Stab und Besetzung
Moderation | Julia Westlake |
Redaktion | Christoph Bungartz |
Die Boxprofis Wladimir und Vitali Klitschko sind das wohl populärste Brüderpaar Deutschlands. Doch über ihre Familie, ihre Kindheit und ihr privates Leben ist wenig bekannt. Der Regisseur Sebastian Denhardt hat die Brüder zwei Jahre lang begleitet und einiges über sie erfahren: etwa im Gespräch mit ihrer Mutter, die aus Sorge um die Söhne noch nie einen ihrer Kämpf gesehen hat. Oder bei Gesprächen direkt vor einem Kampf, wenn Vitali und Wladimir extrem angespannt sind. Denhardt begleitete die Brüder auch in ihre ukrainische Heimat, wo sie vom Reaktorunfall in Tschernobyl erzählen und der Angst vor den Folgen dieser Katastrophe. Denhardts Film "Klitschko" kommt am 16. Juni in die Kinos, das Kulturjournal stellt ihn jetzt schon vor.
Im Juni 1981 beschrieb ein Forscher erstmals in einer US-Zeitschrift eine Krankheit, die später unter dem Namen AIDS weltweit Schrecken verbreiten sollte. Anfänglich als "Schwulenpest" diffamiert, kam die Krankheit schnell in der Mitte der Gesellschaft an. Eine massive Kränkung der Idee von freier Liebe und Überwindung von Seuchen in der westlichen Gesellschaft. AIDS hat die Kultur geprägt und als Krankheit eine gewaltige Bildproduktion ausgelöst wie zuvor nur die Pest im Mittelalter. Es ging darum, wahrgenommen zu werden für Künstler wie Keith Haring oder Robert Mapplethorpe und viele andere. Während mehr und mehr Kulturschaffende wie Freddie Mercury oder Rock Hudson dem HI-Virus erlagen, drang AIDS gar in die Werbung ein, nicht nur in den legendären "Gib AIDS keine Chance"-Spots, sondern auch in der umstrittenen Benetton-Kampagne des Fotografen Oliviero Toscani. Im Westen gilt AIDS heute bei vielen Menschen fälschlicherweise als besiegt, wird bisweilen gar als Lifestyle-Krankheit verharmlost und schafft so neue Bilder, während in Afrika und auf anderen Kontinenten nach wie vor Millionen von Menschen daran sterben. Das Kulturjournal über eine Krankheit, die die Kultur veränderte.
"Ich, Cheeta": Die Autobiografie des berühmten Filmaffen
Er ist das wohl berühmteste Filmtier der Welt: der Schimpanse "Cheeta", groß geworden durch diverse "Tarzan"-Episoden an der Seite von Johnny Weissmüller. Der Affe ist so beliebt, dass viele seriöse Zeitungen in den letzten Jahren Homestories über ihn abdruckten, den Affen in Palm Springs besuchten. Sie glaubten zu gerne, dass der angeblich 76-jährige Affe, der da im Rentnerparadies Bilder malte und Cola trank, genau das Tier aus den Filmen sei. Alles Lüge, wie sich mittlerweile herausgestellt hat, denn tatsächlich gab es eine Reihe von "Cheeta"-Darstellern, viele sind inzwischen verstorben. Doch noch nicht genug des Wahnsinns. Da ein so reiches Leben in Hollywood nach Memoiren schreit, hat der englische Autor James Lever eine fiktive "Cheeta"-Biographie geschrieben, eine geniale Abrechnung mit dem "System Hollywood", Stars und Eitelkeiten. Das hochgelobte Buch ist soeben bei uns erschienen
Der Hunde-Führer: Wie Vierbeiner das Schicksal Nazi-Deutschlands bestimmen sollten
Es sind unfassbare Erkenntnisse, die der britische Fachautor Jan Bondeson in seinem aktuellen Buch "Amazing Dogs" zu Tage fördert: Offenbar wurden in Leutenberg, einem Ort in Thüringen, von 1930 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hochbegabte Hunde von Tierpsychologen für die Nazis ausgebildet. Man wollte den Hunden gar das Sprechen beibringen, um sie im Krieg einzusetzen. Stoff für eine Glosse: Das Kulturjournal ist begeistert von so viel Wahnsinn und schreibt die Geschichte Nazi-Deutschlands neu.
Erster Regie-Oscar mit 33 Jahren - das klingt nach einem verheißungsvollen Start. Der Hamburger Max Zähle ist Absolvent der Hamburg Media School und mit seinem Kurzfilm "Raju" unter den drei Nominierten für den Studenten-Oscar in Los Angeles. Am nächsten Samstag (11. Juni) wird dort der Gewinner bekanntgegeben und Zähle gilt als Favorit für den Nachwuchspreis. In seinem Film erzählt der junge Regisseur die bewegende Geschichte eines indischen Jungen, der aus seiner Familie entführt wurde, um an ein wohlhabendes deutsches Ehepaar (gespielt von Julia Richter und Wotan Wilke Möhring) verkauft zu werden. Das Kulturjournal begleitet Max Zähle kurz vor seinem Abflug zur Preisverleihung nach Los Angeles und spricht mit ihm über seine Arbeit und die aufregenden Dreharbeiten in Indien.
Wie kein anderer Maler seiner Zeit kombinierte William Turner (1775-1851) in seinen Werken die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde - und revolutionierte damit die Landschaftsmalerei. Ein Genre, das bis ins 19. Jahrhundert der Historienmalerei nachgeordnet war. Turner aber verhalf mit seiner Bildfindung und Technik der Kunstgattung zu neuer Bedeutung. Das Bucerius Kunstforum stellt William Turner nun in einer sehenswerten Schau als wichtigen Visionär vor, mit 95 Gemälden und Aquarellen aus internationalen Sammlungen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 01.10.2023