• 20.02.2010
      07:00 Uhr
      Schätze der Welt - Erbe der Menschheit Von Liebe und Macht - Verona und Ferrara | SWR Fernsehen RP
       

      Der Himmel ist hier, wo Julia lebt, wird in William Shakespeares Tragödie "Romeo und Julia" festgestellt. Und Julia, so weiß man, lebte in Verona.

      Samstag, 20.02.10
      07:00 - 07:30 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

      Der Himmel ist hier, wo Julia lebt, wird in William Shakespeares Tragödie "Romeo und Julia" festgestellt. Und Julia, so weiß man, lebte in Verona.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Ströhle
      Romanowski
      Drehbuch Ströhle
      Romanowski

      Die Metropole am Ende des wichtigsten Alpenübergangs nach Italien blickt auf eine mehr als 2.000 Jahre alte Geschichte zurück. Die Römer führten hier ihre drei wichtigsten Handelsstraßen zusammen - im Mittelalter entstand eine der mächtigsten Stadtrepubliken Italiens, doch wirklich weltberühmt wurde Verona erst durch das legendäre Liebespaar.
      So will auch dieser Film eine Art Liebeserklärung sein - mit einem "tragischen" Happy End - denn zuletzt muss festgestellt werden, dass die beiden Liebenden wahrscheinlich nie existiert haben, sondern nur symbolhafte Figuren einer grausamen und konfliktreiche Vergangenheit waren. Einer Vergangenheit, die mit der Herrschaft durch die Familie der "della Scala" ihre Blütezeit erlebte - im Negativen wie im Positiven. Bis zum Sturz der Dynastie im Jahre 1387 wurde Verona zu einer italienischen Großmacht, deren Einfluss zeitweise bis in die Toskana hinein reichte. Kunst und Literatur waren legendär, und zahllose Künstler fanden hier eine neue Heimat, darunter auch Dante, der die sogenannten Scaligeri aus Dankbarkeit sogar in seiner Göttlichen Komödie verherrlichte.
      Die Unesco hat Verona als eine Stadt charakterisiert, die in herausragender Form alle Stadien der europäischen Geschichte repräsentiert - und es ist sicher diese ungewöhnliche Harmonie, in der sich hier Bauten unterschiedlichster Epochen zu einem architektonischen Himmel auf Erden verbinden.
      Die Glanzzeit von Ferrara dauerte 200 Jahre lang, als das Geschlecht der d'Este im 15. und 16. Jahrhundert herrschte. Es war das erklärte Ziel der Fürsten, die mittelalterliche Enge des venezianischen Ferraras zu überwinden. So entstand eine prächtige Renaissance-Stadt. Machtzentrale und Musentempel zugleich war der Fürstenhof, das Castell. Dichter wie Ariost und Tasso machten den Hof von Ferrara weltberühmt, und schon früh wurde eine Universität gegründet.
      Auch heute noch wird in vielen Gebäuden die Lebensart des 15. Jahrhunderts lebendig, zum Beispiel im Lustschloss der d'Este "Schivar la Noia" mit seinen erotischen Fresken. Und hier in der Stadt musste auch der Prediger Savonarola sterben, dessen Bußpredigten die Kirche und die Bürger aus der Dekadenz und dem Wohlleben aufrütteln sollten.

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      Samstag, 20.02.10
      07:00 - 07:30 Uhr (30 Min.)
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      Stereo

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