Themen:
Themen:
Stab und Besetzung
Redaktion | Marina Bartsch-Rüdiger |
Moderation | Janin Ullmann |
Produktion | Anja Reingold |
Redaktionelle Leitung | Christoph Bungartz |
Der kleine Silberbecher hat am Rand eine zweizeilige Beschriftung aus der hervorgeht, dass am 10. Dezember anno 1648 der kleine Johann Thimoteus Binnemann geboren und getauft wurde - es handelt sich also um einen Taufbecher, der im gleichen Jahr gefertigt worden ist. Er ist innen feuervergoldet und außen flächendeckend punziert worden, so dass der optische Eindruck einer Reptilhaut entsteht. Auf der Unterseite befindet sich das Beschauzeichen der Stadt Nürnberg und als Meisterzeichen ein Einhorn mit einem Stern. Der Name des Meisters ist nicht bekannt, wohl aber andere Stücke mit seiner Punze.
Der Typus der Rahmenuhr geht auf eine Idee der Schwarzwälder Uhrenindustrie zurück. Die Uhr ist in ein gerahmtes Gemälde gesetzt. In diesem Fall sieht man eine Alpenlandschaft mit einem Jäger. Der Hinweis auf die Landschaft - das Tal des Tegernsees - ergibt sich aus der Tracht des Jägers mit dem hohen Hut und der Gamsbartkokarde. Das Werk ist aus Metall, darauf das Kürzel DG4 des Herstellers und ebenfalls auf dem Werk der Name der Uhrmacherfamilie Glatz aus Furtwangen. Entstehung zweite Hälfte 19. Jahrhundert.
Der hohe Glaskrug hat eine Zinnmontierung und auf der Schauseite den deutschen Reichsadler wie er zwischen 1888 und 1918 als Emblem in Gebrauch war. Er hat ein Wappenschild und ist auf ein Eichenblatt gesetzt, oben die deutsche Königs- und Kaiserkrone mit dem Kreuz. Es handelt sich um ein kaisertreu symbolisch aufgeladenes Stück der Wilhelminischen Ära. Es gibt keinen Herstellerhinweis, entstanden etwa 1900/1910.
Else Meidner (1901-1987) stammt aus einer jüdischen Arztfamilie und hat von 1918 bis 1925 in Berlin Kunst studiert. Ihre Fürsprecher waren Max Slevogt und Käthe Kollwitz. 1939 ist sie zusammen mit Ihrem Mann, dem Maler Ludwig Meidner, nach London emigriert. Das Selbstbild ist in dort entstanden. Der leicht verschwommene Malstil, die abgeschnittene Blume, die sie in der Hand hält, und die Augenhöhlen zeigen, dass sie sich entwurzelt gefühlt hat. Anders als ihr Mann konnte sie sich als Künstlerin nicht durchsetzen und ist heute in Vergessenheit geraten.
Die kleine Damentasche wurde für die Aufbewahrung der alltäglichen Accessoires benutzt. Oben befindet sich ein Zugband, in der Mitte ein breiter Streifen mit Muster, unten ist sie zusammengerafft, mit einer kleinen Troddel als Abschluss. Dieser Aufbau kam immer wieder zur Anwendung. Die Hochzeit war im Biedermeier, diese Tasche ist aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Perlen wurden nach Mustervorlagen aufgezogen und sind oft im Heimarbeit entstanden.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024