• 27.10.2012
      06:00 Uhr
      Schätze der Welt - Erbe der Menschheit Wiederaufgebaut! - Die Brücke von Mostar und die Felsentempel von Abu Simbel (Bosnien-Herzegowina / Ägypten) | SWR Fernsehen RP
       

      Die Brücke von Mostar ist Erbe der Menschheit im doppelten Sinn: Denkmal der Baukunst und Sinnbild für Zerstörung. Sie ist aber auch ein Symbol für den Wiederaufbau. Am 9. November 1993 hatten die Granaten der kroatischen Artillerie das weltbekannte Denkmal aus dem Jahr 1566 zum Einsturz gebracht. In jahrelanger internationaler Zusammenarbeit wurde jetzt eine Kopie des zerstörten Originals Stein für Stein aufgebaut. Die Brücke von Mostar ist der erste Schatz des UNESCO-Welterbes, bei dem die Weltorganisation über ihre ursprüngliche Zielsetzung hinausging und auch die Rekonstruktion eines zerstörten Denkmals unterstützte.

      Samstag, 27.10.12
      06:00 - 06:30 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

      Die Brücke von Mostar ist Erbe der Menschheit im doppelten Sinn: Denkmal der Baukunst und Sinnbild für Zerstörung. Sie ist aber auch ein Symbol für den Wiederaufbau. Am 9. November 1993 hatten die Granaten der kroatischen Artillerie das weltbekannte Denkmal aus dem Jahr 1566 zum Einsturz gebracht. In jahrelanger internationaler Zusammenarbeit wurde jetzt eine Kopie des zerstörten Originals Stein für Stein aufgebaut. Die Brücke von Mostar ist der erste Schatz des UNESCO-Welterbes, bei dem die Weltorganisation über ihre ursprüngliche Zielsetzung hinausging und auch die Rekonstruktion eines zerstörten Denkmals unterstützte.

       

      Der Bau des Assuan-Staudamms in Ägypten war in den fünfziger Jahren für die UNESCO ein wichtiger Einschnitt. Zum ersten Mal rief sie zur Rettung eines bedeutenden Kulturdenkmals auf. Die drohende Überflutung des Niltals mit den Tempeln von Abu Simbel erregte weltweite Proteste. Nach Aufrufen der ägyptischen und sudanesischen Regierungen startete die UNESCO 1959 eine internationale Kampagne zur Rettung Abu Simbels. 50 Länder unterstützten die Aktion mit insgesamt 80 Millionen Dollar. Das Unternehmen war ein Meisterwerk der modernen Technik: Stück für Stück wurden die Tempel abgetragen. Weit genug entfernt von den Fluten des Nils wurden sie wieder aufgebaut. 40.000 Felsblöcke mussten transportiert werden. Jeder hatte ein Gewicht von bis zu zwölf Tonnen. Jeder Block wurde nummeriert, damit er wieder an seinen richtigen Platz kam. Mit dem Bau des Assuan-Damms wäre Abu Simbel völlig überflutet worden. Nur durch die Verlegung konnten die Tempel gerettet werden. Die Rettungsaktion von Abu Simbel hat eines gezeigt: Es gibt Denkmale, die von so universellem Wert sind, dass sich selbst Menschen in weit entfernten Ländern für sie interessieren und einsetzen. Unmittelbar nach der Kampagne von Abu Simbel begann die UNESCO - in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Rat für Denkmalpflege ICOMOS (International Council on Monuments and Sites) - mit den Vorbereitungen eines Übereinkommens zum Schutz des Weltkulturerbes.

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