• 10.12.2018
      02:45 Uhr
      Weltspiegel Auslandskorrespondenten berichten | rbb Fernsehen
       

      Themen:

      • Großbritannien: Der letzte Kampf der Theresa May
      • Frankreich: Wer sind die gelben Westen?
      • Marokko: Die Frauen und das Arganöl
      • Australien: Selbstmord unter den Farmern
      • Israel: Warum parken in Tel Aviv die Autos auf dem Dach?
      • Kongo: Vor den Präsidentschaftswahlen – junge Aktivisten kämpfen für mehr Demokratie

      Moderation: Andreas Cichowicz

      Nacht von Sonntag auf Montag, 10.12.18
      02:45 - 03:25 Uhr (40 Min.)
      40 Min.

      Themen:

      • Großbritannien: Der letzte Kampf der Theresa May
      • Frankreich: Wer sind die gelben Westen?
      • Marokko: Die Frauen und das Arganöl
      • Australien: Selbstmord unter den Farmern
      • Israel: Warum parken in Tel Aviv die Autos auf dem Dach?
      • Kongo: Vor den Präsidentschaftswahlen – junge Aktivisten kämpfen für mehr Demokratie

      Moderation: Andreas Cichowicz

       
      • Großbritannien: Der letzte Kampf der Theresa May

      Am 12. Dezember steht die entscheidende Abstimmung im britischen Unterhaus an, dann werden die Parlamentarier entscheiden, ob sie den EU-Austrittsvertrag annehmen. Es sei „ein Kompromiß“, hat Premierministerin Theresa May in den Debatten immer wieder betont, aber für sie der beste, der zu erzielen war. Dennoch, der Widerstand bei den Parlamentariern ist groß, aber Theresa May kämpft. Fest steht allerdings, dass die Premierministerin wohl zurücktreten wird, wenn sie am Dienstag „ihren Kompromiß“ nicht durch das Parlament bringt. Wir porträtieren Theresa May, die nach Meinung vieler Beobachte ihren letzten politischen Kampf führt, der auch ihr Ende als Regierungschefin einläuten könnte.

      • Frankreich: Wer sind die gelben Westen?

      Für die nächsten Tage erwarten die Behörden in Frankreich neue Demonstrationen der gelben Westen, viele fürchten, dass es wieder zu Gewalt und Ausschreitungen kommt. Noch immer ist unklar, wie diese Graswurzel-Bewegung die Politik in Frankreich prägen wird, weil niemand genau weiss, wer die gelben Westen eigentlich sind. Ein Weltspiegel-Team berichtet aus den Ardennen über die Menschen in den gelben Westen; über ihre Motive, ihre Forderungen, ihr Verhältnis zur Gewalt. Außerdem berichten wir über die Lebensumstände derjenigen, die sich im Frankreich von Emanuel Macron abgehängt und vergessen fühlen und jetzt protestieren. Und wir treffen einen Bürgermeister, der versucht mit den Protestlern ins Gespräch zu kommen, denn „nur über ein Gespräch lässt sich Versöhnung und sozialer Frieden wieder herstellen“, sagt er.

      • Marokko: Die Frauen und das Arganöl

      Seit Jahrhunderten gewinnen die Berber im Süden Marokkos Öl aus den Mandeln des Argan-Baumes. Das Öl gilt als hochwertige Kosmetika, gut für die Haut, für die Haare, aber auch zum Kochen nutzbar. Traditionell stellen Frauen das Argan-Öl her. Vor einigen Jahren haben eine Reihe von Berber-Frauen Kooperativen gegründet. Als Kleinunternehmerinnen erarbeiten sie sich so mehr Unabhängigkeit in der Männer dominierten Berber-Gesellschaft. „Wenn ich nicht hierherkommen kann, merke ich richtig, dass mir etwas fehlt“, sagt Mina Akerkouche. Sie hat ihren Mann davon überzeugt, dass er ihr die Mitarbeit in der Kooperative erlaubt, obwohl er sie eigentlich im Haushalt haben wollte. Aber durch Minas Einkommen können die beiden Töchter jetzt die Schule besuchen. Die Regierung in Marokko will den Anbau des Argan-Öls jetzt weiter unterstützen und die Frauen-Kooperativen fördern. Mina Akerkouche und ihre Mitstreiterinnen sollen nicht die Ausnahme bleiben.

      • Australien: Selbstmord unter den Farmern

      Zweimal wäre es fast soweit gewesen, zweimal wollte sich Steve Germon das Leben nehmen, weil er es einfach nicht mehr ausgehalten hat. „Meine kleine Tochter hat mich gerettet. Ich hörte sie schreien: Wo bist Du?“ Der 47jährige Germon lebt in Australien, als Farmer weit weg von den Metropolen Sydney und Melbourne. Und den Farmern geht es schlecht, viele haben Schulden. Es fehlt ihnen die Perspektive für eine gesicherte Zukunft, deshalb ist die Selbstmordrate bei den Farmern doppelt so hoch wie sonst unter Australiern. Die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse sinken, vor allem die großen Agrar-Konzerne sorgen dafür. Deswegen lohnt es sich für die kleinen Farmer einfach nicht mehr. Aber ihre Höfe wollen sie auch nicht aufgeben, zumeist werden die nämlich schon seit Generationen von ihren Familien bewirtschaftet. James Guy hat all den Druck nicht mehr ausgehalten. Er erhängte sich vor zwei Jahren. Seine Frau macht auch die Behörden verantwortlich. Sie helfen den Bauern nicht, die minimalen Subventionen landen nicht auf ihren Höfen. Und Therapeuten gibt es im Outback auch nicht.“Wenn Du in Alice Springs oder Turkey Creek lebst, also mitten im nirgendwo, dann siehst Du vielleicht nur alle paar Monate einen Arzt.“ Es besteht also nicht viel Hoffnung, dass die australischen Kleinbauern eine Zukunft auf ihren Höfen haben werden.

      • Israel: Warum parken in Tel Aviv die Autos auf dem Dach?

      Tel Aviv gilt als Metropole, die nie schläft, als die israelische Stadt, die nie zur Ruhe kommt. Jeden Tag rollen 500.000 Autos in die Stadt, und abends wieder raus. Aber wohin mit den Karossen den ganzen Tag über? Ein Parkplatz ist ein kostbares Gut, kostet bis zu 100.000 Euro, wenn man einen kauft. Ein Erfinder hat jetzt eine ganz neue Lösung entwickelt: Der Parkplatz auf dem Dach soll die Enge in der Stadt beenden. Per App gemietet und mit einem Aufzug nach oben gehievt, kann der PKW den ganzen Tag über darauf warten, dass es abends wieder raus aus der Stadt geht. „Eine Verzweiflungstat“, gibt Erfinder Shimon Stierler zu, „aber eine vielversprechende“.

      • Kongo: Vor den Präsidentschaftswahlen – junge Aktivisten kämpfen für mehr Demokratie

      Am 23.12. wird in der demokratischen Republik Kongo ein neuer Präsident gewählt. „Endlich!“, sagt Eunice Ataka. Denn eigentlich hätte die Wahl schon vor knapp zwei Jahren stattfinden sollen. Aber Amtsinhaber Jospeh Kabila hat es mit fadenscheinigen Argumenten immer wieder geschafft, den Termin zu verschieben. Das Land gilt als einer der korruptesten Staaten Afrikas. Seit der Unabhängigkeit 1960 haben sich politische Eliten immer wieder auf Kosten der Einwohner rücksichtslos bereichert. Auch Joseph Kabila und sein Familienclan machen da keine Ausnahme. Und Oppositionelle werden gnadenlos verfolgt. Kurz vor Weihnachten soll aber alles anders werden: „Alle Menschen sollen auf gleiche Weise vom Reichtum des Landes profitieren. Und die Menschenrechte werden geachtet“, hofft Eunice Ataka, die sich als politische Aktivistin in der Organisation „Lucha“ engagiert. „Lucha“ ist ein Zusammenschluss junger Menschen, die für mehr Demokratie und eine neue Politik kämpfen. An den Strassenrändern säubern sie auch schon mal verdreckte Abwasserkanäle, weil die korrupte Stadtverwaltung ihre Aufgaben nicht erledigt. „Wir zeigen dem Staat konkret: Wir sind da. Ihr macht eure Arbeit nicht. Und wir wollen, dass die Leute das auch sehen.“ Die Wahl sei eine einmalige Chance, ihr Land endlich in eine demokratische Zukunft zu führen, in der alle vom Wohlstand durch die vielen Rohstoffe im Boden profitieren. Ein ARD-Team hat die jungen Aktivisten begleitet und zeigt, wie sie ihren Kampf für Demokratie führen.

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      Nacht von Sonntag auf Montag, 10.12.18
      02:45 - 03:25 Uhr (40 Min.)
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