• 07.12.2018
      08:15 Uhr
      Stil-Epochen (10) Realismus und Impressionismus (1850-1900) | SR Fernsehen
       

      Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ist eine Zeit des Umbruchs. Bürgerliche Revolutionen und mechanisierte Arbeitsprozesse verändern die Gesellschaft. Auch die Maler schaffen Neues, indem sie sich von historischen und mythologischen Motiven ab- und der Wirklichkeit zuwenden. Mit der Erfindung der Fotografie ist die Kunst plötzlich von ihrer "Aufgabe" befreit, die Natur nachzubilden. Die Maler können neue Wege gehen, sich nach und nach vom Gegenstand lösen und künftigen Stilrichtungen den Weg bereiten.

      Freitag, 07.12.18
      08:15 - 08:30 Uhr (15 Min.)
      15 Min.
      Stereo

      Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ist eine Zeit des Umbruchs. Bürgerliche Revolutionen und mechanisierte Arbeitsprozesse verändern die Gesellschaft. Auch die Maler schaffen Neues, indem sie sich von historischen und mythologischen Motiven ab- und der Wirklichkeit zuwenden. Mit der Erfindung der Fotografie ist die Kunst plötzlich von ihrer "Aufgabe" befreit, die Natur nachzubilden. Die Maler können neue Wege gehen, sich nach und nach vom Gegenstand lösen und künftigen Stilrichtungen den Weg bereiten.

       

      Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ist eine Zeit des Umbruchs. Bürgerliche Revolutionen und mechanisierte Arbeitsprozesse verändern die Gesellschaft. Auch die Maler schaffen Neues, indem sie sich von historischen und mythologischen Motiven ab- und der Wirklichkeit zuwenden. Mit der Erfindung der Fotografie ist die Kunst plötzlich von ihrer "Aufgabe" befreit, die Natur nachzubilden. Die Maler können neue Wege gehen, sich nach und nach vom Gegenstand lösen und künftigen Stilrichtungen den Weg bereiten. Einer der ersten ist Gustave Courbet, der den Realismus begründet, indem er die Wirklichkeit, die ihn umgibt, ungeschönt wiedergibt.

      Das heißt nicht, dass die Bilder fotorealistisch und besonders detailgetreu sind. Von Nahem betrachtet, sehen die Werke oft unfertig aus - sie zeigen den Malprozess und die Spannung zwischen Gegenstand und Bildkomposition, Bewegung und Stillstand. Adolph Menzel und Wilhelm Leibl gehören mit Courbet zu diesen Realisten, die malen, was sie sehen.

      Eine jüngere Malergeneration geht ab 1870 darüber hinaus. Sie wollen nicht nur malen, was sie sehen, sondern zeigen, was das Gesehene für einen Eindruck auf sie gemacht hat. Einer dieser Künstler ist Claude Monet, der 1873 im Hafen von Le Havre das Werk "Impression - Sonnenaufgang" malt. Als Monet das Bild im Jahr darauf ausstellt, löst es empörte Reaktionen aus. Ein Kritiker sagt: "Wollte man die Absichten der Künstler charakterisieren, müsste man den neuen Begriff ‚Impressionisten' schaffen." Das ist spöttisch gemeint, doch der Name bleibt hängen.

      Die Farbe gilt als hauptsächliches Gestaltungsmittel, ihr lassen die Impressionisten den Vorrang vor der Linie. Sie tragen helle, kräftige Töne mit freiem Pinselstrich auf und arbeiten nicht mehr mit vorbereitenden Konturen. Sie fangen das Spiel des Sonnenlichts auf den Oberflächen ein und nutzen Komplementärkontraste, um Schattenpartien farbig auszugestalten.

      Die Postimpressionisten gehen schließlich auch darüber noch hinaus und zerlegen die Farben in reinfarbige Rasterpunkte, weshalb man sie auch Pointilisten nennt. Paul Cézanne und Vincent van Gogh entwickeln ausgehend vom Impressionismus ihre jeweiligen Ausdrucksformen weiter und bringen damit den Kubismus und den Expressionismus auf den Weg. Was mehr und mehr zählt, ist die erkennbar persönliche Handschrift des Malers.

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      08:15 - 08:30 Uhr (15 Min.)
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