Wenn in der St. Lukas-Kirche im Münchner Lehel ihre Stimme erklingt, öffnen sich die Herzen ihrer Zuhörer. Liz Howard hält mit geschlossenen Augen musikalisch Zwiesprache mit Jesus, und die Gemeinde spürt, dass die Sängerin ganz bei sich ist.
Wenn in der St. Lukas-Kirche im Münchner Lehel ihre Stimme erklingt, öffnen sich die Herzen ihrer Zuhörer. Liz Howard hält mit geschlossenen Augen musikalisch Zwiesprache mit Jesus, und die Gemeinde spürt, dass die Sängerin ganz bei sich ist.
Liz erzählt, ihre Mutter, ständig überfordert und alleinerziehend, habe ihre Tochter nie geliebt. Sie habe sie gehasst dafür, dass sie das Ergebnis einer kurzen Affäre mit einem dunkelhäutigen Putzmann war. Die Mutter habe sie gedemütigt, erniedrigt, geschlagen. Liz flüchtete schon früh in eine Traumwelt, in der sie als schöne, selbstbewusste und erfolgreiche Sängerin die Herzen der Menschen eroberte. Doch eine musikalische Ausbildung war undenkbar. Mutter und Bruder erzählten ihr immer wieder, sie sei völlig unbegabt. Sie machte eine Lehre als Hotelkauffrau und landete 1987 in München. Als sie eines Tages auf der Hochzeit einer Freundin sang, redete der Brautvater ihr so lange zu, bis sie ihm versprach, Gesangsunterricht zu nehmen, um ihre schöne Stimme zu schulen. Damit begann das zweite Leben der Liz Howard: Sie gründete eine Band und erhielt Engagements im Bayerischen Hof, im Nachtcafé und in der Wunderbar. Dann begann sie, Kinder zu unterrichten, kostenlos, im Schwabinger Krankenhaus und im Münchner Waisenhaus. "Ich habe dort die Liebe wiedergefunden", sagt sie heute. Indem sie den kranken, einsamen und vernachlässigten Kindern Freude brachte, heilten auch ihre eigenen seelischen Wunden der Kindheit. Seit einigen Jahren leitet sie den Kinder- und Jugend-Gospelchor in der St. Lukas-Kirche im Lehel. Daneben hat sie begonnen, Seminare zu geben. "Soul Food" heißen ihre Kurse, in denen sie Menschen über ihren Atem und ihre Stimme wieder zu sich selbst führt.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 26.03.2023