• 12.04.2011
      22:45 Uhr
      Die Sudetendeutschen und Hitler (2/2) Verlorene Heimat | hr-fernsehen
       

      Durch das Münchner Abkommen wurde die Tschechoslowakei gezwungen, Grenzgebiete mit deutscher Mehrheit an das Deutsche Reich abzutreten. Für viele Sudetendeutschen ist es ein Augenblick großer Freude, für andere beginnt das große Zittern.

      Dienstag, 12.04.11
      22:45 - 23:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Durch das Münchner Abkommen wurde die Tschechoslowakei gezwungen, Grenzgebiete mit deutscher Mehrheit an das Deutsche Reich abzutreten. Für viele Sudetendeutschen ist es ein Augenblick großer Freude, für andere beginnt das große Zittern.

       

      Stab und Besetzung

      Redaktionelle Zustaendigkeit Henning Burk
      Pavel Schnabel

      Der junge Sozialdemokrat Lorenz Knorr wird sofort verhaftet und gefoltert. Er soll unterzeichnen, dass er sich fortan für den Sozialismus Adolf Hitlers entscheidet - er unterzeichnet nicht. Konrad Henlein, Führer der Sudetendeutschen Partei, macht aus dem Sudetenland einen "Mustergau". 20.000 Hitlergegner werden verhaftet, 2.500 allein sofort ins KZ Dachau gesperrt. Zehntausende Juden, Tschechen und sudetendeutsche Hitlergegner flüchten. Prag ist völlig überfüllt mit Flüchtlingen, die hoffen, hier in Sicherheit zu sein. Doch wenig später zeigt sich, wie berechtigt die Befürchtung der Tschechen war, dass es Hitler tatsächlich nicht um die Befreiung der Sudeten ging, sondern um die Eroberung der Tschechoslowakei. Im März 1939 marschiert die deutsche Armee in Prag ein und errichtet auf dem Boden der übrig gebliebenen Resttschechei das Protektorat Böhmen und Mähren. Vor allem die tschechischen Studenten protestieren und gehen auf die Straße. Ihr Widerstand wird blutig niedergeschlagen. Mit Kriegsbeginn verändert sich die Situation für die Sudetendeutschen dramatisch. Aus "heim ins Reich" ist "raus an die Front" geworden. Der Widerstand der Tschechen wächst und zeigt sich nun auch in der Sabotage der deutschen Waffenproduktion in Pilsen und Brünn. Reinhard Heydrich überzieht das Land mit einer neuen Terrorwelle, Teil seines Auftrags, ganz Böhmen und Mähren nach dem Krieg zu germanisieren und die Tschechen zu vertreiben. Im Mai 1942 stirbt Heydrich nach einem Attentat. Die Rache der Deutschen ist furchtbar. In den folgenden Wochen werden etwa 2.000 Menschen getötet, darunter die Bewohner des Dorfes Lidice, dass vollständig ausgelöscht wird. Als 1945 die Alliierten näher rücken, richtet sich die Wut- und Hasswelle der Tschechen gegen alles Deutsche. Bei den wilden Vertreibungen werden Tausende ermordet. Der Befehl zum Massaker von Aussig kommt aus dem Innenministerium, das die Roten Garden in die Stadt schickt. Mindestens 100, vielleicht aber auch 200 oder mehr Menschen sterben. Am Ende haben fast drei Millionen Deutsche ihre Heimat verloren und unzählige Tschechen und Juden.

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