• 23.07.2019
      22:05 Uhr
      1989 - Aufbruch ins Ungewisse (2/4) Unbekanntes aus Mitteldeuschland - Oktober 1989 | MDR FERNSEHEN
       

      Es gibt eine Fülle bislang unerzählter Geschichten aus den Städten und Dörfern jenseits von Leipzig oder Berlin. Exklusive Zeitzeugen, unbekanntes Archivmaterial, hochemotionale Szenen aus dem Schicksalsjahr 1989. Menschen aus Mitteldeutschland erzählen von ihren großen und kleinen Taten, ihren Hoffnungen und Ängsten während der Zeit der friedlichen Revolution. Menschen, die abseits der großen Zentren Geschichte geschrieben haben und auch zum Sturz der DDR beitrugen.

      Es gibt eine Fülle bislang unerzählter Geschichten aus den Städten und Dörfern jenseits von Leipzig oder Berlin. Exklusive Zeitzeugen, unbekanntes Archivmaterial, hochemotionale Szenen aus dem Schicksalsjahr 1989. Menschen aus Mitteldeutschland erzählen von ihren großen und kleinen Taten, ihren Hoffnungen und Ängsten während der Zeit der friedlichen Revolution. Menschen, die abseits der großen Zentren Geschichte geschrieben haben und auch zum Sturz der DDR beitrugen.

       

      Es gibt eine Fülle bislang unerzählter Geschichten aus den Städten und Dörfern jenseits von Leipzig oder Berlin. Exklusive Zeitzeugen, unbekanntes Archivmaterial, hochemotionale Szenen aus dem Schicksalsjahr 1989. Menschen aus Mitteldeutschland erzählen von ihren großen und kleinen Taten, ihren Hoffnungen und Ängsten während der Zeit der friedlichen Revolution. Menschen, die abseits der großen Zentren Geschichte geschrieben haben und auch zum Sturz der DDR beitrugen.

      5. Oktober 1989. An den Bahngleisen von Werdau in Sachsen braut sich etwas zusammen. Die Menschen sind gekommen, um die Durchfahrt eines Sonderzuges zu beobachten. Der Zug kommt aus Prag und muss durchs Vogtland in Richtung Bundesrepublik fahren, voll mit DDR-Flüchtlingen aus der Prager Botschaft, denen Außenminister Genscher sechs Tage zuvor die Genehmigung ihrer Ausreise verkündet hat. Hier bei Werdau ist eine Stelle, wo alle Züge besonders langsam fahren müssen. Die örtlichen Polizeieinheiten sind nervös. Sie sollen mögliche Ausschreitungen und das Aufspringen auf den Sonderzug verhindern. Die Einsatzkräfte werden an den Gleisen zusammengezogen und versuchen, die Schaulustigen zu vertreiben.
      Die Situation eskaliert, Hunde und Schlagstöcke kommen zum Einsatz. Eine Brutalität, die den verantwortlichen Major der Volkspolizei zum Nachdenken zwingt: "Du bist dort das erste Mal gegen Teile deines eigenen Volkes vorgegangen."

      Nur eine Woche später, der 40. Jahrestag der DDR. Viele Menschen sehen die pompösen Paraden und ausgelassenen Feiern nur noch als Farce. Auch für eine Bäckerin in Arnstadt gibt es keinen Grund zu feiern. Mit Gleichgesinnten zieht sie durch die Stadt - auf Bettlaken Forderungen nach Reformen. Auch hier greifen die Polizeieinheiten knüppelnd ein, lösen die Versammlung mit Gewalt auf. Eine erniedrigende Odyssee erwartet die Bäckerin. Sie wird verhaftet, vernommen und ins Erfurter Gefängnis gebracht.

      Am gleichen Tag im sächsischen Plauen: Hier versammeln sich bis zu 10.000 Menschen zum gemeinsamen Protest, unter ihnen auch ein Lehrer und viele seiner Schüler. Am nächsten Schultag wird er von der Schulleitung angewiesen, die Demonstration vom 7. Oktober in den Klassen als staatsfeindliche Provokation aufs Äußerste zu verurteilen. Moralisch hin und her gerissen, stellt er sich die Frage: "Musst du jetzt zum Schwein werden, zum elenden verlogenen Schwein?"

      Zwei Tage später macht sich ein Gastwirt aus Oschatz auf in die Stadt der berühmten Montagsdemos. Heimlich filmt er mit seiner Kamera in Leipzig und führt die Bilder dann seinen Nachbarn und Mitbürgern daheim vor. "Was in Leipzig möglich ist, das muss auch hier möglich sein", sagen sich die Oschatzer und stellen in der Kirche zum ersten Mal die Obrigkeit zur Rede.

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