• 08.08.2020
      18:30 Uhr
      rbbKultur Theatersommer in Netzeband | rbb Fernsehen
       

      Das kleine Dorf Netzeband bei Neuruppin verwandelt sich jeden Sommer in einen Pilgerort für Theaterliebhaber. Auf einer großen Wiese neben der Dorfkirche führt ein Ensemble aus Profi- und Laiendarstellern in diesem Jahr das Stück „Bluthochzeit“ auf. Das Besondere dabei: Die Schauspieler reden nicht, sondern bewegen sich hinter handgefertigten Masken zu Tonaufnahmen auf der Bühne.

      Samstag, 08.08.20
      18:30 - 19:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      HD-TV Stereo

      Das kleine Dorf Netzeband bei Neuruppin verwandelt sich jeden Sommer in einen Pilgerort für Theaterliebhaber. Auf einer großen Wiese neben der Dorfkirche führt ein Ensemble aus Profi- und Laiendarstellern in diesem Jahr das Stück „Bluthochzeit“ auf. Das Besondere dabei: Die Schauspieler reden nicht, sondern bewegen sich hinter handgefertigten Masken zu Tonaufnahmen auf der Bühne.

       

      Fährt man durch das 200-Seelendorf Netzeband in der Prignitz, fällt einem außer der recht hübsch restaurierten klassizistischen Dorfkirche eigentlich wenig ins Auge. Doch genau diese wird jeden Sommer Teil der Naturkulisse eines spektakulären Theaterprojekts. Seit 1996 strömen jährlich mehrere Tausend Zuschauer zu den 20 bis 30 Aufführungen, in diesem Jahr ist das leider nicht möglich, im Juni und Juli darf die Gruppe aus Infektionsschutzgründen nicht vor Publikum auftreten. Trotzdem inszeniert Regisseur Herbert Olschok mit seinem Ensemble aus angereisten Profidarstellern und Laienschauspielern aus der Region die Tragödie „Bluthochzeit“ des spanischen Autors Federico García Lorca. Diese Premiere darf am 1. August unter besonderen Auflagen stattfinden. Vorteil: Die Schauspieler tragen ohnehin Masken.

      Denn das ist das Besondere am Theatersommer Netzeband - um besser mit Laiendarstellern arbeiten zu können und den Stücken in der sehr weitläufigen Naturkulisse trotzdem Kraft zu verleihen, werden die Texte im Voraus von professionellen Sprechern eingesprochen und während der Aufführung über Lautsprecher abgespielt. Die Bühnenschauspieler und Tänzer agieren dazu mit überhöhter Gestik und mittels großer Masken, die das Ensemble eigenhändig hergestellt hat. Der renommierte Theaterregisseur Olschok versucht sich in diesem Sommer zum ersten Mal an der Form des Synchrontheaters und das gleich unter besonderen Bedingungen. Die 17-jährige Antonia Lange aus dem Nachbardorf opfert ihre Schulferien für die Theaterproben und darf zum ersten Mal eine Hauptrolle spielen. Hans Machowiak ist neben seiner Rolle als Sprecher und Schauspieler auch für die Audiotechnik und die gute Laune im Team verantwortlich.

      Vom Einsprechen der Texte im Wohnzimmer einer Berliner Hinterhofwohnung über die Herstellung der handgenähten Masken und Kostüme bis hin zu den improvisierten Bühnenarbeiten des ortsansässigen Tischlers wird deutlich, wie viel Herzblut in diesem Kulturprojekt steckt.

      Film von Constantin Stüve

      Dabei sein, wenn etwas entsteht, Menschen begleiten, die Kunst schaffen: Das Magazin will Neues zeigen, Unbekanntes entdecken und Schönes mit allen Sinnen erlebbar machen. "rbb Kultur - Das Magazin" ist die Sendung über die vielfältige Kultur aus der Metropolenregion. Immer samstags um 18.30 Uhr im rbb Fernsehen.

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      Samstag, 08.08.20
      18:30 - 19:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      HD-TV Stereo

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