• 08.06.2013
      12:50 Uhr
      Doku am Freitag: Familienerbe NRW - Die Scherenmacher aus Solingen Ein Film von Barbara Stupp | WDR Fernsehen
       

      Die Dokumentation "Familienerbe NRW - Die Scherenmacher aus Solingen" begleitet die Familie Niegeloh bei ihrem Kampf um die Zukunft des Familienbetriebs. Und sie erzählt aus einhundert Jahren Familiengeschichte: wie aus einem Zweimannbetrieb ein Industrieunternehmen wurde, wie geschickte Handwerker zu Vorreitern der Automatisierung wurden. Und sie erzählt vom Zusammenhalt einer Familie, von Verzicht und harter Arbeit, von Konflikten und der Gewissheit, dass man sich am Ende doch aufeinander verlassen kann.

      Samstag, 08.06.13
      12:50 - 13:35 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Die Dokumentation "Familienerbe NRW - Die Scherenmacher aus Solingen" begleitet die Familie Niegeloh bei ihrem Kampf um die Zukunft des Familienbetriebs. Und sie erzählt aus einhundert Jahren Familiengeschichte: wie aus einem Zweimannbetrieb ein Industrieunternehmen wurde, wie geschickte Handwerker zu Vorreitern der Automatisierung wurden. Und sie erzählt vom Zusammenhalt einer Familie, von Verzicht und harter Arbeit, von Konflikten und der Gewissheit, dass man sich am Ende doch aufeinander verlassen kann.

       

      Bevor Senior Ernst-Wilhelm Niegeloh seine Scherenfabrik betritt, zieht er so wie früher seinen Blaumann an. Fast täglich kommt der 73-Jährige vorbei, schaut den Mitarbeitern über die Schulter und prüft die Qualität der Scheren, die das Werk verlassen. "Der Betrieb ist mein Leben", sagt Ernst-Wilhelm Niegeloh. Dabei hat er die Leitung des Familienbetriebs vor zwei Jahren eigentlich schon an die dritte Generation übergegeben - sein Schwiegersohn Ralph Ebner hat jetzt das Ruder in der Hand. Aber Ernst-Wilhelm Niegeloh weiß, dass Ebner hart kämpfen muss, um das Familienunternehmen zu erhalten. Er beobachtet seinen Nachfolger. Scheren zu verkaufen, wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Die Scherenproduktion im Solinger Werk sinkt. "Made in Solingen" als Zeichen für deutsche Qualitätsware zählt im unerbittlichen Billigwettbewerb nicht mehr viel.

      Als vor einhundert Jahren die späteren Firmengründer Ernst und Willy Niegeloh das Scherenhandwerk erlernten, war das noch ganz anders. Schneidwaren aus Solingen beherrschten damals unumstritten den Weltmarkt. Tausende spezialisierte Handwerker entlang der Wupper stellten Messer und Scheren in einer Qualität her, wie es sie sonst nirgendwo zu kaufen gab. Die Brüder Ernst und Willy Niegeloh wurden nicht nur gute Handwerker. Sie waren auch geschäftstüchtig und mutig. Trotz Weltwirtschaftskrise und Zweitem Weltkrieg bauten sie ihre eigene Firma auf. Mit unternehmerischem Mut und innovativen Ideen überstand das Familienunternehmen zahlreiche Krisen. Doch die alten Rezepte allein reichen heute nicht mehr aus. Ralph Ebner muss ganz neue Wege gehen und lässt sich etwas einfallen. Seine Idee: Neben dem Stammwerk in Solingen ein zusätzliches Werk in China aufzubauen und von dort den gigantischen Asienmarkt mit guten Scheren zu erobern. Solinger Klingen für China. Ob dieser Plan dem Senior gefällt?

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