• 13.02.2013
      22:45 Uhr
      Der Pflegenotstand - Wer kümmert sich um die Alten? Ein Film von Tobias Wilke | hr-fernsehen
       

      Die Deutschen werden immer älter, die Zahl der Pflegebedürftigen steigt kontinuierlich. Im Jahr 2030 werden in Deutschland 6,4 Millionen Menschen älter als 80 Jahre sein. Dementsprechend hoch ist schon jetzt der Bedarf an Pflegekräften. Deren Vermittlungschancen auf dem Arbeitsmarkt sind hervorragend. Doch nicht einmal jeder 20. Schulabgänger will sich zum Altenpfleger ausbilden lassen. Denn der harte Job ist schlecht bezahlt, vor allem in Ostdeutschland. So verdient ein Pfleger in Sachsen-Anhalt 1.700 Euro Brutto, in Hamburg sind es 2.200 Euro und in der Schweiz sogar 4.500 Euro.

      Mittwoch, 13.02.13
      22:45 - 23:15 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Die Deutschen werden immer älter, die Zahl der Pflegebedürftigen steigt kontinuierlich. Im Jahr 2030 werden in Deutschland 6,4 Millionen Menschen älter als 80 Jahre sein. Dementsprechend hoch ist schon jetzt der Bedarf an Pflegekräften. Deren Vermittlungschancen auf dem Arbeitsmarkt sind hervorragend. Doch nicht einmal jeder 20. Schulabgänger will sich zum Altenpfleger ausbilden lassen. Denn der harte Job ist schlecht bezahlt, vor allem in Ostdeutschland. So verdient ein Pfleger in Sachsen-Anhalt 1.700 Euro Brutto, in Hamburg sind es 2.200 Euro und in der Schweiz sogar 4.500 Euro.

       

      Also wandern viele ab ins europäische Ausland und verdienen dort das Zwei- bis Dreifache. Hier dagegen kümmern sich immer weniger Pfleger um immer mehr Bedürftige.

      Im Schnitt muss ein Pfleger im Altenheim pro Schicht 12,5 Bewohner versorgen, dazu kommen noch vielfältige andere Aufgaben. Norbert Schöner, Leiter des Altenkrankenheimes St. Josef in Essen beschrieb diese Überforderungssituation in der Zeitung "Die Welt" drastisch: "Es gibt dort viele Kollegen, die arbeiten an der Grenze der Belastbarkeit. Sie müssen Lösungen für die Versorgung finden, die aus meiner Sicht unwürdig sind. Sie ziehen den Bewohnern morgens die Tageskleidung über den Schlafanzug, weil sie es nicht anders schaffen. Oder es gibt Bewohner, die sitzen mit nacktem Hintern auf dem Toilettenstuhl und werden damit an den Frühstückstisch geschoben, um so zu essen."

      Die Alternativen zum Altenheim heißen unter anderem Seniocare 24, Diadema, Actiovita, Linara oder Ost-Profi und werben ganz offiziell mit 24-Stunden-Pflege durch osteuropäisches Personal. Zwischen 1.600 und 2.000 Euro monatlich kosten diese Pflegedienste. Der Bundesverband Europäischer Betreuungs- und Pflegekräfte verweist darauf, dass trotzdem viele der 150.000 Pflegekräfte, die sich in deutschen Haushalten um alte Menschen kümmern, illegal arbeiten. Der Schwarzmarkt für polnische und ukrainische Frauen ist riesig.

      Filmautor Tobias Wilke fragt nach bei Pflegebedürftigen und ihren Familien, begleitet Altenpfleger und sucht nach Lösungsansätzen für ein Problem, dem sich unsere Gesellschaft stellen muss: "Der Pflegenotstand - Wer kümmert sich um die Alten?"

      Aus der Reihe" Exakt - Die Story"

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      22:45 - 23:15 Uhr (30 Min.)
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