"Russische Riviera" wird die Schwarzmeerküste bei Sotschi genannt. Der Kurort liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Nizza, daher gibt es dort Sonne, Palmen, warmes Meerwasser. Familie Jegorow aus Tomsk in Sibirien nimmt jedes Jahr eine viertägige Bahnfahrt auf dem Weg nach Sotschi in Kauf, um zwei freie Quadratmeter am Wasser zu ergattern. Die Enge am Strand stört sie nicht: Endlich kann sie raus aus dem grauen Plattenbau und hinein in den heißen Trubel! Abends wird im privaten "Kein-Stern-Hotel" gemütlich gegrillt.
"Russische Riviera" wird die Schwarzmeerküste bei Sotschi genannt. Der Kurort liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Nizza, daher gibt es dort Sonne, Palmen, warmes Meerwasser. Familie Jegorow aus Tomsk in Sibirien nimmt jedes Jahr eine viertägige Bahnfahrt auf dem Weg nach Sotschi in Kauf, um zwei freie Quadratmeter am Wasser zu ergattern. Die Enge am Strand stört sie nicht: Endlich kann sie raus aus dem grauen Plattenbau und hinein in den heißen Trubel! Abends wird im privaten "Kein-Stern-Hotel" gemütlich gegrillt.
Stab und Besetzung
Regie | Till Lehmann |
Autor | Till Lehmann |
Vitali Tichonow lebt von den Sommerfrischlern. Der junge Mann betreibt direkt am Strand die "Hydromassage". Die wagemutige Rohrkonstruktion lässt Meerwasser auf Menschen prasseln, wenn nicht gerade die uralte Pumpentechnik versagt. Das passiert meistens dann, wenn der Andrang besonders groß ist.
Bei Sotschi liegt Russlands größtes Ferienlager Orlionok (Kleiner Adler). Seit Kurzem leitet Natalia Bogdanowa als "Kapitänin" eine von sieben Abteilungen der gigantischen Anlage, in der 4.000 Kinder Ferien machen können. Und das schon seit über 50 Jahren, als Orlionok das Elite-Pionierlager für die sowjetische Jugend war. Natalia war als Kind schon hier, wo man u. a. die Errungenschaften der sowjetischen Raumfahrt bestaunen kann.
Gleich hinter Sotschi erhebt sich der mächtige Kaukasus, Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014. In dem Gebirgsland lag früher die "Teekammer" der Sowjetunion. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR erweckte Andrej Kuljan die Teeproduktion wieder zu neuem Leben. Heute produziert sein Familienbetrieb in Handarbeit exklusive Sorten für Kunden aus ganz Russland, sogar Wladimir Putin soll Andrejs Tee schätzen.
Eine gigantische Fischzuchtanlage bei Sotschi versorgt seit sowjetischen Zeiten die Kunden mit zentnerweise Frischfisch, vor allem Stör, Regenbogen- und sogar Bernsteinforellen. Eine russische Spezialität: Der Fisch kommt noch lebend in die Einkaufstüten der Kunden. Frischer geht es nicht!
Nach dem Motto "Arbeiter sollen sich in Palästen erholen", ließ Josef Stalin in Sotschi prunkvolle Sanatorien für erschöpfte Werktätige errichten. Das "Metallurg" steht längst nicht nur Metallarbeitern offen, sondern allen, die es sich leisten können. Das Ehepaar Rachmatulin aus Moskau schwört auf die Behandlungen dort. Ein straffes Programm mit Bädern, Massagen, Elektroanwendungen, Diätberatung. Doch abends erholt man sich von der Erholung bei Tanz und Karaoke. Morgens in die Wanne, abends Walzer tanzen: Für die Rachmatulins ist Sotschi der reinste Jungbrunnen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 01.06.2023