• 10.04.2011
      09:35 Uhr
      Naganos Kinderlieder faszination musik | SWR Fernsehen BW
       

      Kent Nagano führte japanische Kinderlieder mit großem Orchester auf. Der Film geht neue Wege in der Visualisierung von Musik. Er wirkt wie ein kleines Kunstwerk, erzählerisch und melodisch - ein Fluss von akustischen und optischen Stimmungen.

      Sonntag, 10.04.11
      09:35 - 10:30 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      Stereo

      Kent Nagano führte japanische Kinderlieder mit großem Orchester auf. Der Film geht neue Wege in der Visualisierung von Musik. Er wirkt wie ein kleines Kunstwerk, erzählerisch und melodisch - ein Fluss von akustischen und optischen Stimmungen.

       

      Stab und Besetzung

      Moderation Kent Nagano

      Vor gut vier Jahren hörte der weltberühmte Dirigent Kent Nagano von seiner Tochter das erste Mal traditionelle japanische Kinderlieder. Die damals sechsjährige Karin Kei hatte die Lieder im Kindergarten in Paris gelernt und ihren Eltern am Frühstückstisch vorgesungen. Der 58-Jährige Nagano war berührt von diesen Liedern, der Musik und den Texten und forschte nach ihrem Ursprung.

      In Japan bezeichnet man sie auch als "Shoka", Schullieder. Sie basieren auf der Lyrik bekannter japanischer Dichter und orientieren sich an der westlichen Musiksprache. Die Songs sind während und nach der Meiji-Restauration - Ende des 19. und im 20. Jahrhundert - entstanden. Japan öffnete sich dem Westen nach fast 250 Jahren der Abgeschlossenheit. Mal geht es in den Texten um die einfachen Dinge des Alltags, dann werden die Fremden besungen, die ins Land kommen oder auch die Japaner, die ins Ausland gehen, um der Armut zu Hause zu entgehen, so wie auch der Großvater von Kent Nagano vor 90 Jahren aus Japan in die USA ausgewandert ist. Doch die Tradition, Kindern Lieder vorzusingen, stirbt in Japan ebenso aus wie hierzulande. Damit drohte einem wichtigen Stück Kulturgeschichte der Untergang. Kent Nagano beschloss, die Kinderlieder vor dem Vergessen zu bewahren. Er sammelte so viele Lieder wie möglich.

      Kent Nagano wollte die Kinderlieder aber nicht nur sammeln und konservieren. Er beschloss, sie zeitgemäß zu interpretieren und mit einem großen Orchester aufzuführen. Der französische Komponist Jean-Pascal Beintus arrangierte die Kinderlieder neu für ein großes Orchester.

      Der Hamburger Gestaltungskünstler Peter Schmidt schuf die Animationen zu den Kinderliedern. Sein Leben lang hat sich Peter Schmidt für Japan interessiert und für seine ästhetische Tradition begeistert. Er ist insofern ein kongenialer Partner.

      Im Februar 2010 wurden "Naganos Kinderlieder" zum ersten Mal in Montréal aufgeführt, in der Konzertreihe "Mysteries of Japan" des Orchestre Symphonique de Montréal.

      Die Hamburger Regisseurin Nadja Frenz durfte Kent Nagano, Peter Schmidt und Jean-Pascal Beintus zwei Jahre lang von Hamburg über Zürich, Paris und Tokio bis nach Montreal begleiten. Es entstand eine Film-Dokumentation, die die schönsten der neu arrangierten Kinderlieder und ihre Visualisierung enthält. Die Künstler gewährten exklusiven Zugang zu ihrem Projekt.

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      Sonntag, 10.04.11
      09:35 - 10:30 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      Stereo

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