Themen:
Sauerstoffwerk in Peenemünde
Moderation: Julia Westlake
Themen:
Sauerstoffwerk in Peenemünde
Moderation: Julia Westlake
Stab und Besetzung
Produktion | Katja Theile |
Moderation | Julia Westlake |
Redaktionelle Leitung | Christoph Bungartz |
Hamburger "Europa Camp"
Sie umfasst 28 Länder, hat mehr als eine halbe Milliarde
Einwohner, und 2012 bekam sie sogar den Friedensnobelpreis:
die Europäische Union. Nur gerade sieht es nicht allzu rosig für
sie aus. Der Ruf separatistischer Gruppen wird lauter, viele
Länder sind sich in vielen Fragen uneins, die Briten wollen nicht
mehr dazugehören. Quo vadis, Europa? Am 2. und 3. Februar
findet auf Kampnagel in Hamburg in Kooperation mit der ZEIT-
Stiftung das "Europa Camp" statt, das sich mit dieser Frage
auseinandersetzen und Interesse für Europa wecken will, durch
Workshops, aber auch durch zahlreiche prominente Gäste.
Unter anderem werden Außenminister Sigmar Gabriel (SPD)
und der Politiker Peer Steinbrück (SPD), aber auch Moderator
Jan Böhmermann erwartet. Reporterin Nadia Kailouli wird sich
als bekennender Europa-Fan unter das Publikum mischen. Sie
will herausfinden, wie man Europa wieder zum Laufen
bekommt.
Sauerstoffwerk in Peenemünde
Sie prägt den Ortskern von Peenemünde. Unübersehbar. 73
Meter ist sie lang, über 20 Meter hoch, die Ruine des
ehemaligen Sauerstoffwerks in Peenemünde. KZ-Häftlinge und
später Kriegsgefangene mussten das Gebäude zu Beginn des
Zweiten Weltkrieges errichten, damit dort ab 1942 täglich bis
zu 13 Tonnen Flüssigsauerstoff hergestellt werden konnten. Der
wurde als Treibstoff für die im Norden von Usedom getesteten
V2-Raketen benötigt, die unter Leitung von Wernher von Braun
entwickelt wurden. Durch zwei Bombenangriffe wurde das
Sauerstoffwerk stark beschädigt. Zeitweilig wurde es zu DDR-
Zeiten noch als Lagerraum genutzt. Seitdem verfällt es. 2013
hat die Gemeinde die Ruine für 50.000 Euro übernommen,
doch für die Sanierung fehlt das Geld. Dabei gibt es Pläne, es in
die Museumslandschaft einzubinden. Da aber allein die
Sicherung des Areals zwei Millionen Euro kosten würde, erwägt
die Gemeinde nun den Rückbau des eigentlich unter
Denkmalschutz stehenden Sauerstoffwerks. Das "Kulturjournal"
spricht mit dem Bürgermeister von Peenemünde sowie mit
dem Archivar des Historisch-Technischen Museums
Peenemünde: Was ist Denkmalschutz wert?
Die Zahlen sind erstaunlich hoch: 7,5 Millionen Menschen in
Deutschland sollen "funktionale Analphabeten" sein, das heißt,
sie können zwar einzelne Sätze lesen oder schreiben, aber
keine zusammenhängenden Texte. Dazu kommen 13,3
Millionen Menschen, die nur fehlerhaft und/oder sehr langsam
lesen und schreiben können. Insgesamt sind das gut 40 Prozent
der erwachsenen Bevölkerung, so die Ergebnisse einer großen
Studie von 2011. Umso wichtiger, dass auch für diese
Menschen Literatur und Sachtexte veröffentlicht werden, die
sie verstehen können. Dafür gibt es die Einfache" und Leichte
Sprache, Texte mit klaren Hauptsätzen, ohne Nebensätze, ohne
komplizierte Wörter. Inzwischen gibt es viele literarische Werke,
die in Einfache Sprache übertragen wurden: Klassiker wie
"Romeo und Julia" oder moderne Literatur wie "Tschick". Und
Bundesbehörden sind seit dem 1. Januar 2018 verpflichtet,
Bescheide und Verfügungen auch in Leichter Sprache anzubieten. Doch wie übersetzt man Literatur und Sachtexte,
was geht dabei verloren? Das "Kulturjournal" spricht unter
anderem mit dem Schriftsteller Kristof Magnusson und mit
Christiane Maaß von der Forschungsstelle Leichte Sprache der
Universität Hildesheim.
"Geronimo"
"Geronimo" ist der Codename der US-Amerikaner für die
Ergreifung von Osama Bin Laden, und so heißt auch der Polit-,
Action- und Agententhriller von Leon de Winter. Der
niederländische Bestsellerautor hatte einen Soldaten der
Spezialtruppe Navy Seals kennengelernt, der dabei war, als der
meistgesuchte Terrorist aller Zeiten in seinem Versteck in
Pakistan im Mai 2011 aufgespürt wurde
. Dieser säte bei de
Winter Zweifel an der offiziellen Version der Erschießung.
Perfekt für Verschwörungstheorien, da es kein Bild von der
Leiche Bin Ladens gibt. Ein toller Romanstoff für de Winter und
für ein spannendes neues Kriminalhörspiel auf NDR Info, das
auf de Winters Buch basiert.
Ursprünglich waren es lustige Bildergeschichten für Kinder,
versehen mit Text im Bild. Dann wurde der Comic
kommerzialisiert und zum Massenphänomen, schließlich Teil
der Popkultur. Als Graphic Novel entwickelte er sich
künstlerisch weiter. Jetzt widmen sich gleich drei Museen in
Oldenburg dieser sogenannten "Neunten Kunst": Stadtmuseum,
Horst-Janssen-Museum und Edith-Russ-Haus (ab 1./3. Februar).
Dabei sind die Schwerpunkte unterschiedlich gesetzt. Im
Stadtmuseum gibt es die Geschichte des Comics von Walt
Disney bis Art Spiegelman. Das Horst-Janssen-Museum zeigt
aktuelle deutsche Graphic Novels, und vor allem deren
Entstehung anhand von vielen Vorzeichnungen. Und das Edith-
Russ-Haus widmet sich den Geschichten, die nur gezeichnet
werden können, weil es keine oder nur wenige reale Bilder
davon gibt, wie etwa der zeitgenössischen Sklaverei. Das
"Kulturjournal" besucht die Ausstellungen und verschafft sich
einen umfassenden Überblick von der "Neunten Kunst".
Kulturwoche
Julia Westlake kämpft sich durch die High- und Lowlights der
Kulturwoche. Wer hat besonders aufgeregt? Was hat amüsiert?
Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und
Gesellschaft? Mini-Verrisse über skurrile Abgründe der
menschlichen Schaffenskraft: Julia Westlake sucht das Wahre,
Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil.
Das Kulturjournal berichtet über Neues aus der norddeutschen und internationalen Kulturszene.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 03.03.2021