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Stab und Besetzung
Produktion | Stefanie Wellner |
Moderation | Julia-Niharika Sen |
Redaktionelle Leitung | Claudia Buckenmaier |
Redaktion | Nicole Boelhoff |
Christiane Justus |
Das "Dublin-Abkommen" gilt in Europa als gescheitert. Kaum ein Land schickt noch Flüchtlinge in die Ankunftsländer zurück, in denen sie ursprünglich registriert wurden. Anders die Schweiz, die am Verfahren offiziell teilnimmt, obwohl der Flüchtlingsstrom weitgehend an der Eidgenossenschaft vorbeizieht. Denn in diesem Jahr werden gerade einmal 30.000 Asylbewerber erwartet. Die Behörden schicken konsequent Flüchtlinge in hoffnungslos überforderte Länder zurück, darunter allein in diesem Jahr bislang knapp 600 nach Ungarn und 3.500 nach Italien. Dieses Verfahren wurde Ende September sogar beschleunigt. Sogenannte "Dublin-Fälle" werden nun prioritär behandelt. Dagegen regt sich Protest von Menschenrechtsgruppen. Doch das Staatssekretariat für Migration beharrt darauf, dass "Dublin" geltendes Recht sei.
Indiens erstes weibliches Polizei-Bataillon hat seinen Dienst angetreten.Der Staat Haryana ist berüchtigt für die vielen Übergriffe gegen Frauen. Zehntausend solcher Delikte wurden im letzten Jahr gezählt, darunter viele Vergewaltigungen. Mädchen werden hier geringer geachtet als Jungen, viele werden vor der Geburt abgetrieben oder kurz danach umgebracht. Ausgerechnet in Haryana gibt es jetzt die erste rein weibliche Polizeieinheit. 27 Beamtinnen, die sich gezielt um die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen kümmern. Ihnen wird etwa beim Vorgehen gegen Stalker mehr Entschiedenheit zugetraut als ihren männlichen Kollegen.
Die Angst geht um in Jerusalem. Die Angst vor Messerattacken, denn davon gab es mehr als ein Dutzend in den letzten Wochen. Die Attentäter stachen wehrlose Passanten mitten auf der Straße nieder. Nun will Maor Levi, ein Kampfsportlehrer, die Menschen fit machen für den Ernstfall. Er lehrt seine Schüler sich zu verteidigen, mit Krav Maga, einer Nahkampf-Sportart. Seine Kurse sind alle ausgebucht, vor allem Frauen kommen, um sich dann wieder sicherer auf den Straßen Jerusalems fühlen zu können.
Der schlechte Ölpreis und die Sanktionen der Europäischen Union machen Russlands Wirtschaft zu schaffen. Auch wenn die glitzernden Viertel, schicken Bars und modernen Restaurants in Moskau einen ganz anderen Anschein erwecken. Viele alte Leute müssen mit einer Rente von 60 Euro auskommen. Das reicht noch nicht einmal, um Holz zum Heizen zu kaufen. Vor allem auf dem Land sieht man die ungeschminkte Wahrheit. Die Dörfer Russlands haben noch einen weiten Weg vor sich. Doch die Reichtümer des Landes sind sehr ungleich verteilt. Während viele Menschen ein Dasein unterhalb des Existenzminimums fristen, leben andere in unvorstellbarem Luxus.
Jetzt im oft grauen und feuchten November gedenken wir der Toten - eher still und jeder für sich. In Madagaskar wird das Totengedenken ganz anders zelebriert: als rauschendes Freudenfest im Kreis der Großfamilie, bei dem an nichts gespart wird. Dazu müssen aber zunächst ein paar tote Familienmitglieder ausgebuddelt werden. Was für uns bizarr klingt, ist in Madagaskar ganz normal: Mindestens alle zehn Jahre werden die Verstorbenen aus den Gräbern geholt und in neue Tücher gehüllt. Und dann wird mit ihnen gefeiert, denn die Toten spielen im Leben und Denken der Madegassen eine große Rolle. Ahnen werden sehr häufig um Rat gebeten; in der madegassischen Vorstellung sind die Verstorbenen immer noch "auf der Welt", also unter den Menschen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 01.04.2023