• 11.02.2013
      03:05 Uhr
      Weltspiegel Auslandskorrespondenten berichten | rbb Fernsehen
       

      Themen u.a.:

      • Indien: Das größte Bad der Menschheit - beim größten religiösen Fest der Welt
      • Russland: Waisen als politische Waffe
      • Istanbul: Millionenmetropole im Modernisierungswahn
      • Iran: Urlaubsparadies in der Straße von Hormus

      Nacht von Sonntag auf Montag, 11.02.13
      03:05 - 03:45 Uhr (40 Min.)
      40 Min.

      Themen u.a.:

      • Indien: Das größte Bad der Menschheit - beim größten religiösen Fest der Welt
      • Russland: Waisen als politische Waffe
      • Istanbul: Millionenmetropole im Modernisierungswahn
      • Iran: Urlaubsparadies in der Straße von Hormus

       
      • Indien: Das größte Bad der Menschheit - beim größten religiösen Fest der Welt. Einmal untertauchen und die Sünden fallen ab. Es sind Millionen, die mit einem Bad im Ganges den Kreislauf der Wiedergeburten durchbrechen wollen. Sie kommen aus dem ganzen Land, um das größte religiöse Fest der Welt zu feiern. 50, vielleicht 80, vielleicht 100 Millionen Gläubige. Allein das ist schon unglaublich und die Organisation erfordert logistische Meisterleistungen. Millionen von Pilgern müssen untergebracht und verpflegt werden. 35.000 Toiletten wurden aufgestellt, Wasserleitungen verlegt und Brücken gebaut, ein Zentrum für Vermisste eingerichtet. Die große Kumbh Mela findet nur alle zwölf Jahre statt. Es ist das größte Bad der Menschheit, aber sicher nicht das sauberste. Der Höhepunkt des Pilgerfestivals ist am Sonntag, dem 10. Februar und der Weltspiegel ist für die Zuschauer dabei in Allahabad, wo Ganges, Yamuna und der nur in der Mythologie existierende Fluss Saraswati zusammenfließen. Die Legende sagt, Götter hätten hier einst mit Dämonen gekämpft und ein wenig vom Nektar der Unsterblichkeit verschüttet.

      • Russland: Waisen als politische Waffe. Der dreijährige Denis aus einem Waisenhaus in St. Petersburg ist das letzte russische Kind, das mit seiner neuen amerikanischen Adoptivmutter das Land verlassen durfte, bevor das neue Gesetz in Kraft trat, das US-Bürgern die Adoption russischer Kinder verbietet. Denis hatte Herzprobleme und auch andere Krankheiten, die im Waisenhaus nicht behandelt werden konnten. Für ihn war die Adoption wahrscheinlich die einzige Chance seines Lebens, denn in russischen Kinderheimen herrschen meist katastrophale Zustände. Rund 130.000 russische Heimkinder hoffen auf eine neue Familie. Viele von ihnen sind behindert, krank und unterentwickelt. Eher ruhiggestellt als therapiert, vegetieren sie einem frühen Tod entgegen. In Russland will diese Kinder niemand haben, den Weg in die USA hat die Regierung Putin ihnen jetzt versperrt. Waisenkinder als Waffe und Racheakt im Verlauf der undurchsichtigen Magnitzki-Affäre. Elternlose Kinder als Spielball einer schmutzigen Politik.

      • Istanbul: Millionenmetropole im Modernisierungswahn. Der Umzugsunternehmer Hasan Özkara kann sich vor Arbeit kaum retten. Sieben Tage die Woche ist er unterwegs. Das Hab und Gut von Durchschnittsverdienern und Ärmeren bringt er aus den traditionsreichen Innenstadtbezirken meist an die Ränder der 15-Millionen-Metropole, die Luxusausstattungen der Reichen lädt er in den teuer sanierten Vierteln des Zentrums ab. Die Stadt ist eine globale Boomtown: Die Wetten auf dem Immobilienmarkt laufen, die Preise steigen. Es wird gebaut und gebaut: Gründerzeit a la turka. Die wirtschaftlich explodierende Stadt steht allerdings auf wankendem Grund: Istanbul ist von Erdbeben bedroht. Die Politik begründet die rücksichtslose Rekordjagd in Stein und Beton daher mit erdbebensicherer Bausubstanz. Doch dabei geht es auch um Geld, viel Geld. Am Denkmalschutz vorbei verwandeln die Bulldozer historisch gewachsene Viertel in eine sterile "schöne neue Welt" für Reiche. Die kleinen Leute bleiben auf der Strecke.

      • Iran: Urlaubsparadies in der Straße von Hormus. Delfine spielen im Meer, während in Sichtkontakt die großen Öltanker vorbeifahren. Besucher aus Teheran genießen die frische Luft und vor allem den zollfreien Einkauf in den riesigen shopping-malls. Seit die kleine Insel Qeshm in der Straße von Hormus Ende der neunziger Jahre zur Freihandelszone erklärt wurde, siedelten sich hier immer mehr Firmen an. Der Handel blühte auf. Doch jetzt bleiben die Touristen aus. Die internationalen Sanktionen zeigen Wirkung, die iranische Währung ist im freien Fall, Importe werden zu teuer, der Kaufkraftverlust stoppt vorerst die Träume vom immer währenden Aufschwung. Über 100 große Frachtschiffe zwischen der Insel und der Hafenstadt Bandar Abbas warten bereits seit Monaten vergeblich auf neue Ladung. Um sie herum floriert der kleine - illegale - Handel dafür umso lebhafter.

      Kleine Schmugglerboote kreuzen pausenlos über die Meerenge zwischen Dubai, Oman und Iran.

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      Nacht von Sonntag auf Montag, 11.02.13
      03:05 - 03:45 Uhr (40 Min.)
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