterhof in die erste Reihe der Geschäftshäuser gezogen. Wenn die Kunden zum ersten Mal in das Ladengeschäft in der Fußgängerzone von Ulm kommen, kostet es oft noch Überwindung. Aber trotzdem sind die Zeiten, in denen sich das Gewerbe eher versteckt hat, spätestens seit einigen Monaten vorbei. Susanne Rothfuss und ihr Mann Gunnar Wamsler sind pünktlich zur Krise mit der Traditionspfandleihe aus dem Hinterhof in die erste Reihe der Geschäftshäuser gezogen. Die Kunden geben sich die Klinke in die Hand. Altgold verkaufen, Ringe versetzen, Goldkettchen oder Schmuck "verlängern". SWR-Autorin Ulrike Gehring ist es gelungen, einen Blick in die Welt der Pfandleihhäuser und damit hinter die Kulissen einer verschwiegenen Branche zu werfen, die von den Krisenzeiten besonders profitiert.
Die Pfänder verschwinden in kleinen Pappschächtelchen, während ihre Besitzer Bargeld dafür ausleihen. Mitunter spüren die fünf Mitarbeiter in dem dreistöckigen Pfandleihhaus, welche Dramen sich bei ihren Kunden abspielen: Arbeitslosigkeit, plötzliche Engpässe bei Kleinunternehmen, private Schulden.
Freiwillig geht kaum jemand ins Pfandleihhaus - es sei denn, er ist als Käufer auf "Schnäppchenjagd": Ein Pfand, das durch den Besitzer nicht verlängert oder ausgelöst wird, wird unweigerlich versteigert, oft zu Preisen, die dem Warenwert nicht einmal annähernd entsprechen. Nicht von ungefähr warten deshalb bei Versteigerungsterminen schon eine Stunde vor Beginn schwäbische Stammkundinnen im Rentenalter auf Feingold, Perlenkettchen und Brillanten.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 10.06.2023