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Stab und Besetzung
Moderation | Ann-Katrin Schröder |
Das Pastell-Porträt ist von dem berühmten Münchener Maler Franz Seraph von Lenbach (1836-1904). Das Bild ist in Pastell auf Malkarton gearbeitet und ist signiert und datiert mit "1896". Lenbach porträtiert Bismarck hier nicht als Staatsmann, sondern als alten Mann und Gutsherrn in einfacher Kleidung. Dennoch ist dies eine fantastische Charakterstudie, die Lenbach von seinem Freund Bismarck zwei Jahre vor dessen Tod schuf. Lenbach hat ungefähr 80 Bismarckporträts geschaffen, etliche Studien in Pastell, aber auch viele Bildern in Öl, die den Staatsmann Otto v. Bismarck zeigen.
Das Majolika-Tablett mit einer Nussbaum-Holzfassung zeigt die Darstellung von Reichskanzler Otto v. Bismarck mit den Wappenschilden von Italien, Deutschland und Österreich-Ungarn. Beschrieben wird die Verherrlichung des "Dreibundes", der 1882 als geheimes Verteidigungsbündnis zwischen den drei Ländern geschlossen wurde. Das Tablett trägt die Jahreszahl "1888", was auf den Amtsantritt von Kaiser Wilhelm II. am 15. Juni 1888 als Deutscher Kaiser und König von Preußen hinweist. Das Tablett ist sicher kein Unikat, sondern eher eine serielle Fertigung und sollte auf die glorreichen Taten Bismarcks verweisen.
Das Gehäuse der Uhr ist aus weißem Carrara-Marmor. Die Basisplatte ist mit kleinen Absperrketten und Pfeilern wie der Vorplatz eines Schlosses gestaltet. Darüber erhebt sich ein Portal. Wir befinden uns zeitlich in der Übergangsphase vom Louis XVI. zum Empire, etwa von 1795 bis 1799. Das war die Zeit nach der Französischen Revolution, die Zeit des neuen Luxus, und ein solches Luxuserzeugnis ist auch die Marmor-Portaluhr.
Durch das Emaille-Zifferblatt kann man die Funktion des Werkes erkennen. Die Uhr hat drei Zeiger. Stunden- und Minuten-Zeiger sind in einer Art Flechtwerk gearbeitet. Der dritte Zeiger ist eine Datumsanzeige. Das Werk kommt wahrscheinlich nicht aus Frankreich wie das Gehäuse, sondern aus der Schweiz.
Das Jugendstil-Zigaretten-Etui ist aus 84er Zolotniki-Silber und um 1910 in Russland gefertigt worden. Die Silberschmied-Punze in kyrillischer Schrift ist nicht eindeutig einem Silberschmied-Meister zuzuordnen. Die Punze mit einem kleinen Frauenkopf wurde in der Zeit von 1908 bis 1916 verwendet, also stammt das Stück aus dieser Zeit. Die Gravur auf der Rückseite der Dose enthält das Datum "22.09.1916", ist aber nicht weiter zu entschlüsseln. Die prachtvolle Zigarettendose mit dem Elefantenkopf und der üppigen Pflanzendekoration ist typisch für den Jugendstil.
Die Federzeichnung einer römischen Familienszene "Rückkehr von der Reise und Bekränzung der Penaten" ist von dem Nazarener-Künstler Friedrich Overbeck (1789-1869) gearbeitet worden. Das Blatt ist signiert mit "Fritz Overbeck" und datiert "1810". Overbeck studierte an der Akademie in Düsseldorf und war Mitglied der Worpsweder Künstlerkolonie. Derartige Federzeichnungen mit religiösen Inhalten sind typisch für den Maler und Zeichner Overbeck, der sich schon früh der Erneuerung der Kunst im Geiste des Christentums verschrieben hatte. Dieses stark religiös geprägte Ideal verband ihn mit anderen Künstlern der so genannten "Nazarener-Gruppe", wie Wilhelm von Schadow, Schnoor von Carolsfeld oder Phillip Veith.
Die kokette Rokoko-Dame mit Papagei stammt aus der Manufaktur Karl Ens aus Volkstedt in Thüringen und wurde um 1930 hergestellt. Die Porzellanfabrik wurde 1899 von Karl Ens gegründet, und dort wurde hauptsächlich Zierporzellan wie Vasen, Jardienieren und Genre- und Tierfiguren geschaffen. Ab 1972 wurde die Fabrik als VEB Unterglasurporzellanfabrik Rudolstadt-Volkstedt weitergeführt. Das vorliegende Figurenmodell trägt die grüne Manufakturmarke auf der Unterseite und den Hinweis "handgemalt". Die Figur ist in fein ausgeführter Farbgebung in dezenten Farbnuancen gestaltet.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 24.03.2023