• 02.06.2011
      11:15 Uhr
      Internationaler Karlspreis zu Aachen 2011 Live-Übertragung aus dem Aachener Rathaus - Moderation: Bettina Staubitz-Wirtz | WDR Fernsehen
       

      Er gilt als Kämpfer, durchsetzungsstark und unabhängig, ein Banker, der sich politischem Druck nicht beugt. Er ist "Mister Euro": Jean-Claude Trichet, der Präsident der Europäischen Zentralbank mit Sitz in Frankfurt.

      Donnerstag, 02.06.11
      11:15 - 12:45 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      Stereo

      Er gilt als Kämpfer, durchsetzungsstark und unabhängig, ein Banker, der sich politischem Druck nicht beugt. Er ist "Mister Euro": Jean-Claude Trichet, der Präsident der Europäischen Zentralbank mit Sitz in Frankfurt.

       

      Am 2. Juni wird er in Aachen mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet. Der Euro - sein Lebenswerk: Bereits an der Einführung des Euro war Jean-Claude Trichet als Berater des früheren Staatspräsidenten Mitterand entscheidend beteiligt. Seit 2003 ist der Politikwissenschaftler und Ökonom der oberste Hüter der europäischen Währung.

      "Die Zentralbank wird immer ihrer Verantwortung gerecht werden. Denn wer die Preisstabilität in Gefahr bringt, der bringt Europa in Gefahr." Trichets Ziel: die Preisstabilität des Euro zu sichern, der nicht nur Zahlungsmittel ist sondern "eine Friedenswährung für ein Europa, das noch vor 65 Jahren in Schutt und Asche lag".

      Jean-Claude Trichet: Mit ihm ehrt das Karlspreis-Direktorium einen "europäischen Staatsdiener, der sich in schwieriger Zeit um den Zusammenhalt der Währungsunion herausragende Verdienste" erworben hat. Bereits Anfang 2007, kurz bevor die US-Immobilienblase platzte, habe die EZB die Entstehung der weltweiten Krise erkannt und entsprechende Maßnahmen getroffen - früher als alle anderen Zentralbanken. Das Senken der Leitzinsen auf ein historisch niedriges Niveau habe entscheidend dazu beigetragen, die Abwärtsdynamik im Finanzsystem und der realen Wirtschaft zu bremsen und schließlich zu stoppen.

      Immer wieder ermahnt Trichet seitdem die europäischen Mitgliedsländer, aus der Krise zu lernen und langfristige Konsolidierungspläne zu entwickeln. Sein Ziel ist es, die öffentlichen Finanzen dauerhaft zu stärken und damit auch das Vertrauen der Bürger in ihre Regierungen. Kritiker werfen dem 1942 in Lyon geborenen Banker allerdings vor, mit dem Kauf von Staatsanleihen angeschlagener Länder der Eurozone einen Tabubruch begangen zu haben. Im Mai 2010, so ihr Vorwurf, "habe die EZB ihre Unschuld verloren".

      Jean-Claude Trichet, dessen Amtszeit als EZB-Präsident in diesem Jahr endet, ist der 52. Karlspreisträger. Vor ihm wurden bereits Angela Merkel, Bill Clinton und Vaclav Havel mit dem Preis geehrt. Papst Johannes Paul II. wurde 2004 mit dem außerordentlichen Karlspreis ausgezeichnet.

      Die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen findet im Rahmen eines feierlichen Festakts im Krönungssaal des Aachener Rathauses statt. Die Laudatio wird Frank-Walter Steinmeier halten, der Fraktionsvorsitzende der SPD im Deutschen Bundestag.

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