• 22.01.2022
      01:10 Uhr
      Ich war neunzehn Spielfilm DDR 1968 | MDR FERNSEHEN
       

      Mit einer Aufklärungseinheit der Roten Armee kommt der 19-jährige Gregor Hecker im April 1945 nach Deutschland. Er war acht, als seine Eltern mit ihm nach Moskau emigrierten. Wie ein Fremder fühlt er sich in der einstigen Heimat. Zwiespältig sind seine Begegnungen mit den Deutschen, die er über Lautsprecher aufruft, sich zu ergeben. Nur allmählich begreift Gregor, dass es "die Deutschen" ebenso wenig gibt wie "die Russen". Als sein Freund Sascha beim letzten Kampfeinsatz ums Leben kommt, steht für Gregor fest, dass er hier bleiben und am Aufbau eines neuen Deutschlands mitwirken wird.

      Nacht von Freitag auf Samstag, 22.01.22
      01:10 - 03:05 Uhr (115 Min.)
      115 Min.

      Mit einer Aufklärungseinheit der Roten Armee kommt der 19-jährige Gregor Hecker im April 1945 nach Deutschland. Er war acht, als seine Eltern mit ihm nach Moskau emigrierten. Wie ein Fremder fühlt er sich in der einstigen Heimat. Zwiespältig sind seine Begegnungen mit den Deutschen, die er über Lautsprecher aufruft, sich zu ergeben. Nur allmählich begreift Gregor, dass es "die Deutschen" ebenso wenig gibt wie "die Russen". Als sein Freund Sascha beim letzten Kampfeinsatz ums Leben kommt, steht für Gregor fest, dass er hier bleiben und am Aufbau eines neuen Deutschlands mitwirken wird.

       

      Stab und Besetzung

      Gregor Hecker Jaecki Schwarz
      Wadim Wassili Liwanow
      Sascha Alexej Ejboshenko
      Sowjetisches Mädchen Galina Polskich
      Deutsches Mädchen Jenny Gröllmann
      Blinder Soldat Klaus Manchen
      General Michail Glusski
      Starschina Anatoli Solowjow
      Dsingis Kalmursa Rachmanow
      Etappenmajor Rolf Hoppe
      Landschaftsgestalter Wolfgang Greese
      Festungskommandant Johannes Wieke
      Adjutant Jürgen Hentsch
      Sturmbannführer Kurt Böwe
      Unteroffizier Dieter Mann
      Regie Konrad Wolf
      Kamera Werner Bergmann
      Buch Wolfgang Kohlhaase
      Konrad Wolf

      Ein alter Lautsprecherwagen zuckelt durch das Brandenburger Land. "Deutsche Soldaten! Kämpfen ist sinnlos", dröhnt eine junge deutsche Stimme. "Ergebt euch, rettet euer Leben...!" Der, der da ruft, ist Gregor Hecker (Jaecki Schwarz). In der Uniform eines sowjetischen Leutnants der Roten Armee kommt der 19-Jährige in seine Heimat zurück, aus der er vor 13 Jahren mit seinen Eltern emigrieren musste. Mit seinem kleinen Agitationstrupp ist er auf dem Weg von der Oder über Bernau, Sachsenhausen, Schloss Sanssouci nach Berlin. Der Frieden ist greifbar nahe, aber der Krieg noch nicht beendet - unsinnige letzte Gefechte, Chaos, Angst.

      Seine Ankunft in der alten Heimat ist schwer. Gregor möchte verstehen, vermitteln und steht doch zwischen den Fronten. Zwiespältig sind seine ersten Begegnungen mit den Deutschen. Er trifft einfache Leute, Mitläufer, Rückversicherer, Überläufer, eingefleischte Faschisten, Antifaschisten. Nur allmählich begreift Gregor, dass es "die Deutschen" ebenso wenig gibt wie "die Russen". Als sein Freund Sascha (Alexej Ejboshenko) beim letzten Kampfeinsatz ums Leben kommt, steht für Gregor fest, dass er hier bleiben und am Aufbau eines neuen Deutschlands mitwirken wird.

      Die Idee zu diesem Film kam Konrad Wolf nach dem berüchtigten 11. Plenum im Dezember 1965, das u.a. alle Kunst- und Kulturschaffenden der DDR zu einer stets positiven gesellschaftlichen Aussage ihrer Werke zwang. Er überlegte, wie man dennoch mit Anstand einen Film machen könne und griff auf seine Tagebuchaufzeichnungen aus den letzten Kriegstagen zurück.

      Konrad Wolf (1925 - 1982) emigrierte 1933 mit seinen Eltern und Geschwistern nach Moskau. Auch er war damals acht Jahre alt. Dreizehn Jahre später stand er wie Gregor als Leutnant der Roten Armee zwischen Besiegten und Siegern. Reportagenhaft geschildert, ergibt sich aus Details, Episoden und Einzelschicksalen ein eindrucksvolles und differenziertes Abbild des Jahres 1945, in dem Tragik, Komik und Poesie eng miteinander verflochten sind.

      Dieser wohl persönlichste Film von Konrad Wolf ist zwar nicht streng autobiografisch, die Grunderlebnisse Wolfs und der Figur sind jedoch identisch. Es ist in erster Linie ein Film über menschliches Verhalten, Denken in jener Zeit, sehr subtil, genau beobachtet, sich über viele Details vermittelnd und atmosphärisch dicht sowie emotional eindringlich - so entsteht ein plastisches Mosaik jener letzen Kriegstage.

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      Nacht von Freitag auf Samstag, 22.01.22
      01:10 - 03:05 Uhr (115 Min.)
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