• 13.08.2022
      17:00 Uhr
      Im Südwesten kocht die Welt (2/3) Spezialitäten aus Schweden und Kalabrien | SWR Fernsehen BW
       

      Die Schweden Camilla, Anita und Jan leben alle schon seit Jahrzehnten im Saarland. Trotzdem oder gerade deswegen haben sie sich ihre Liebe für die skandinavische Kultur, deren Essen, deren Designkunst und deren Lebensstil bewahrt und leben ihre Schweden-Begeisterung auch in ihrer Wahlheimat aus. - Kalabrien schmeckt scharf. Aber nicht nur wegen der Schärfe bekommt Patrizia Grasso Tränen in die Augen, wenn sie echt kalabresisch isst. Kochen und Philosophie gehören für Giovanni zusammen, ebenso wie Kunst und Essen und fröhliche Gesellschaft

      Samstag, 13.08.22
      17:00 - 17:30 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Die Schweden Camilla, Anita und Jan leben alle schon seit Jahrzehnten im Saarland. Trotzdem oder gerade deswegen haben sie sich ihre Liebe für die skandinavische Kultur, deren Essen, deren Designkunst und deren Lebensstil bewahrt und leben ihre Schweden-Begeisterung auch in ihrer Wahlheimat aus. - Kalabrien schmeckt scharf. Aber nicht nur wegen der Schärfe bekommt Patrizia Grasso Tränen in die Augen, wenn sie echt kalabresisch isst. Kochen und Philosophie gehören für Giovanni zusammen, ebenso wie Kunst und Essen und fröhliche Gesellschaft

       

      Stab und Besetzung

      Buch Barbara Lindahl
      Sven Rech

      Schwedische Küche? Viele denken dann erst einmal an die Kötbullar eines schwedischen Möbelhauses. Aber die Nordlichter haben kulinarisch noch viel, viel mehr im Angebot. Zugeben teilweise auch durchaus Ungewöhnliches.
      Die Schweden Camilla, Anita und Jan leben alle schon seit Jahrzehnten im Saarland. Trotzdem oder gerade deswegen haben sie sich ihre Liebe für die skandinavische Kultur, deren Essen, deren Designkunst und deren Lebensstil bewahrt und leben ihre Schweden-Begeisterung auch in ihrer Wahlheimat aus. Und das natürlich auch beim gemeinsamen Kochen zum Beispiel auf Camillas Bauernhof - ihrem ganz persönlichen Bullerbü. Ein absolutes Muss: Das schwedische Smörgåsbord, ein Buffet aus kalten und warmen Speisen, das in Gaststätten angeboten wird oder eben wie bei Camilla zuhause für Familie oder Freunde. Auf das Smörgåsbord gehören Klassiker genauso wie persönliche Lieblingsgerichte: Fjordlachs, Elchschinken, geräuchertes Rentier, Knäckebrot, Polarbrot, Kaviar, Schwedischer Käsekuchen, Schwedisches Bier, Schnaps und vieles mehr.

      In Frankfurt hat sich dagegen Lasse Johansson seinen kulinarischen Schwedentraum erfüllt. Jahrelang war der gelernte Koch und Barmann in ganz Europa unterwegs. Ende 2018 hat er dann sein Restaurant "Svea", was übersetzt kleine Schwedin bedeutet, eröffnet. Eine Bar mit Holztresen steht auf einer Seite, an eine Wand wurde die Altstadt Stockholms gepinselt. Auf den Teller bringt Lasse die geschmacklichen Highlights, die sein Land zu bieten hat: Krabbentoast, die Västerbotten-Quiche aus einem schwedischen Hartkäse, Elchgulasch, Gebeizter Lachs oder Blaubeereis. Alles frisch zubereitet. Seine Produkte kommen aus dem Südwesten oder direkt aus Schweden. Dorthin zieht es ihn immer wieder mit der Familie und zum Großeinkauf für sein schwedisches Restaurant.

      Kalabrien schmeckt scharf. Das weiß jeder, der mal eine Pizza Calabrese probiert hat: an Peperoncini, den kleinen scharfen Peperoni aus der südlichsten Region Italiens, wird meist nicht gespart. Aber nicht nur wegen der Schärfe bekommt Patrizia Grasso Tränen in die Augen, wenn sie echt kalabresisch isst. Die scharfe Mettwurst Nduja, die roten Zwiebeln aus Tropea, die eingelegten Antipasti, die süßen, in Wein getränkten Crustoli - all das ist für Patrizia ein Stück Heimat. Und das, obwohl sie in Mannheim geboren und aufgewachsen ist. Aber in der Küche ihrer Mutter schien auch unter den Wolken der BASF stets die Sonne von Kalabrien.

      Patrizia lässt diese Sonne mittlerweile selbst erstrahlen - in ihrem kalabresischen Restaurant und Feinkostgeschäft in Fellbach bei Stuttgart. Im Familienbetrieb - auch das typisch kalabresisch - stellen sie all die guten Sachen selbst her. Bis auf eine: "Nduja kann man nicht in Deutschland machen", sagt Patrizia. "Es klappt einfach nicht. Das geht nur bei uns im Süden."

      Giovanni Tangaro stammt aus Crotone, einem hübschen Fischerstädtchen am Fußballen des italienischen Stiefels. Dort fährt er regelmäßig wieder hin, nicht zuletzt der Nduja wegen. Und auch viele andere Köstlichkeiten bringt er dann mit nach Saarbrücken, seiner zweiten Heimat seit vielen Jahren. Der Liebe wegen ist er hier gelandet, hat seinen Beruf als Jurist an den Nagel gehängt und eine "konkrete Utopie" ins Leben gerufen. So heißt, nach einem Zitat von Ernst Bloch, sein sehr ungewöhnliches Lokal in der Saarbrücker Innenstadt. Kochen und Philosophie gehören für Giovanni zusammen, ebenso wie Kunst und Essen und fröhliche Gesellschaft.

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