• 17.06.2018
      22:35 Uhr
      Erich Loest - Durch das Leben ein Riss Film von René Römer | MDR FERNSEHEN
       

      Jede Katastrophe, jeder Irrglaube, nahezu jeder Bruch der vergangenen neun Jahrzehnte deutscher Geschichte manifestiert sich wie in wohl kaum einer zweiten Biografie im Leben des Erich Loest: Hitlerjunge und Fähnleinführer, MG-Schütze, strammer SED-Kader. Dann verurteilter Konterrevolutionär und politischer Häftling in Bautzen, in den Westen vertriebener Schriftsteller und Heimkehrer in seine Heldenstadt Leipzig. Der Film zeichnet ein Porträt der jüngeren deutschen Geschichte und zugleich das Bild eines Unbeugsamen, eines aufrecht Gehenden, der sich stets selbst in Frage stellte, um dann eine einmal erkannte Wahrheit zu verteidigen.

      Jede Katastrophe, jeder Irrglaube, nahezu jeder Bruch der vergangenen neun Jahrzehnte deutscher Geschichte manifestiert sich wie in wohl kaum einer zweiten Biografie im Leben des Erich Loest: Hitlerjunge und Fähnleinführer, MG-Schütze, strammer SED-Kader. Dann verurteilter Konterrevolutionär und politischer Häftling in Bautzen, in den Westen vertriebener Schriftsteller und Heimkehrer in seine Heldenstadt Leipzig. Der Film zeichnet ein Porträt der jüngeren deutschen Geschichte und zugleich das Bild eines Unbeugsamen, eines aufrecht Gehenden, der sich stets selbst in Frage stellte, um dann eine einmal erkannte Wahrheit zu verteidigen.

       

      Jede Katastrophe, jeder Irrglaube, nahezu jeder Bruch der vergangenen neun Jahrzehnte deutscher Geschichte manifestiert sich wie in wohl kaum einer zweiten Biografie im Leben des Erich Loest: Hitlerjunge und Fähnleinführer, MG-Schütze und Werwolf, strammer SED-Kader und dann verurteilter Konterrevolutionär und politischer Häftling in Bautzen, in den Westen vertriebener Schriftsteller und Heimkehrer in seine Heldenstadt Leipzig. Dort ein immerwährender Einmischer und kritischer Begleiter.

      Ausführlich und detailliert erzählt der Schriftsteller und Chronist der deutsch-deutschen Geschichte ein letztes Mal sein bewegtes Leben: Schonungslos sich und anderen gegenüber, nicht altersmilde von den ganz frühen Erinnerungen an den Reichstagsbrand bis hin in die jüngste Zeit. Loest geht noch einmal an die Kindheitsorte in Mittweida, wird von der Kamera bei seinem Abschiednehmen von Leipzig, seiner Liebe, auf dem Völkerschlachtdenkmal begleitet.

      Loest erzählt von den sowjetischen Panzern, die am 17. Juni 1953 durch Berlin rollten, von den Schäferhunden der Volkspolizei, die die Leipziger Beat-Demonstranten jagten und wie die Pauliner-Kirche der Messestadt in einem Akt der Kulturbarbarei mit Dynamit zerstört wurde.

      Der Film zeichnet ein Porträt der jüngeren deutschen Geschichte und zugleich das Bild eines Unbeugsamen, eines aufrecht Gehenden, der sich stets selbst in Frage stellte, um dann - wie nur wenige Menschen - eine einmal erkannte Wahrheit zu verteidigen. Selbstbestimmt setzte der 87-Jährige, schwer kranke Schriftsteller auch das Ende: Erich Loest wählte nur 14 Tage nach Abschluss der Dreharbeiten den Freitod.

      MDR-Dok

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