• 26.08.2020
      20:15 Uhr
      Ackern in der Krise Bauern im Ausnahmezustand | MDR FERNSEHEN
       

      Die Dokumentation begleitet seit Beginn der Pandemie drei Landwirte in Mitteldeutschland. Sie sind, wie viele ihrer Kollegen, beim Anwerben von Arbeitskräften und dem Einkauf des Viehfutters auf die Hilfe der Nachbarländer angewiesen. Doch an den Grenzen zu Polen und Tschechien geht Ende März fast nichts mehr.

      Die Dokumentation begleitet seit Beginn der Pandemie drei Landwirte in Mitteldeutschland. Sie sind, wie viele ihrer Kollegen, beim Anwerben von Arbeitskräften und dem Einkauf des Viehfutters auf die Hilfe der Nachbarländer angewiesen. Doch an den Grenzen zu Polen und Tschechien geht Ende März fast nichts mehr.

       

      Die Corona-Krise hat den Bauern in Deutschland viel abverlangt und sie vor große Herausforderungen gestellt. Herausforderungen, die sie zu den ohnehin bestehenden Problemen meistern müssen. Sinkende Erlöse, immer neue EU-Vorschriften und lange Dürreperioden erschweren den Landwirten seit Jahren die Arbeit. Ohne fortlaufende Produktion, ohne erfolgreiche Ernte droht vielen Höfen das Aus. Doch Bauern - und ganz besonders im Osten des Landes - sind Stehaufmännchen und Meister der Improvisation. Irgendwie geht es immer weiter. Meistens jedenfalls.

      Die Dokumentation begleitet seit Beginn der Pandemie drei Landwirte in Mitteldeutschland. Sie sind, wie viele ihrer Kollegen, beim Anwerben von Arbeitskräften und dem Einkauf des Viehfutters auf die Hilfe der Nachbarländer angewiesen. Doch an den Grenzen zu Polen und Tschechien geht Ende März fast nichts mehr.

      Auf den Hopfenfeldern von Peter Eisold in der Lausitz müssen im März die Steigdrähte für die Pflanzen verankert werden. Da er kaum deutsche Helfer findet, wendet er sich mit einem Hilferuf an die polnischen Erntehelfer der letzten Jahre. Die lassen sich tatsächlich überreden in die Lausitz zu kommen. Doch wird er später für die Ernte überhaupt Abnehmer finden, ohne Volksfeste und Großveranstaltungen?

      Auch Jan Niclas Imholze aus dem thüringischen Kutzleben fehlen Erntehelfer. Er ist in zweiter Generation Betreiber eines großen Spargel- und Erdbeerhofes. Nach zwei Dürrejahren braucht er dieses Jahr eine gute Ernte, sonst ist der Familienbetrieb insolvent. Mit zwei anderen Bauern chartert er ein Flugzeug und lässt 85 rumänische Erntehelfer einfliegen. Die Ernte im Corona-Jahr 2020 muss erfolgreich sein.

      Und dann ist da noch der sächsische Milchbauer Mike Krause, der sich engagiert für seinen Berufsstand einsetzt und immer wieder mit Behörden und Verbänden aneinander gerät. Für ihn ist klar: durch die Corona-Krise treten die Schwachstellen und Probleme der Landwirtschaft deutlich wie nie zu Tage und gleichzeitig bieten sie doch eine Chance auf positive Veränderung - an vielen Stellschrauben der landwirtschaftlichen Wirtschaftskette. Aber nur, wenn alle mitziehen - Politik, Verbände, Landwirte - und nicht zuletzt die Verbraucher.

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