• 26.05.2015
      14:45 Uhr
      Auf dem Rücken der Pferde - Steppenreiter in Kirgistan Länder - Menschen - Abenteuer | SWR Fernsehen BW
       

      "Vor sechs Jahren bin ich zum ersten Mal nach Kirgistan gereist. Und seither lebe ich fast immer hier.", sagt die französische Pferdenärrin Jacqueline Ripart. "In diesem Land habe ich meine Mission gefunden: Ich will das kirgisische 'Urpferd' wiederfinden, das ausgestorbene Steppenpferd der Nomaden." Thomas Wartmann begleitete die Pferdeexpertin Ripart bei ihren Bemühungen, die Zucht des kirgisischen "Urpferdes" neu zu beleben.

      Dienstag, 26.05.15
      14:45 - 15:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      "Vor sechs Jahren bin ich zum ersten Mal nach Kirgistan gereist. Und seither lebe ich fast immer hier.", sagt die französische Pferdenärrin Jacqueline Ripart. "In diesem Land habe ich meine Mission gefunden: Ich will das kirgisische 'Urpferd' wiederfinden, das ausgestorbene Steppenpferd der Nomaden." Thomas Wartmann begleitete die Pferdeexpertin Ripart bei ihren Bemühungen, die Zucht des kirgisischen "Urpferdes" neu zu beleben.

       

      "Vor sechs Jahren bin ich zum ersten Mal nach Kirgistan gereist. Und seither lebe ich fast immer hier.", sagt die französische Pferdenärrin Jacqueline Ripart. "In diesem Land habe ich meine Mission gefunden: Ich will das kirgisische 'Urpferd' wiederfinden, das ausgestorbene Steppenpferd der Nomaden."

      Die 54-jährige ehemalige Sportreiterin aus Aix-en-Provence ist oft tagelang im Jeep unterwegs, um zu den verstecktesten Bergdörfern zu gelangen. Wann immer sie hört, dass irgendwo Bauern oder Nomaden viele Pferde besitzen, sucht sie diese Leute auf. Denn einer von ihnen könnte noch Exemplare der Rasse haben, mit der Dschingis Khan einst Zentralasien eroberte.

      Die Bewohner der ehemaligen Sowjetrepublik verstehen sich als Nachfahren des großen Mongolenfürsten. Sie behaupten von sich, ihre Söhne könnten reiten, bevor sie laufen lernen. Kein Wunder. Denn über 3.000 Jahre lang züchteten sie Pferde - in ihrer Genügsamkeit an die rauen Bedingungen des Nomadenlebens ideal angepasst. Aber 70 Jahre Kommunismus haben tiefe Spuren in der kulturellen Identität des zentralasiatischen Landes hinterlassen. Unter den Sowjets konnte das zierliche Kirgisenpferd nicht einmal mehr als Fleischlieferant bestehen: Es wurde mit größeren russischen Rassen zu produktivem Schlachtfleisch "verzüchtet". Pferderennen und Reiterspiele, seit jeher Brauch bei Familienfeiern, wurden ebenso abgeschafft wie die umherziehenden Barden und ihre typische Musik.

      Thomas Wartmann begleitete die Pferdeexpertin Ripart bei ihren Bemühungen, die Zucht des kirgisischen "Urpferdes" neu zu beleben. Damit Stuten und Hengste wieder zusammenfinden, veranstaltet sie am Issyk-Kul, einem der höchsten und schönsten Bergseen der Welt, alljährlich ein großes Reiterfestival. Berittene Bogenschützen, Bänkelsänger und die Jagd mit Adlern und Hunden gehören ebenso zum Programm wie der Ringkampf auf Pferden und natürlich Ausdauerrennen über Stock und Stein.

      Der Film dokumentiert auch die Vorbereitungen zum Festival 2006 und porträtiert u. a. den jungen Pferdetrainer Odiz. Seit sechs Jahren arbeitet Jacqueline Ripart an ihrem Projekt zur Rettung des kirgisischen Pferdes, kämpft gegen Korruption und bürokratische Willkür in einem komplizierten Land ohne nennenswerte Infrastruktur. Der Erfolg gibt ihr recht: Die kulturelle Renaissance des alten Reitervolkes ist im vollen Gange.

      Ein Film von Thomas Wartmann

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      Dienstag, 26.05.15
      14:45 - 15:30 Uhr (45 Min.)
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