Themen u.a.:
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Stab und Besetzung
Moderation | Susanne Stichler |
Studiogäste:
Rabatte im Gesundheitswesen - das klingt erst mal gut, nach Geld sparen. Tatsächlich gehören jedoch viele Patienten zu den Leidtragenden einer Praxis, die vor allem den Krankenkassen zugute kommt. Die Kassen schließen in vielen Fällen so genannte Rabattverträge mit Arzneimittelherstellern - sie bekommen bestimmte Medikamente also für einen geringeren Preis. Für Patienten kann das allerdings teuer und gefährlich werden: Zum einen müssen sie oft von heute auf morgen für Arzneimittel eine Zuzahlung leisten, die vorher zuzahlungsfrei waren - nur weil ihre Kasse einen Rabattvertrag abgeschlossen hat. Zum anderen erhalten sie aus demselben Grund oftmals neue Medikamente, die erklärungsbedürftig sind, möglicherweise falsch eingenommen werden und die im schlimmsten Fall für den Patienten unverträglich sind. Ein weiteres Problem für viele Patienten: die Senkung der so genannten Festbeträge für Arzneimittel. Der Festbetrag ist der höchste Betrag, den die gesetzlichen Krankenkassen für ein Medikament bezahlen. Für die Differenz zwischen diesem Betrag und dem Herstellerpreis muss der Patient selbst aufkommen. Für viele Menschen eine enorme finanzielle Belastung. Menschen und Schlagzeilen hat mit Betroffenen gesprochen und eine Krankenkasse mit den Folgen ihres Vorgehens konfrontiert.
Viele Bürger wollen es nicht, und auch die Politik im Norden wehrt sich. Gegen die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid stemmen sich die Landesregierungen von Schleswig-Holstein und von Niedersachsen. Doch ausgerechnet im Norden gibt es Hunderte denkbare Standorte, um das Industrie-Abgas unter der Erde zu lagern - für den Klimaschutz ein Fortschritt, für die Bürger ein Schrecken. Milliarden Tonnen Gas müssten für 10.000 Jahre zuverlässig gespeichert werden. Wissenschaftler halten das für machbar, aber es fehlt an langfristigen Erfahrungen. Kann das Gas austreten, das Grundwasser verseucht werden? Können Gebäude an der Oberfläche beschädigt werden? Bundesumweltminister Röttgen hat in dieser Woche zugesichert, dass die Länder ein Vetorecht gegen die Einlagerung erhalten sollen. Die Bürger beruhigt das noch lange nicht. Obwohl absehbar ist, wie die norddeutschen Länder das Gesetz nutzen würden: Die neue Technik würde abgelehnt. Aber können wir uns das mit Blick auf den Klimawandel leisten? Menschen und Schlagzeilen über den Kampf gegen die neuen Endlager und die Frage, ob wir zugunsten des Klimas auf diese Technik verzichten können.
Studiogast: Reinhard Knof, Bürgerinitiative "Gegen das CO2-Endlager"
Partnersuche per Telefon - viele Menschen hoffen mithilfe von sogenannten Flirt-Hotlines auf eine neue Liebe. Prinzipiell ist das auch kein Problem, allerdings werden solche "Datinglines" verstärkt von Pädophilen genutzt, die dort ihre perversen Fantasien ausleben. Nach Beobachtungen des Autoren Marco Carini werden über das Telefon unbehelligt Kinder gesucht und auch angeboten. Unverblümt werden Wünsche geäußert, die Opfer zu missbrauchen und zu misshandeln. Einige sprechen sogar davon, die Opfer anschließend zu töten. Auch die Reporter von "Menschen und Schlagzeilen" stießen bei ihren Recherchen auf dieses erschreckende Phänomen. Wie real ist die Bedrohung, die von solchen Menschen ausgeht? Es sei zu befürchten, dass es in vielen Fällen nicht bei Fantasien bleibe, warnen Experten. Oftmals steigerten sich solche Vorstellungen bei Pädophilen über Jahre, bis diese ihr Vorhaben dann möglicherweise in die Tat umsetzten. Die Ermittlungsbehörden sind erst seit Kurzem auf die Telefonhotlines aufmerksam geworden, in denen Pädophile offen wie nie ihre unfassbaren Gedanken und Wünsche austauschen. Noch gibt es keine überzeugende Strategie, wie man die Kontaktaufnahme dort verhindern kann. Und die Betreiber der "Datinglines" weisen jede Verantwortung von sich. "Menschen und Schlagzeilen" über Abgründe und Gefahren in den Telefonhotlines, die zunehmend zu ungehinderten Tummelplatz für Pädophile werden.
Aras ist 19 und vor zwei Jahren auf verschlungenen Wegen durch halb Europa aus dem Irak nach Deutschland geflohen. Seine Familie blieb im Irak zurück. Aras Familie ist kurdisch und kommt ursprünglich aus dem Iran. Doch Kurden werden im Iran verfolgt, wenn sie sich gegen das Regime und für die kurdische Sache engagieren. Und so flohen die Eltern in den Irak, als Aras gerade einmal ein Jahr alt war. Dort lebten sie in einem Lager, immer wieder beobachtet und oftmals auch bedroht vom iranischen Geheimdienst. Und so entscheiden sich die Eltern den ältesten Sohn wegzuschicken. Sie sparen Geld und schicken den 17-Jährigen in eine ungewisse Zukunft. Schlepper schleusen ihn über die Türkei nach Griechenland, dann nach Italien. Er ist zu Fuß unterwegs, oder auf der Ladefläche eines LKW. Irgendwann landet er in einem Flüchtlingslager in Lübeck. Familie Oldörp lernt Aras dort kennen und nimmt ihn auf. Inzwischen geht Aras in Lübeck zur Schule, er lernt Deutsch und wartet gemeinsam mit seiner neuen "Familie" auf die Entscheidung über seinen Asylantrag. Bei Susanne Stichler erzählt er über seine dramatische Flucht in den Händen von Schleppern und gemeinsam mit Frauke Oldörp über das Leben in dieser unsicheren Situation. Darf er bleiben oder muss er zurück?
Studiogäste: Frauke Oldörp, sie nahm Flüchtlinge auf; Aras Aziz, Flüchtling
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 30.09.2023