In einem schummerigen Hotelzimmer, das ihn mit Erinnerungen an eine alte Liebe erfüllt, schreibt der Schriftsteller Chow an seinem neuen Science-Fiction-Roman. Doch je weiter er die amouröse Handlung des Zukunftsromans vorantreibt, desto mehr wird Chow von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt.
In einem schummerigen Hotelzimmer, das ihn mit Erinnerungen an eine alte Liebe erfüllt, schreibt der Schriftsteller Chow an seinem neuen Science-Fiction-Roman. Doch je weiter er die amouröse Handlung des Zukunftsromans vorantreibt, desto mehr wird Chow von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt.
Stab und Besetzung
Chow Mo-wan | Tony Leung |
Su Li Zhen | Gong Li |
Wang Jing Wen / wjw 1967 | Faye Wong |
Lulu/Mimi | Carina Lau |
Bai Ling | Zhang Ziyi |
Tak | Takuya Kimura |
Buch und Regie | Wong Kar-wai |
Musik | Peer Raben, Shigeru Umebayashi |
Kamera | Christopher Doyle, Lai Yiu-fai, Kwan Pun-leung |
Hongkong 1966: Auf der Suche nach Inspiration für seine neue Geschichte will Chow sich noch einmal in das Hotelzimmer mit der Nummer 2046 einmieten, das für ihn mit der Erinnerung an eine Frau verbunden ist. Doch das Zimmer wird gerade renoviert, weil seine Ex-Geliebte Lulu hier kürzlich von einem eifersüchtigen Liebhaber ermordet wurde. Also weicht Chow einstweilen auf das Nachbarzimmer 2047 aus.
Während er seinen Roman beginnt, flirtet er mit der abweisenden Prostituierten Bai Ling, die im Zimmer schräg gegenüber wohnt. Als Bai Ling ihm endlich verfällt, wird sie uninteressant. Chow demütigt sie und beendet die Affäre schroff, gnadenlos und formvollendet elegant. Eine Seelenverwandte findet der Autor indes in der aparten Wang, der Tochter des Hotelbesitzers, die ihn dank ihres Talents bald beim Schreiben von wilden Kung-Fu-Geschichten mehr als nur unterstützt. Chows brennende Liebe zu ihr ist jedoch hoffnungslos, denn Wang ist - gegen den Willen ihres Vaters - in einen jungen Japaner verliebt, dem sie leidenschaftliche Briefe schreibt. Chow verarbeitet seine unglückliche Liebe zu Wang in einer utopischen Geschichte mit dem Titel "2047". In diesem Roman schlüpft Chow selbst in die Rolle des Japaners namens Tak: Auf dem Weg in das Jahr 2046, einer Fantasiewelt im retro-futuristischen Design alter Science-Fiction-Romane, sitzt Tak in einem Zug und verliebt sich unglücklich in eine schöne Androidin.
In seinem Meisterwerk "In The Mood For Love" erzählte Wong Kar-wai von der vergeblichen Liebe des Redakteurs Chow zu einer verheirateten Frau. In der "Fortsetzung" dieses bitter-süßen Melodramas wird die Nummer des Hotelzimmers 2046, in dem das Paar seine einzige Nacht verbrachte, zum Filmtitel und zur Chiffre eines utopischen Ortes unerfüllbarer Sehnsüchte. "2046" ist ein schwerelos inszeniertes Meisterwerk, ein berauschendes Filmgedicht, dessen melancholisch-poetischer Bilderteppich die Grenzen von Zeit und Raum spielerisch auflöst.
Berlinale 2013
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 22.03.2023