Irgendwo in Süddeutschland. 50 junge Männer, alle Zeit- und Berufssoldaten, haben sich freiwillig gemeldet zur "Höllenwoche". So nennen sie hier den Eignungstest für das "Kommando Spezialkräfte" der Bundeswehr, kurz: KSK.
Irgendwo in Süddeutschland. 50 junge Männer, alle Zeit- und Berufssoldaten, haben sich freiwillig gemeldet zur "Höllenwoche". So nennen sie hier den Eignungstest für das "Kommando Spezialkräfte" der Bundeswehr, kurz: KSK.
Wer hier aufgenommen wird, gehört zu einem der verschwiegensten Truppenteile der deutschen Armee, der immer öfter in Krisengebieten weltweit zum Einsatz kommt: Bei Geiselbefreiungen, Gefangennahmen und heiklen Aktionen jeder Art sind deutsche KSK-Soldaten - etwa in Afghanistan - seit Jahren aktiv.
Alle Bewerber für den KSK-Lehrgang werden in den nächsten Tagen an ihre Grenzen kommen - und die meisten werden scheitern. "Die Höllenwoche ist das Härteste, was man jungen Menschen in einer Demokratie zumuten kann", sagt einer der Ausbilder. Die Männer werden spüren, dass er Recht hat: bei endlosen Märschen mit schwerster Ausrüstung, bei Flussüberquerungen in eiskaltem Wasser, bei den psychischen Torturen einer simulierten Gefangennahme. Am Ende werden von den 50 Bewerbern zwölf übrig bleiben, die zu sich selbst unerbittlich genug waren. Dies im Ernstfall auch gegen andere zu sein, sollen sie in ihrer zweijährigen Ausbildung zum Kommandosoldaten lernen.
Schießen, Einzelkampf, der Absprung mit dem Fallschirm weit hinter feindliche Linien - dies alles üben die Soldaten während ihrer Ausbildung immer wieder. Und wissen, dass es für alle von ihnen bald ernst wird. Bis zu fünf Monate im Jahr sind sie im Einsatz, weit weg von zuhause: zu Übungen und Einsätzen weltweit. Besonders an geheimen Operationen in Afghanistan sind KSK-Soldaten immer wieder beteiligt. Die Härte und Kompromisslosigkeit der Ausbildung, vor allem aber die Abschottung nach außen macht die Truppe für manchen suspekt. Bis hin zum Vorwurf, sie operiere zuweilen wie eine "Killertruppe" jenseits des Grundgesetzes.
Einsatz und Ausbildung dieser Truppe sind streng geheim. Ausnahmsweise durfte Reporter Günther Henel Kommandosoldaten während ihrer zweijährigen Ausbildung begleiten. Eine exklusive Reportage, die seltene Einblicke in einen sonst streng abgeschirmten Truppenteil der Bundeswehr gewährt.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 04.10.2023