• 15.02.2019
      23:00 Uhr
      Nachtcafé Berufsrisiko - wenn der Job zur Gefahr wird | SWR Fernsehen RP
       

      Augen auf bei der Berufswahl! Mit unserem Job verbringen wir mehr Zeit als mit unserem Partner, er prägt unsere Persönlichkeit, hat oftmals aber seine Tücken und Risiken. Mal verlangt unser Beruf vollen körperlichen Einsatz, eine Fehlentscheidung wird für Andere zum Verhängnis oder er bringt uns selbst in Lebensgefahr.

      Freitag, 15.02.19
      23:00 - 00:30 Uhr (90 Min.)
      90 Min.

      Augen auf bei der Berufswahl! Mit unserem Job verbringen wir mehr Zeit als mit unserem Partner, er prägt unsere Persönlichkeit, hat oftmals aber seine Tücken und Risiken. Mal verlangt unser Beruf vollen körperlichen Einsatz, eine Fehlentscheidung wird für Andere zum Verhängnis oder er bringt uns selbst in Lebensgefahr.

       

      Augen auf bei der Berufswahl! Mit unserem Job verbringen wir mehr Zeit als mit unserem Partner, er prägt unsere Persönlichkeit, hat oftmals aber seine Tücken und Risiken. Mal verlangt unser Beruf vollen körperlichen Einsatz, eine Fehlentscheidung wird für Andere zum Verhängnis oder er bringt uns selbst in Lebensgefahr.

      Nichts für schwache Nerven ist der Job eines Bombenentschärfers. Während die betroffene Umgebung evakuiert und vor der Gefahr geschützt wird, setzt er sein eigenes Leben aufs Spiel. Wenn es brenzlig wird, ist auch die Feuerwehrfrau im Einsatz. Sie rennt trotz Einsturzgefahr in brennende Gebäude, immer im Kampf gegen die Zeit. Wer als Bergretter Lawinenverschüttete aus Schneemassen befreit, riskiert sein Leben manchmal auch für den Leichtsinn Anderer.

      Ob Terrorgefahr, Bandenkriege, steigende Aggressionen - auch der Arbeitsalltag in Polizei-Uniform wird rauer, bei jeder Schicht geht immer die Gefahr mit auf Streife. Die tägliche Angst – dies kann auch für die Angehörigen zu einer extremen Belastung werden. Selbst Jobcenter-Mitarbeiter müssen mit gefährlichen Zwischenfällen rechnen, werden verbal bedroht oder körperlich angegriffen.

      Wer als Inhaber eines Juweliergeschäfts oder als Fahrer eines Geldtransporters einmal einen brutalen Überfall miterlebt hat, wird die ausgestandene Todesangst oftmals nie wieder los. Hingegen begeben sich Stuntleute ganz bewusst in gefährliche Situationen. Auch wenn sie die Gefahr kalkulieren, trotzdem ist bei jeder einzelnen Filmszene immer eine große Portion Nervenkitzel und ein Restrisiko mit dabei.

      Die Gäste bei Michael Steinbrecher:

      • Miriam Höller

      Miriam Höller sprang von Brücken, stürzte sich durch Glasscheiben und ließ sich vom Auto überfahren - spektakuläre Szenen wie auch blaue Flecken gehörten für die Stuntfrau zum Berufsalltag. Bis ihr ein vermeintlich harmloses Action-Shooting zum Verhängnis wurde: „Was wirklich gefährlich ist, ist das trügerische Gefühl der Routine. Diesen Stunt hätte ich normalerweise mit links gemacht.“ Durch ihre schwere Verletzung hat das Stuntmodel bleibende Schäden davongetragen.

      • Berthold S.

      Berthold S. hat einen Beruf, bei dem man auf den ersten Blick nicht um sein Leben fürchten muss. Er ist Sachbearbeiter in einem Jobcenter und zuständig für Langzeitarbeitslose, als er 2017 zum Opfer eines Angriffs wird. Aus Verärgerung über Leistungskürzungen zog ein Klient das Messer und stach ihn nieder – nur durch eine Not-Operation überlebte der Fachberater knapp den Angriff: „Ich habe heute Panikattacken, sehe Gefahren, wo gar keine sind.“

      • Philipp Exner

      Philipp Exner kennt das Gefühl, wenn das eigene Leben mit einer Waffe bedroht wird. Der Juwelier wurde Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls, bei dem seine gesamte Vitrine leergeräumt wurde. Statt die Täter mit der Beute ziehen zu lassen, nahm er die Verfolgungsjagd auf und entriss ihnen die mit Schmuck und Uhren gefüllten Taschen: „Ich war voller Adrenalin. Meine große Angst galt meinen Mitarbeitern, die während des Überfalls im Laden waren.“

      • Robert Sedlatzek-Müller

      Robert Sedlatzek-Müller ging mit 21 Jahren zur Bundeswehr, war begeisterter Fallschirmjäger und ließ sich zum Einzelkämpfer ausbilden. Bis der Elitesoldat im Afghanistan-Einsatz hautnah Tod und Zerstörung miterlebte. Seit einer Raketenexplosion in Kabul, bei der er selbst schwer verletzt wurde, ist in seinem Leben nichts mehr wie es einmal war „Es war ein furchtbarer Anblick, neben mir starben meine Kameraden.“ Heute ist er Ansprechpartner für einsatzgeschädigte Soldaten.

      • Regina Poberschnigg

      Regina Poberschnigg riskiert bei jedem Einsatz ihr Leben– oftmals für den Leichtsinn von Skifahrern oder Bergwanderern, die sich aus Übermut in Lebensgefahr begeben. Ob Schneesturm, Eis oder Lawinengefahr - die Tiroler Bergrettungsleiterin rückt mit ihrem Team für Menschen in Not aus: „In den letzten Jahren haben die Einsätze zugenommen. Oft sind die Skifahrer bestens ausgerüstet, haben aber keine Ahnung über die Gefahren in den Bergen.“

      • Prof. Dr. Ortwin Renn

      Prof. Dr. Ortwin Renn ist Risikoforscher und analysiert die Ängste in unserer Gesellschaft. Der Sozialpsychologe beschäftigt sich mit der Frage, ob unser Leben tatsächlich immer größeren Gefahren ausgesetzt ist, wie es aufgrund vieler medialer Hiobsbotschaften manchem erscheint. Er kommt dabei zu einer klaren Einschätzung: „Übergriffe gegenüber Polizisten haben zugenommen. Andere Berufe wiederum sind sogar signifikant sicherer geworden als sie noch vor Jahren waren.“

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