• 05.09.2010
      11:00 Uhr
      west.art Talk Im Namen der Sicherheit - Wohin nach dem Knast? | WDR Fernsehen
       

      Gäste:

      • Joe Bausch, Schauspieler
      • Thomas Brauckmann, Tankstellenbetreiber
      • Adelheid Kastner, Gerichtspsychiaterin
      • Karl Dieter Möller, ARD-Rechtsexperte
      • Rainer Wendt, Vorsitzender der Polizeigewerkschaft

      Moderation: Randi Crott

      Sonntag, 05.09.10
      11:00 - 12:25 Uhr (85 Min.)
      85 Min.

      Gäste:

      • Joe Bausch, Schauspieler
      • Thomas Brauckmann, Tankstellenbetreiber
      • Adelheid Kastner, Gerichtspsychiaterin
      • Karl Dieter Möller, ARD-Rechtsexperte
      • Rainer Wendt, Vorsitzender der Polizeigewerkschaft

      Moderation: Randi Crott

       

      Die Frage nach dem Umgang mit Gewaltverbrechern in unserer Gesellschaft polarisiert. Während die einen die Wahrung der Menschenwürde bei Straftätern anmahnen, fordern andere das Wegsperren für immer. Einen besseren Schutz potenzieller Opfer sollte in den letzten Jahrzehnten die Sicherungsverwahrung gewährleisten: Gewalttäter blieben auch nach Verbüßung ihrer Haft weiterhin im Gefängnis. Doch dieser gängigen Praxis setzte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte im Dezember 2009 ein Ende: Die "Haft nach der Haft" ist unzulässig, entschied er. Eine Neuregelung musste her, aber die Politik schob die Entscheidung zunächst einmal auf die lange Bank. Erst in diesem Sommer setzte eine hitzige Debatte ein. Vom Internet-Pranger bis hin zu Fußfesseln wurden Maßnahmen diskutiert und wieder verworfen. Jetzt meint die Bundesregierung, eine Lösung gefunden zu haben, über die am kommenden Mittwoch im Bundeskabinett beraten werden soll: Täter, die aus der bisherigen Sicherungsverwahrung entlassen werden müssen, sollen unter bestimmten Voraussetzungen zur Therapie in eine geschlossene Einrichtung eingewiesen werden können.

      Doch ist damit dem Problem Genüge getan? Entspricht es den Grundsätzen unseres Rechtsstaates und den Menschenrechten, einem vormals schuldfähigen Schwerverbrecher nachträglich eine psychische Störung zu attestieren? Und was ist mit denen, die auch nach Meinung von Experten gar nicht zu therapieren sind? Wie weit darf der Staat gehen, um den Ängsten der Bürger Rechnung zu tragen? Ist ihr verständliches Bedürfnis nach Sicherheit wichtiger als die Wiedereingliederung von Tätern in die Gesellschaft, die doch das eigentliche Ziel staatlicher Strafen ist? Darüber spricht Randi Crott im west.art Talk mit ihren Gästen. In der ersten Sendung nach der Sommerpause begrüßt sie am 05. September 2010 im WDR-Foyer:

      • Joe Bausch

      "Auch der Strafgefangene hat ein Recht auf Würde", meint der Schauspieler, der im Kölner "Tatort" den Pathologen Dr. Joseph Roth verkörpert und hauptberuflich als Gefängnisarzt im Hochsicherheitsgefängnis in Werl arbeitet.

      • Thomas Brauckmann

      Der Tankstellenbetreiber organisierte im nordrhein-westfälischen Randerath gegen den entlassenen Sexualstraftäter Karl D. Mahnwachen, die inzwischen gerichtlich untersagt wurden. "Der gehört weggesperrt", sagt Thomas Brauckmann.

      • Adelheid Kastner

      Der Gerichtspsychiaterin sind menschliche Abgründe vertraut. Bekannt wurde sie als Gutachterin von Josef Fritzl, der seine Tochter 24 Jahre lang eingesperrt und sieben Kinder mit ihr gezeugt hatte. Die Wienerin ist überzeugt: "Jeder Mensch kann zum Täter werden."

      • Karl Dieter Möller

      Wann immer deutsche Gerichte wegweisende Urteile fällen, ist der ARD-Rechtsexperte gefragt, in Tagesschau und Tagesthemen die komplizierte Materie zu erläutern.

      • Rainer Wendt

      Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft fordert die Veröffentlichung der Daten von freigelassenen Schwerkriminellen im Internet: "Ich will wissen, wenn ein Vergewaltiger in der Nachbarschaft meiner Enkelin wohnt."

      Wird geladen...
      Sonntag, 05.09.10
      11:00 - 12:25 Uhr (85 Min.)
      85 Min.

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024