• 01.02.2019
      23:00 Uhr
      Nachtcafé Bewusst vom Leben lassen | SWR Fernsehen BW
       

      Gäste der Sendung:

      • Winfried Glatzeder - der Schauspieler setzt sich intensiv mit dem Tod auseinander
      • Gisela Getty - begleitete den schmerzhaften Sterbeprozess ihrer Zwillingsschwester
      • Muri Miyanyedi - die an Multiple Sklerose Erkrankte setzt sich für Sterbehilfe in Deutschland ein
      • Elisabeth Kunze-Wünsch - leitet ein Hospiz und begleitet Sterbende auf ihrem letzten Weg
      • Rolf Mayer - seine Frau entschied sich auf dramatische Weise gegen das Leben
      • Mark Castens - erfüllt letzte Wünsche von Sterbenskranken
      • Prof. Dr. Sven Gottschling - Schmerz- und Palliativmediziner

      Freitag, 01.02.19
      23:00 - 00:30 Uhr (90 Min.)
      90 Min.

      Gäste der Sendung:

      • Winfried Glatzeder - der Schauspieler setzt sich intensiv mit dem Tod auseinander
      • Gisela Getty - begleitete den schmerzhaften Sterbeprozess ihrer Zwillingsschwester
      • Muri Miyanyedi - die an Multiple Sklerose Erkrankte setzt sich für Sterbehilfe in Deutschland ein
      • Elisabeth Kunze-Wünsch - leitet ein Hospiz und begleitet Sterbende auf ihrem letzten Weg
      • Rolf Mayer - seine Frau entschied sich auf dramatische Weise gegen das Leben
      • Mark Castens - erfüllt letzte Wünsche von Sterbenskranken
      • Prof. Dr. Sven Gottschling - Schmerz- und Palliativmediziner

       

      Angehörige eines Demenz-Patienten durchleben schmerzhaft das langsame Abschiednehmen von einem geliebten Menschen, dessen Persönlichkeit mehr und mehr entschwindet. Wer als Krebspatient von der Medizin als austherapiert gilt, wünscht sich Schmerzfreiheit und ein würdevolles Loslassen vom Leben. Doch muss er so lange ausharren, bis das Leben verglimmt? Soll die hochdepressive Frau, die seit Jahren nur noch Leere und Sinnlosigkeit verspürt, den Zeitpunkt ihres Todes frei wählen dürfen? Oder der Hochbetagte, der zufrieden auf das Erlebte zurückblickt und bereit ist zu gehen?

      Befürworter und Gegner der Sterbehilfe stehen sich seit Jahren unversöhnlich gegenüber. So individuell wie die Lebensentwürfe selbst, so unterschiedlich setzt sich jeder mit seinem letzten Weg auseinander. Ist das Sterbenwollen ein ebenso natürlicher Wunsch wie das Lebenwollen? Wie weit darf Autonomie und Selbstbestimmung grundsätzlich gehen? Müssen Menschen sich vorschreiben lassen, wie und wann sie zu sterben haben?

      • Schauspieler Winfried Glatzeder setzt sich ständig mit dem Sterben und dem Tod auseinander. Auch wenn die letzte Reise unvermeidlich ist, versucht der 73-Jährige, ihr mit Humor zu begegnen. Er hat bereits seinen Grabplatz ausgesucht und war auch schon zum Probeliegen in einem Sarg. Das Schlimmste wäre für ihn, wenn seine Frau vor ihm ginge. Aber diesen Gedanken schiebt er weit weg. Auch für sich selbst hat der bekennende Hypochonder ein hohes Ziel gesteckt: "Ich will 103 werden. Natürlich bei blendender Gesundheit."

      • Gisela Getty und ihre Schwester Jutta Winkelmann gelten als Deutschlands berühmteste Hippie-Zwillinge. Schon immer ging ihnen der Freiheitsgedanke und ein selbstbestimmtes Leben über alles. Als Jutta Winkelmann die Diagnose Knochenkrebs bekam, ging sie auch hier ihren eigenen Weg. Trotz furchtbarer Schmerzen und langem Leiden verzichtete sie bis zuletzt auf Schmerzmittel: "Es war ein unheimlich intensiver Prozess. Jutta hat am Schluss 26 Kilo gewogen."

      • Selbst bestimmen, wann die Qualen ein Ende haben, das möchte Muri Miyanyedi. Seit 16 Jahren leidet die Stuttgarterin an multipler Sklerose. Die Krankheit hat ihr die Beweglichkeit, ihre Selbständigkeit und viel Lebensqualität genommen: "Ich brauche in allem Unterstützung, alles ist anstrengend, mühsam und oft auch beschämend." Sie hat bereits Kontakt zu Sterbehilfeorganisationen im Ausland aufgenommen und fordert in Deutschland ein Recht auf Sterbehilfe.

      • "Wir haben kein Recht auf einen selbstbestimmten Tod." Davon ist die ehemalige Gemeindepfarrerin Elisabeth Kunze-Wünsch überzeugt. Menschliches Leben sei ein Geschenk, das man annehmen müsste, so die Haltung der Christin. Als Leiterin des Stuttgarter Hospizes erlebt sie täglich, dass aus dem Wissen um Zuneigung und Gottes Liebe auch die letzte Phase des Lebens erträglich gestaltet werden kann.

      • Rolf Mayer war frisch gebackener Familienvater, als sich bei ihm ein furchtbares Familiendrama ereignete. Nachdem seine Frau nach der Geburt eine Wochenbettpsychose bekam, wurde sie in eine Klinik eingewiesen. Kurz nach ihrer Entlassung kam es zu einer folgenschweren Situation: Die junge Mutter löschte nicht nur ihr eigenes Leben aus, sondern auch das ihrer fünf Monate alten Tochter: "Ich habe meiner Frau nie einen Vorwurf gemacht, sie war schwer krank."

      • Eine letzte Fahrt mit der Harley, noch einmal den Lieblingsverein im Fußballstadion sehen, ein persönliches Treffen mit einem Idol - wenn Menschen nicht mehr lange zu leben haben, bekommen Wünsche nochmal eine ganz andere Dimension. Mark Castens hat einen Verein gegründet, der dies ermöglicht: "Es ist schön, miterleben zu dürfen, wie ein erfüllter Wunsch das Strahlen in die Augen von Sterbenskranken zurückbringt."

      • Prof. Dr. Sven Gottschling begleitet schwer kranke Menschen bis in den Tod: "Ich sehe mich als Spezialist für mehr Lebensqualität und will meinen Patienten die noch verbleibende Zeit so angenehm wie möglich gestalten." Der Palliativmediziner begleitet die letzte Phase nicht nur mit einer schmerzmildernden Versorgung, sondern versucht gleichzeitig, dem Tod die Sprachlosigkeit und das Bedrohliche zu nehmen.

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