Wenn es klirrend kalt ist, dann klingelt sein Handy ununterbrochen. In diesen Tagen ist Friedrich-Wilhelm Koch ein gefragter Mann. Der 57-Jährige ist einer der letzten Kohlenhändler Hamburgs und spezialisiert auf alle Arten von Kohle und Gas. Die Kunden schätzen seinen Service: er ist Tag und Nacht erreichbar und liefert prompt. Bei Schnee und Eis für viele die letzte Rettung. "Manche Leute verballern einen Zentner Kohlen pro Tag", schimpft Willi, wie er von allen genannt wird. "Ein Ofenfuchs aber kommt mit dieser Menge eine ganze Woche aus." Auf die Kunst des Heizens komme es an.
Wenn es klirrend kalt ist, dann klingelt sein Handy ununterbrochen. In diesen Tagen ist Friedrich-Wilhelm Koch ein gefragter Mann. Der 57-Jährige ist einer der letzten Kohlenhändler Hamburgs und spezialisiert auf alle Arten von Kohle und Gas. Die Kunden schätzen seinen Service: er ist Tag und Nacht erreichbar und liefert prompt. Bei Schnee und Eis für viele die letzte Rettung. "Manche Leute verballern einen Zentner Kohlen pro Tag", schimpft Willi, wie er von allen genannt wird. "Ein Ofenfuchs aber kommt mit dieser Menge eine ganze Woche aus." Auf die Kunst des Heizens komme es an.
Stab und Besetzung
Autor | Veit Bentlage |
Willi mit seinen vom Ruß geschwärzten Händen ist hier aber nicht nur wegen des Kohlenhandels bekannt. Aufsehen erregte er vor zwanzig Jahren, als er als bärtiger Rucksack-Typ mit seinem Mofa nach Afrika fuhr und auf illegale Abholzung, Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung aufmerksam machte. Heute lebt er mit seiner Frau in einem Holzhaus, im Süden Hamburgs abgeschieden in einem Wald. In seiner Freizeit läuft er durch die Natur und macht sich mit Liegestützen fit für seinen kraftraubenden Job.
Lange Zeit liefen die Geschäfte nicht so gut, doch angesichts steigender Energiepreise entdecken die Menschen den vergleichsweise günstigen Brennstoff wieder. Und Willi macht wieder genügend Kohle. Vor sieben Jahren hat der 1,93-Meter-Mann von seinem Vater den Betrieb übernommen. "Das muss doch verdammt noch mal möglich sein", hatte Willi sich damals trotz des rückläufigen Geschäfts gesagt. Heute liefert er am Tag 40 Zentner Kohle und dutzende Flaschen Gas an seine Kunden aus. Seine Kunden, das sind die Industriebetriebe im Hamburger Hafen und treue Privatkunden in Hamburgs Vororten.
Wenn er gerade nicht unterwegs ist, sitzt er in seinem Kellerbüro ohne Fenster und Computer oder in seinem Lieblings-Bistro um die Ecke. Immer freitags besucht Friedrich-Wilhelm Koch die türkischen Cafés, Kulturvereine und Imbissbuden in Hamburg-Wilhelmsburg. Wenn er die Harmonie zwischen deutschen, türkischen und osteuropäischen Einwohnern lobt, sich angesichts der Veränderungen im Stadtteil aber Sorgen macht, spricht die Erfahrung aus Koch. Er ist hier in diesem Multi-Kulti-Stadtteil aufgewachsen und kennt die Elbinsel genau.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 31.05.2023