• 18.11.2018
      10:15 Uhr
      Bodenseegeschichten Grenzgänge | SWR Fernsehen RP
       

      Wie durch ein Brennglas schaut dieser Film am Beispiel der Doppelstadt Kreuzlingen-Konstanz auf die wechselhaften deutsch-schweizerischen Beziehungen, auf die "feindliche Freundschaft", wie man es oft genannt hat. Geschichten werden erzählt, wie die Nachbarn es geschafft haben, trotz zweier Weltkriege immer wieder zusammen zu kommen.

      Sonntag, 18.11.18
      10:15 - 11:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Wie durch ein Brennglas schaut dieser Film am Beispiel der Doppelstadt Kreuzlingen-Konstanz auf die wechselhaften deutsch-schweizerischen Beziehungen, auf die "feindliche Freundschaft", wie man es oft genannt hat. Geschichten werden erzählt, wie die Nachbarn es geschafft haben, trotz zweier Weltkriege immer wieder zusammen zu kommen.

       

      Stab und Besetzung

      Autor Harold Woetzel

      Man kaufte ein, hüben und drüben, wo es gerade billiger war, man feierte zusammen, heiratete von hier nach dort - wie es zwischen engen Nachbarn so üblich ist. Dütsche und Schwyzer, Deutsche und Schweizer, wussten um die Unterschiede und um das, was sie aneinander hatten in der Doppelstadt Konstanz-Kreuzlingen. Bis zum Ersten Weltkrieg, als der freiheitlich gesinnten Schweiz der Hurra-Patriotismus der Deutschen unheimlich wurde. Mit der Nazidiktatur geriet die Nachbarschaft zur Zerreißprobe. Die Schweiz wollte neutral bleiben. Um jeden Preis.
      Ein Relikt aus jener Zeit ist der Festungsgürtel Kreuzlingen, der "antifaschistische Schutzwall" der Schweizer gegen die deutschen Expansionsgelüste, elf Kilometer lang. Der ehemalige Oberst Urs Ehrbar kennt die geheimen Bunker und führt zu raffiniert getarnten Bauernhäusern und Holzstapeln. Kampfbunker, die bis heute von ihm und anderen Ex-Militärs gepflegt werden. Heidi Hofstetter ergänzt dieses Kapitel durch bewegende Fotos und Geschichten von Zeitzeugen. Ihr Vater war Grenzwächter in Kreuzlingen, und sie hat im Kreuzlinger Museum Rosenegg alles gesammelt, was das Verhältnis von "hüben und drüben", beleuchtet. Zeugnisse vom Schlagbaum. Und natürlich muss auch vom Schicksal des Georg Elser erzählt werden, der nach dem nur knapp gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler an der Schweizer Grenze geschnappt wurde.

      Grenzen zu Land, aber keine Grenze zu Wasser. Der 63 Kilometer lange Bodensee, obwohl von drei Staaten umzingelt, kommt ohne Trennungslinien aus. Und wenn zur alljährlichen Regatta elegante Segelboote die Wasseroberfläche zerschneiden, dann bilden nicht selten gemischte deutsch-schweizerische Teams die Mannschaft. Grenzen haben sie allenfalls noch im Kopf, die sich sportlichen Frotzeleien entladen. Heute ist man wieder "mitenand und durenand" wie Heidi Hofstetter sagt. Und darüber sind sich in diesem Film Historiker, Handballerinnen und Bürgermeister der Doppelstadt einig.
      Die vierteilige Reihe "Bodenseegeschichten" ist Teil der Sendereihe "Geschichte und Entdeckungen". Diese bietet den Zuschauern am Sonntagabend im SWR Fernsehen aufwendig produzierte Dokus zu unterschiedlichsten Wissensgebieten aus dem deutschen Südwesten. Darunter Alltags, Technik- oder Kulturgeschichte, aber auch Themen wie Archäologie, Geografie, Reise, Tiere und Natur.

      Autor: Harold Woetzel

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