• 11.10.2019
      01:45 Uhr
      betrifft: Sylt - Insel nur für Reiche? Film von Johannes Höflich und Jo Angerer | SWR Fernsehen BW
       

      Sylt boomt wie nie zuvor. Selbst kleine Häuser sind unter 1,5 Millionen Euro nicht zu bekommen. Viele Häuser werden nicht genutzt und eingerichtet, sie sind reine Kapitalanlagen.
      Die Folge des Booms: Immer mehr Sylter finden keine bezahlbare Wohnung mehr und müssen die Insel verlassen. Das hat dramatische Auswirkungen: Die Sylter werden zu Dienstleistern von reichen Zweitwohnungsbesitzern in den Dörfern, die früher ihre Heimat waren. Die Kirche, die Kneipe und das Vereinsleben gibt es nicht mehr. Schulen werden geschlossen, die Kinder der wenigen noch auf der Insel lebenden Sylter müssen weite Schulwege in Kauf nehmen.

      Nacht von Donnerstag auf Freitag, 11.10.19
      01:45 - 02:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Sylt boomt wie nie zuvor. Selbst kleine Häuser sind unter 1,5 Millionen Euro nicht zu bekommen. Viele Häuser werden nicht genutzt und eingerichtet, sie sind reine Kapitalanlagen.
      Die Folge des Booms: Immer mehr Sylter finden keine bezahlbare Wohnung mehr und müssen die Insel verlassen. Das hat dramatische Auswirkungen: Die Sylter werden zu Dienstleistern von reichen Zweitwohnungsbesitzern in den Dörfern, die früher ihre Heimat waren. Die Kirche, die Kneipe und das Vereinsleben gibt es nicht mehr. Schulen werden geschlossen, die Kinder der wenigen noch auf der Insel lebenden Sylter müssen weite Schulwege in Kauf nehmen.

       

      Sylt boomt wie nie zuvor. Wer etwas auf sich hält, macht hier Urlaub. Oder - noch mondäner - er kauft sich eine Immobilie. Immer teurer werden die Objekte, so teuer, dass die Einheimischen längst auf der Strecke geblieben sind. Selbst kleine Häuser sind unter 1,5 Millionen Euro nicht zu bekommen, in begehrten Lagen werden auch zweistellige Millionen-Preise fällig. Viele Häuser werden nicht genutzt und eingerichtet, sie sind reine Kapitalanlagen.

      Die Folge des Booms: Immer mehr Sylter finden keine bezahlbare Wohnung mehr und müssen die Insel verlassen. Das hat dramatische Auswirkungen: Die Sylter werden zu Dienstleistern von reichen Zweitwohnungsbesitzern in den Dörfern, die früher ihre Heimat waren. Die Kirche, die Kneipe und das Vereinsleben gibt es nicht mehr. Schulen werden geschlossen, die Kinder der wenigen noch auf der Insel lebenden Sylter müssen weite Schulwege in Kauf nehmen.

      Bei den Pendlern nach Sylt gibt es in diesem Jahr nur noch ein Thema: Die ständigen Verspätungen und Zugausfälle zwischen Niebüll und Westerland. "Nur jeder zweite Zug ist noch pünktlich", weiß etwa Achim Bonnichsen. Er und über 2.000 andere Pendler haben sich einer Facebook-Gruppe angeschlossen, in der sich Pendler austauschen. Sylter Geschäfte, Hotels und Gaststätten suchen händeringend Mitarbeiter. Doch die gibt es nicht - zu hoch sind die Lebenshaltungskosten.

      2012 waren die Autoren zum ersten Mal auf Sylt. In einer Langzeitbeobachtung verfolgen sie seitdem die Geschichten der Einheimischen: Die Eltern, die zur Geburt ihrer Kinder aufs Festland müssen - denn eine Geburtsstation im Krankenhaus gibt es nicht mehr. Die Sylter, die die Schließung ihrer Schulen miterleben müssen. Der Inhaber des einzigen Lebensmittelladens in Rantum, der ans Verkaufen denkt, weil hier kaum noch Einheimische leben. Die Freiwillige Feuerwehr, die händeringend Nachwuchs sucht. Und all die Sylter, die aufs Festland ziehen mussten - und nun täglich den Bahnärger haben.
      Sylt, die Insel mit traumhaften Stränden und Watt-Landschaften, droht zur bloßen Urlaubs-Kulisse zu werden. Eine Insel, auf der die Insulaner keinen Platz mehr haben.

      Ein Film von Johannes Höflich und Jo Angerer

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      Nacht von Donnerstag auf Freitag, 11.10.19
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