• 06.04.2021
      23:45 Uhr
      Wie der Südwesten wohnte (2) Der Traum vom eigenen Heim | SWR Fernsehen BW
       

      Wohnen im Südwesten wird immer teurer. Die Mieten verschlingen einen Großteil des Einkommens der Menschen - manchmal sogar mehr als 50 Prozent. Doch hohe Mieten sind längst nicht mehr nur ein Problem der Städte, sie erreichen inzwischen auch den ländlichen Raum. In manchem Dorf, das im Einzugsgebiet einer attraktiven Stadt liegt, steigen die Mietpreise ebenso rasant wie in den Metropolen. Wie konnte es dazu kommen? Ob es ausreichend bezahlbaren Wohnraum gibt, so lehrt ein Blick in die Geschichte, hat immer auch damit zu tun, ob sich der Staat dafür einsetzt, dass es Wohnungen zu zivilen Preisen gibt.

      Dienstag, 06.04.21
      23:45 - 00:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      VPS 23:30

      Wohnen im Südwesten wird immer teurer. Die Mieten verschlingen einen Großteil des Einkommens der Menschen - manchmal sogar mehr als 50 Prozent. Doch hohe Mieten sind längst nicht mehr nur ein Problem der Städte, sie erreichen inzwischen auch den ländlichen Raum. In manchem Dorf, das im Einzugsgebiet einer attraktiven Stadt liegt, steigen die Mietpreise ebenso rasant wie in den Metropolen. Wie konnte es dazu kommen? Ob es ausreichend bezahlbaren Wohnraum gibt, so lehrt ein Blick in die Geschichte, hat immer auch damit zu tun, ob sich der Staat dafür einsetzt, dass es Wohnungen zu zivilen Preisen gibt.

       

      Stab und Besetzung

      Autor Judith Voelker

      Im Kaiserreich entstanden prächtige Wohnviertel wie die Wiehre in Freiburg. Hans Lehmann wohnt in einem der Gründerzeithäuser, erbaut Ende des 19. Jahrhunderts für die gehobene Mittelschicht. Viele Arbeiter*innen hingegen hausten unter ärmlichen Bedingungen. Vereinzelt schafften Arbeitgeber Abhilfe, so in Weil am Rhein, wo die Eisenbahnverwaltung eine Gartenstadt für ihre Mitarbeiter*innen mitfinanzierte: Licht, Luft und Sonne sollten auch den einfachen Arbeiter*innen zugutekommen. Auf dem Land änderte sich nur wenig, hier wohnten mehrere Generationen unter einem Dach. Bei der Familie Lauby in Oberried bei Freiburg ist es heute nicht anders: Drei Generationen leben auf ihrem Schwarzwaldhof.

      Wohnsiedlungen und Neues Bauen
      Nach dem Ersten Weltkrieg greifen Staat und Kommunen aktiv in die Wohnungspolitik ein. Notprogramme sollen die akute Wohnungsnot lindern. In Stuttgart entsteht die Siedlung "Eiernest" mit 176 Häuschen. Gunter Reich ist dort geboren und wohnt heute noch dort. Er erinnert sich, mit wie wenig Wohnkomfort man damals zufrieden war. In der Weimarer Republik werden auch zahlreiche Baugenossenschaften gegründet, sie werden zu wichtigen Trägern des staatlich geförderten Wohnungsbaus. In dieser Zeit entsteht außerdem das "Neue Bauen". Diese neue Architekturströmung prägte viele Siedlungen der 1920er Jahre, darunter auch die Ebert-Siedlung in Ludwigshafen. Sie war die modernste Siedlung ihrer Zeit, wie Peter Nauert schildert, der dort wohnt und 25 Jahre als Wohnungsverwalter gearbeitet hat.

      Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg
      Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Wohnungsnot noch viel größer, besonders für Geflüchtete und Vertriebene. In Aalen greifen sie zur Selbsthilfe, die Pelzwasensiedlung entsteht. Enno Riemer hat als Kind noch beim Bau mitgeholfen und Markus Mayer Wunderlich weiß die Gemeinschaft zu schätzen, die daraus hervorgegangen ist.

      Wird geladen...
      Wird geladen...

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024