• 14.11.2020
      08:20 Uhr
      Sehen statt Hören Die Gehörlosen und die Wende - Eine Familiengeschichte aus Sachsen | WDR Fernsehen
       

      Nelly und Peggy sind nach der Wende in Sachsen geboren. Was für sie heute selbstverständlich ist, war vor 30 Jahren unvorstellbar. Reisen zum Beispiel. Nach dem Mauerfall war alles offen, viele haben darin eine Chance gesehen. Doch es gibt auch Gehörlose, die mit dem Fall der Mauer nicht so gut umgehen konnten. Nelly und Peggy begeben sich auf eine Reise in die Vergangenheit.

      Samstag, 14.11.20
      08:20 - 08:50 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Nelly und Peggy sind nach der Wende in Sachsen geboren. Was für sie heute selbstverständlich ist, war vor 30 Jahren unvorstellbar. Reisen zum Beispiel. Nach dem Mauerfall war alles offen, viele haben darin eine Chance gesehen. Doch es gibt auch Gehörlose, die mit dem Fall der Mauer nicht so gut umgehen konnten. Nelly und Peggy begeben sich auf eine Reise in die Vergangenheit.

       

      Nelly und Peggy sind Schwestern und nach der Wende in Zwickau in Sachsen aufgewachsen. Sie sind gehörlos, Gebärdensprache ist ihre Muttersprache - was sonst. Peggy hat gerade ihr Abitur in Essen gemacht und Nelly studiert Frühförderung in Köln. Alles ganz selbstverständlich. Heute.

      Wie war das alles damals in der DDR? - Und vor 30 Jahren, vor der Wende? Welche Möglichkeiten hatten ihre Eltern?
      Der Vater Norman war als Leistungssportler einigermaßen privilegiert. Die Mutter Pia schon weniger, weil sie aus einer religiösen Familie kommt.
      Gebärdensprache? Fehlanzeige. Die DDR war lautsprachlich orientiert. Pia hat lange Jahre als Schauwerbegestalterin gearbeitet, ihr Mann als Mechaniker in einer Motorenfabrik. Für die Eltern kam die Wende plötzlich. Für Gehörlose gab es damals ja nur wenige Informationsmöglichkeiten.
      Nach der Wende hat Pia studiert und arbeitet heute als Dozentin für Gebärdensprache an der Hochschule Zwickau. Norman ist einer der wenigen, der seinen Job auch nach der Wende behalten hat.

      Neue Selbstverantwortung
      Auf ihrer Reise treffen Nelly und Peggy auch Katja Fischer, Daniela Brummer und Minna Neumann.
      Katja war noch ein Teenie als die Mauer fiel und doch schon euphorisiert dabei, wie sie selbst sagt. Mit dem Fall der Mauer standen dann für sie neue Türen offen. Zum ersten Mal, erinnert sie sich im Gespräch mit Nelly und Peggy, konnte sie für sich selbst entscheiden.

      Ganz anders hat Daniela Brummer die Veränderungen empfunden. Sie wurde arbeitslos - und blieb es.

      Reflexionen am Ende der Reise
      Und Nelly und Peggy? Sie gehen ganz selbstbewusst und offen ihren eigenen Weg. Am Ende lassen sie die Momente ihrer Zeitreise noch einmal auf sich wirken und ziehen ihre Schlüsse daraus. Welche? - Sehen Sie selbst!

      Willkommen bei "Sehen statt Hören" - der einzigen Sendereihe in der deutschen Fernsehlandschaft, die im Bild sichtbar macht, was man sonst nur im Ton hört! Nicht im "Off", sondern im "On" werden hier die Inhalte präsentiert - mit den visuellen Mitteln des Fernsehens, Gebärdensprache und offenen Untertiteln.
      Zielpublikum sind vor allem die etwa 300.000 gehörlosen, spätertaubten oder hochgradig schwerhörigen Zuschauerinnen und Zuschauern in der Bundesrepublik, die ein solches Programm benötigen, das ihren Kommunikationsbedürfnissen entspricht und ihnen optimale Verständlichkeit ermöglicht, aber auch alle anderen, die sich von den Themen und der ungewöhnlichen Machart angesprochen fühlen.
      In wöchentlich 30 Minuten bringt das vom BR produzierte und in allen Dritten Programmen ausgestrahlte Magazin Informationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, von Arbeitswelt, Familie, Freizeit, Sport über Kunst, Kultur, Bildung, Geschichte bis hin zu politischen, sozialen, rechtlichen und behindertenspezifischen Themen.

      Beitrag von Stefan Brainbauer

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