• 17.01.2012
      18:15 Uhr
      NaturNah: Der Schweißhundeführer Dem Wildschwein auf der Spur | NDR Fernsehen
       

      Reimer Mohr ist Schweißhundeführer der Jägerschaft im Kreis Plön. Mit seinen speziell dafür ausgebildeten Hunden spürt er Wildschweine, Hirsche und Rehe auf, die von Jägern angeschossen oder von Autos angefahren wurden.

      Dienstag, 17.01.12
      18:15 - 18:45 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Reimer Mohr ist Schweißhundeführer der Jägerschaft im Kreis Plön. Mit seinen speziell dafür ausgebildeten Hunden spürt er Wildschweine, Hirsche und Rehe auf, die von Jägern angeschossen oder von Autos angefahren wurden.

       

      Stab und Besetzung

      Autor Ralf Bartels
      Redaktion Christian Pipke

      Seine Aufgabe ist es, ihr Leiden abzukürzen und einen langen qualvollen Tod zu verhindern. Bevor er einen seiner Schweißhunde auf die Fährte des verletzten Tieres ansetzt, analysiert er die Spuren am Tatort. Winzige Blutspritzer und einzelne Fellhaare sagen ihm etwas über die Verletzung des Tieres aus. Doch er weiß nie, was genau ihn am Ende der Nachsuche erwartet. Manchmal sind die Tiere schon tot, genauso oft muss er ihnen den Gnadenschuss geben. Bei Wildschweinen setzt er sein eigenes Leben aufs Spiel. Verletzte Wildschweine sind extrem aggressiv. Oft genug wurde er schon von Ihnen angriffen.

      Einmal hat es ihn selbst fast erwischt. Eine angeschossene Sau rannte seinen Hund über den Haufen und riss Mohr zu Boden. Er hatte schon ihren Hauer an seiner Halsschlagader und er erinnert sich noch genau an die Ohnmacht und Panik. Sein Hund rettete ihm in letzter Sekunde das Leben, als er das Wildschwein von hinten angriff und von seinem Herrchen ablenkte. Lange Narben an den Beinen zeigen noch die Spuren, die die messerscharfen Hauer in seinem Fleisch hinterlassen haben.

      Inzwischen hat die Kreisjägerschaft seine Ausrüstung verbessert - er trägt jetzt Kevlarhosen und hat ein Handy mit Notortung - trotzdem geht Mohr nur ungern allein auf Nachsuche. Seine Schweißhunde sind Spezialisten, sie können eine Blutfährte noch nach 4 Tagen finden und ihr folgen. Sie tragen ein GPS-Halsband, so dass Reimer Mohr sie verfolgen kann, wenn sie verletzten Tieren hinterher hetzen. Für den 53-jährigen ist diese Hatz jedes Mal eine sportliche Herausforderung. Er muss seinem Hund möglichst schnell folgen, denn der ist darauf trainiert das verletzte Tier zu stellen, notfalls auch niederzureißen. Das sind brenzlige Situationen, oft schon wurden die Hunde dabei verletzt, weil Mohr nicht rechtzeitig zur Stelle war.

      Wie lange er den Job noch machen kann, weiß er nicht - wenn er sich wieder einmal verletzt hat, oder einen Hund verliert ist er immer drauf und dran, die Sache hinzuschmeißen. Aber trotzdem kommt er nicht davon los, vom wie er selbst sagt "letzten Abenteuer Wildnis das uns geblieben ist".

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      18:15 - 18:45 Uhr (30 Min.)
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