Gustav Mahler (1860-1911), Symphonie Nr. 3 d-moll für Alt, Knabenchor, Frauenchor und Orchester
Gustav Mahler (1860-1911), Symphonie Nr. 3 d-moll für Alt, Knabenchor, Frauenchor und Orchester
Mahlers Dritte Symphonie ist ein Werk, das alle Grenzen sprengt. Schon mit ihrer Aufführungsdauer, die je nach Interpretation zwischen 90 und 100 Minuten liegt, zählt sie zu den längsten Symphonien, die jemals komponiert wurden.
Auch die musikalische Besetzung ist imposant. Neben einem ungewöhnlich großen Orchester umfasst sie eine Alt-Solostimme sowie einen Knaben- und Frauenchor. Ebenso außergewöhnlich und von der Tradition der symphonischen Gattung abweichend sind Zahl und Anordnung der Sätze wie auch die extremen Kontraste der satztechnischen und stilistischen Komponenten: in dem 6-sätzigen Werk finden sich Elemente der Blas-, Militär und Tanzmusik neben einfachen Volks- und Kinderliedmelodien, Fanfaren und Posthornklängen: "Symphonie heißt mir eben: mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt aufbauen" schreibt Mahler selbst über seine Dritte Symphonie.
Inhaltlich verfolgte Mahler bei der Skizzierung der Symphonie ein ambitioniertes Konzept. Er dachte sich sein Werk als einen Kosmos, der in schrittweise Steigerung alle Stufen der Entwicklung umfasst, angefangen von der unbelebten Materie über Blumen, Tiere, den Menschen bis hin zum allumfassenden Göttlichen. Dazu schrieb Mahler an seine Freundin Anna von Mildenburg: "Meine Symphonie wird etwas sein, was die Welt noch nicht gehört hat. Die ganze Natur bekommt darin eine Stimme und erzählt so tief Geheimes, was man vielleicht im Traume ahnt".
Mahler hat die Komposition 1896 in seiner Sommerresidenz in Steinbach am Attersee beendet. Die Uraufführung fand am 9. Juni 1902 in Krefeld unter seiner Leitung statt.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 24.03.2023