• 14.04.2021
      07:45 Uhr
      Meine Geschichte Trümmerjahre: Magda Maier | hr-fernsehen
       

      Magda Maier, Jahrgang 1928, ist die Tochter von Reinhold Maier, dem ersten Ministerpräsidenten von Nord-Württemberg/Nord-Baden nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Mutter war Jüdin, der Vater schwäbischer Protestant. Er war Rechtsanwalt, Mitglied des Landtags und seit 1933 Mitglied des Reichstags, wo er die Zustimmung der DDP für das Ermächtigungsgesetz begründete. 1939 gelang, wenige Tage vor Kriegsbeginn, der Mutter Gerta mit ihren zwei Kindern die Flucht über die Schweiz nach England. Erst durch Spenden amerikanischer Verwandter konnten die drei nach einem Jahr zusammenziehen.

      Mittwoch, 14.04.21
      07:45 - 08:00 Uhr (15 Min.)
      15 Min.
      VPS 07:35
      Stereo

      Magda Maier, Jahrgang 1928, ist die Tochter von Reinhold Maier, dem ersten Ministerpräsidenten von Nord-Württemberg/Nord-Baden nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Mutter war Jüdin, der Vater schwäbischer Protestant. Er war Rechtsanwalt, Mitglied des Landtags und seit 1933 Mitglied des Reichstags, wo er die Zustimmung der DDP für das Ermächtigungsgesetz begründete. 1939 gelang, wenige Tage vor Kriegsbeginn, der Mutter Gerta mit ihren zwei Kindern die Flucht über die Schweiz nach England. Erst durch Spenden amerikanischer Verwandter konnten die drei nach einem Jahr zusammenziehen.

       

      Magda Maier, Jahrgang 1928, ist die Tochter von Reinhold Maier, dem ersten Ministerpräsidenten von Nord-Württemberg/Nord-Baden nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Mutter war Jüdin, der Vater schwäbischer Protestant. Er war Rechtsanwalt, Mitglied des Landtags und seit 1933 Mitglied des Reichstags, wo er die Zustimmung der DDP für das Ermächtigungsgesetz begründete. 1939 gelang, wenige Tage vor Kriegsbeginn, der Mutter Gerta mit ihren zwei Kindern die Flucht über die Schweiz nach England. Reinhold Maier wollte Deutschland nicht verlassen. Erst durch Spenden amerikanischer Verwandter konnten die drei nach einem Jahr zusammenziehen. Der Briefkontakt zum Vater in Deutschland blieb bestehen, auch als der sich 1943 auf Druck der Nazis scheiden ließ. 1946 heirateten die Eltern erneut. Magda Maier sagte später, sie sei damals Zuschauerin gewesen, habe einen anderen Blick als die anderen Deutschen, sie hatte lange das Gefühl, "ich lauf unter Leuten, die Schreckliches auf sich geladen haben". Es war eine Zeit der Sprachlosigkeit und Verdrängung, auch in der Familie, der Vater hatte nie nach der Zeit in England gefragt. Er hätte es wohl nicht ausgehalten, vom Elend seiner Angehörigen zu erfahren. Auch in der Schule stieß sie auf Unverständnis, sie hätte es in England doch besser gehabt als die Deutschen in der Heimat. Die Familie lebte, obwohl er Ministerpräsident war, beengt zusammen mit einer anderen Familie in einem Dachgeschoss. Verwandte auf dem Land versorgten sie ab und zu mit Nahrungsmitteln. Als Zuschauerin beobachtete Magda Maier auch entsetzt, wie kalt und hartherzig die Flüchtlinge aufgenommen wurden. Sie erinnerte sich aber auch an politische Auseinandersetzungen um die Entnazifizierung. Sie fragte sich, warum ihr Vater über 20.000 Gnadengesuche unterzeichnet hat, die ehemaligen Nazis die Strafe verkürzten oder erließen.

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