• 20.04.2018
      08:50 Uhr
      Europamagazin Bericht aus Brüssel | WDR Fernsehen
       

      Themen:

      • Frankreich: Emmanuel Macron und die Eisenbahn
      • Tod am Bau: Recep Tayyip Erdogan und der Prestige-Flughafen
      • Antisemitismus in Europa: Genug ist genug
      • Facebook und Co: Schützt neue EU-Verordnung vor Skandalen?
      • Wiener Mut: Vorrang für Bus und Bahn

      Moderation: Markus Preiß

      Freitag, 20.04.18
      08:50 - 09:20 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Themen:

      • Frankreich: Emmanuel Macron und die Eisenbahn
      • Tod am Bau: Recep Tayyip Erdogan und der Prestige-Flughafen
      • Antisemitismus in Europa: Genug ist genug
      • Facebook und Co: Schützt neue EU-Verordnung vor Skandalen?
      • Wiener Mut: Vorrang für Bus und Bahn

      Moderation: Markus Preiß

       
      • Frankreich: Emmanuel Macron und die Eisenbahn

      Die Liste der Reformprojekte ist lang, die der französische Präsident in kurzer Zeit erfolgreich auf den Weg gebracht hat. Nichts schien sich ihm in dem lange als unreformierbar geltenden Frankreich entgegenzustellen. Das könnte sich jetzt ändern. In den Lokführern hat er erstmals ernstzunehmende Gegner gefunden.
      Emmanuel Macron will nämlich die hochdefizitäre Staatsbahn SNCF wettbewerbsfähig machen. Dazu will er auch die Axt an lieb gewonnene Privilegien der Bahnbediensteten legen. Lokführer etwa sind quasi unkündbar, können schon ab 52 bestens versorgt in den Ruhestand gehen, haben bis zu 50 Tage Urlaub und vieles mehr. Jetzt richten sie sich auf einen monatelangen Streik ein. Das Europamagazin begleitet Lokführer beim Streik und bei der Arbeit, will wissen, mit welchen Argumenten sie ihre außerordentlichen Privilegien verteidigen.

      • Tod am Bau: Recep Tayyip Erdogan und der Prestige-Flughafen

      Was zurzeit in Istanbul entsteht, ist nichts weniger als das größte Flughafenprojekt der Welt. 200 Millionen Passagiere pro Jahr sollen dort zukünftig abgefertigt werden.
      Die Kehrseite hat die Oppositionszeitung "Cumhuriyet" ans Licht gebracht: Auf der Großbaustelle häufen sich die Todesfälle. Mehrere hundert Arbeiter sollen mittlerweile ums Leben gekommen sein. Offiziell bestätigt sind immerhin 27 Todesfälle. Mangelnde Arbeitssicherheit, Übermüdung – viele Bauarbeiter schuften offenbar weitaus länger als erlaubt. Der milliardenteure Flughafen-Neubau soll möglichst schnell fertig werden. Er gilt als Prestigeprojekt von Präsident Erdogan.

      • Antisemitismus in Europa: Genug ist genug

      Das Haus im idyllischen deutsch-holländischen Grenzstädtchen Elten ist verkauft. Aaron und Anne packen ein. Geplant ist der bevorstehende Umzug nach Israel schon seit Jahren.
      Denn seit Jahren erfahren sie Antisemitismus: Hakenkreuze an ihrer Bürotür, boshafte Kommentare, Beleidigungen, Sippenhaft für alles, was Politiker in Israel machen. Dann können wir auch gleich dahin ziehen, finden sie. Angriffe auf Juden sind auch in den Niederlanden nicht neu. Aber sie werden auch dort immer gewalttätiger. Immerhin haben die meisten politischen Parteien in Amsterdam gerade erst zu einem Bündnis gegen Antisemitismus zusammengefunden. Aaron und Anne sehen zwar die gute Absicht, aber für sie kommt es zu spät. In einem Alter, in dem andere längst den Ruhestand genießen, brechen sie ihre Zelte in Europa ab.

      • Facebook und Co: Schützt neue EU-Verordnung vor Skandalen?

      "Das war ein großer Fehler, und es war mein Fehler. Und: Es tut mir leid." Das waren die Worte von Mark Zuckerberg, Facebook-Gründer, diese Woche vor dem US-Kongress. Er entschuldigte sich dafür, dass die Daten von Facebook-Nutzern verwendet wurden, um den US-Wahlkampf zu beeinflussen.
      Das Problem: Es gibt kein wirksames Gesetz, das Facebook & Co an der Datensammelwut hindern würde – noch nicht, denn ab dem 25. Mai gilt in Europa die Datenschutzgrundverordnung. Sie gilt als großer Wurf. 120 Länder in aller Welt wollen sich daran orientieren. Kommt die Rettung der Privatsphäre aus Brüssel?

      • Wiener Mut: Vorrang für Bus und Bahn

      Hermann Knoflacher, Verkehrsplaner an der Technischen Uni Wien, bezeichnet Autofahrer schon mal als Insekten und kämpft mit künstlichen Staus gegen die Automobilität. "Ein städtischer Organismus wie Wien kann das ohne weiteres verkraften, man könnte ihn auf Dauer in eine menschengerechte Umwelt verwandeln." Die Wiener Ringstraße, einer der Hauptverkehrsachsen der Donaumetropole, wünscht er sich langfristig ganz ohne Autos.
      Seit den 70er Jahren plant und entwickelt er rote Wellen für Autos, Einbahnstraßen, Fußgängerzonen und Spurverengungen für Innenstädte. Alles nur um den Autoverkehr dauerhaft zu vergraulen. Mit Erfolg. Die Antiautopolitik Knoflachers und die sensationell günstigen Jahreskarten von einem Euro pro Tag bewegten so manchen hartgesottenen Autofahrer zum Umstieg auf Bus und Bahn.

      Langweilige Eurokraten, staubtrockene Dossiers, nichts als ältere Herren in dunklen Anzügen? Europa ist ganz anders, auch wenn es sich nicht auf den ersten Blick erschließt. "Wer bin ich, und wenn ja wie viele?" - dieser Berliner Sponti-Spruch beschreibt exakt die Herausforderung und die Möglichkeiten eines geeinten Europa. Diesen Prozess begleiten, fremde Mentalitäten und Perspektiven zeigen, will das Europamagazin. Mit Reportagen, Hintergrundberichten, aktuellen Beiträgen und auch Glossen werden die Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten spürbar.

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