• 02.11.2011
      22:00 Uhr
      Curry - Indiens kulinarischer Schatz SWR Fernsehen RP
       

      Curry ist zunächst einmal ein Missverständnis zwischen Europäern und Indern: Er ist kein Gewürz, sondern eine Art Eintopfgericht. Das Wort Curry ist die englische Schreibweise der tamilischen Bezeichnung 'kari' für 'Soße'.

      Mittwoch, 02.11.11
      22:00 - 22:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      VPS 21:59
      Neu im Programm
      Stereo

      Curry ist zunächst einmal ein Missverständnis zwischen Europäern und Indern: Er ist kein Gewürz, sondern eine Art Eintopfgericht. Das Wort Curry ist die englische Schreibweise der tamilischen Bezeichnung 'kari' für 'Soße'.

       

      Das macht zugleich deutlich, wie bedeutend die Soße in einem indischen Curry ist: das A und O. Sie enthält jene einzelnen Gewürze, aus denen in Indien alle Curries zubereitet werden: Kurkuma bzw. Gelbwurz, Pfeffer, Kardamom, Ingwer, Koriander, Zimt, Nelken, Kümmel, Chili, Fenchelsamen und vieles andere mehr. Da erscheint die eigentliche Speise eher nebensächlich, Hauptsache die Gewürzmischung stimmt. Die Welt der Curries ist geteilt in vier Hauptgruppen: in vegetarisch, nichtvegetarisch, Nord und Süd. Der Norden Indiens bevorzugt den roten Chili, der Süden den schärferen grünen Chili. Die Vegetarier stammen meist aus dem hinduistischen Teil, die Nichtvegetarier aus dem muslimischen oder christlichen Teil der Bevölkerung. Der Norden isst gerne Kartoffeln oder Fladenbrot zum Curry, der Süden lieber Reis. Für die eingesetzten Gewürze gilt: Jeder kocht 'sein eigenes Süppchen', und das bei einer Kochkultur, die wie kaum eine andere ein Produkt der Globalisierung ist: Die Chilischoten, ohne die Curries nicht denkbar sind, haben einst die Portugiesen aus Amerika nach Indien gebracht, wo die Pflanze nun schon seit mehr als 300 Jahren in Kultur genommen ist. Und wie ist es dazu gekommen, dass wir den Curry als gelbes Allerweltspäckchengewürz kennen? Zwei Theorien: Den Briten als Kolonialherren haben die Gewürzmischungen Indiens sehr gut gemundet, weswegen sie, statt der komplizierten Zusammenstellung bei jedem Mahl von Neuem, eine Mischung kreierten, die in großen Mengen herstellbar und auf dem Weltmarkt leicht zu verkaufen war. Theorie Nummer zwei sieht die Geburtsstunde des Currypäckchens in den Garnisonsküchen der britisch-indischen
      Kolonialarmeen. Dort mussten zunehmend viele Inder in Diensten ihrer Majestät verpflegt werden, zumindest einigermaßen auf landestypische Weise.

      Der Film beginnt seine Reise durch das Indien der Curries am Ursprung der meisten Gewürze, um die sich die Welt einst Kriege geliefert hat, im südwestindischen Kerala. Er verfolgt die Spur des Curry nach Radjasthan, Neu Delhi und Agra zu den verschiedenen Kulturen Indiens, ins Land der Radjputen und der Moguln. Meist sind es Menschen wie Du und Ich, die den Autoren ihre Küchen öffnen, entweder in modernen oder traditionellen Stadtwohnungen oder wo immer
      sonst sie gewöhnlich kochen, auf dem Dach oder vor der Hütte.

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      Mittwoch, 02.11.11
      22:00 - 22:45 Uhr (45 Min.)
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